Während Israel im Gazastreifen weiter vorrückt und nun auch im Süden des Küstenabschnitts gegen die Hamas kämpft, macht sich die Weltöffentlichkeit Sorgen über Menschenrechtsverletzungen.
Israels Armee hat im Gazastreifen nach den Worten von Ministerpräsident
Die Armee teilte zuvor mit, nun auch "ins Herz" von Chan Junis, der grössten Stadt im Süden des Gazastreifens, vorgestossen zu sein. Nach Aufforderung der Armee waren Hunderttausende Schutzsuchende aus dem zuvor heftiger umkämpften Norden in den Süden des Gebiets geflüchtet.
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Bericht: USA gehen von breiter Bodenoffensive bis Januar aus
In der US-Regierung wird laut einem Medienbericht davon ausgegangen, dass Israels massive Bodenoffensive im Süden noch bis zum Januar andauert. Wie der US-Sender CNN unter Berufung auf mehrere ranghohe US-Regierungsbeamte berichtete, könnte Israel demnach in einigen Wochen zu einer "weniger intensiven, stark lokalisierten Strategie übergehen", die auf bestimmte Hamas-Terroristen und -Führer abziele.
Das Weisse Haus sei "zutiefst besorgt" darüber, wie sich die israelischen Operationen in den nächsten Wochen entwickeln werden, wurde ein Beamter zitiert. Die Meinung der Weltöffentlichkeit wende sich zunehmend gegen die gegenwärtige Bodenoffensive, bei der Tausende von Zivilisten getötet werden, berichtete der Sender weiter.
USA: Einreisebeschränkungen für extremistische Siedler
Sorge bereiten auch die wachsenden Spannungen im Westjordanland. Als Reaktion darauf erlässt die US-Regierung Einreisebeschränkungen, die sich unter anderem gegen extremistische israelische Siedler richten. Es habe einen alarmierenden Anstieg an Gewalttaten gegeben, sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag.
Israel hatte während des Sechs-Tage-Krieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Rund 600.000 Israelis leben dort heute in mehr als 200 Siedlungen. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete als Teil eines eigenen Staats. Der UN-Sicherheitsrat bezeichnete 2016 diese Siedlungen als Verletzung des internationalen Rechts und forderte Israel auf, alle Siedlungsaktivitäten zu stoppen.
USA: Israel muss mehr Hilfe nach Gaza hineinlassen
Miller richtete derweil mahnende Worte an Israel im Gaza-Krieg. Es müsse sich um mehr Hilfsgüter für den Gazastreifen bemühen. "Im Moment wird nicht genug getan", sagte Miller am Dienstagabend. Die Zahl der Lastwagen, die derzeit ankomme, belaufe sich in etwa auf 100 pro Tag. Die Zahl sei geringer als während der am vergangenen Freitag abgelaufenen Feuerpause, erklärte Miller. "Sie muss höher sein."
Das UN-Menschenrechtsbüro beklagte, dass die israelischen Angriffe, die auf zivile Infrastruktur abzielten oder diese träfen, "Anlass zu ernsten Bedenken hinsichtlich der Einhaltung des humanitären Völkerrechts gebe und "das Risiko von Gräueltaten" erheblich erhöhe. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums sind inzwischen mehr als 16.200 Menschen in Gaza getötet worden. Unabhängig lässt sich dies gegenwärtig nicht überprüfen, die UN und Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.
Israel: "Werden nicht vergessen, werden nicht vergeben"
Israels Führung zeigt sich derweil weiter unerbittlich: "Wir werden nicht vergessen und wir werden nicht vergeben", sagte Netanjahu. Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer Terrorgruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Mehr als 1.200 Menschen wurden getötet. Nach neuesten Angaben der israelischen Armee sind derzeit noch 138 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer extremistischer Gruppen.
Das israelische Militär geht nach eigenen Angaben nun auch im Süden des Küstengebiets gegen Hochburgen der Hamas vor. Es werde am Ende kein einziges Hamas-Bataillon im Gazastreifen mehr geben, das eine Bedrohung für Israel darstellen könne, prophezeite Galant. Die israelische Armee geht davon aus, dass die Terrororganisation insgesamt 24 dieser militärischen Abteilungen mit jeweils rund 1.000 Mitgliedern hat. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.
Biden verurteilt sexuelle Gewalt der Hamas
Netanjahu kritisierte unterdessen Menschenrechtsorganisationen und die UN dafür, sich nicht zu den sexuellen Verbrechen der Hamas gegen Frauen geäussert zu haben. US-Präsident Joe
Die Hamas verstehe inzwischen, dass niemand sie rette, weder die Iraner noch die libanesische Hisbollah-Miliz, sagte Galant. Bei erneutem Beschuss an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel gab es nach libanesischen Angaben am Dienstag mehrere Verletzte und einen Toten. Die libanesische Armee erklärte, dass bei einem israelischen Angriff auf einen Militärstandort im Grenzgebiet mindestens ein Soldat getötet worden sei. Es ist der erste libanesische Soldat, der im aktuellen Konflikt ums Leben kam. Drei weitere seien verletzt.
Was am Mittwoch erwartet wird
Israel intensiviert die Kämpfe im Süden Gazas. Die humanitäre Lage für die Hunderttausenden von Zivilisten dort wird immer prekärer. Derweil kommen die G7-Staaten zu einem Onlinetreffen zusammen. (dpa/the)
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