- 21:57 Uhr: ➤ UN-Vollversammlung nimmt Resolution zur humanitären Lage in Gaza an
- 20:01 Uhr: Massiver israelischer Beschuss im Gazastreifen - Internet bricht zusammen
- 19:45 Uhr: Israel kündigt Ausweitung der Bodenoffensive im Gazastreifen an
- 18:42 Uhr: Angriff über das Mittelmeer: Israelische Soldaten landen im Gazastreifen
- 17:56 Uhr: Israelische Armee: Hamas nutzt Krankenhäuser im Gazastreifen als Kommandozentralen
- 16:50 Uhr: Sprecher: Israel lehnt humanitäre Feuerpausen derzeit weiter ab
- 14:33 Uhr: Fast die Hälfte der Israelis sind laut Umfrage gegen eine Bodenoffensive
- 14:13 Uhr: Irans Bodenstreitkräfte beginnen grosses Militärmanöver
➤ UN-Vollversammlung nimmt Resolution zur humanitären Lage in Gaza an
- 21:57 Uhr
Die UN-Vollversammlung hat mit grosser Mehrheit eine Resolution für eine sofortige "humanitäre Waffenruhe" im Gazastreifen verabschiedet. Das Papier erreichte am Freitag in New York eine notwendige Zweidrittelmehrheit. 120 von 193 Mitgliedstaaten stimmten dafür, 14 dagegen, 45 enthielten sich, darunter auch Deutschland.
Resolutionen der UN-Vollversammlung sind allerdings nicht rechtlich bindend, sondern gelten als symbolisch. Der mächtigere UN-Sicherheitsrat, dessen Resolutionen bindend sind, war zuvor mehrfach an der Verabschiedung einer Resolution mit humanitärem Fokus zur Situation im Gazastreifen gescheitert.
Die nun verabschiedete Resolution verurteilt unter anderem jegliche Gewalt gegen israelische und palästinensische Zivilisten, fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Zivilisten, die "illegal festgehalten" werden, und verlangt ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen. Ausserdem ruft der Text zu einer "sofortigen dauerhaften und nachhaltigen humanitären Waffenruhe" auf, die zu einer "Einstellung der Feindseligkeiten" führen solle. (dpa/afp)
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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 27. Oktober:
Jordanischer Aussenminister: Israel hat Bodenoffensive begonnen
- 22:27 Uhr
Israel hat seine erwartete Bodenoffensive im Gazastreifen nach Worten des jordanischen Aussenministers Aiman Safadi begonnen. "Israel hat gerade einen Bodenkrieg gegen Gaza gestartet", schrieb Safadi am Freitagabend bei X. "Das Ergebnis wird eine humanitäre Katastrophe von epischem Ausmass über Jahre sein." (dpa)
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Bisher Hilfsgüter von 84 Lastwagen im Gazastreifen angekommen
- 21:38 Uhr
Im Gazastreifen sind seit Beginn des Kriegs zwischen der dort herrschenden Palästinenserorganisation Hamas und Israel Hilfsgüter von 84 Lastwagen angekommen. Darunter waren Güter von zehn Lastwagen, die am Freitag eintrafen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen auf der palästinensischen Seite des abgeriegelten Küstenstreifens erfuhr.
Neben Wasser und Essen seien unter anderem Arzneimittel angekommen. Am Donnerstag waren Güter von zwölf Lkw eingetroffen. Treibstoff wurde weiterhin nicht geliefert. Den Vereinten Nationen zufolge sind für die Versorgung der gut 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen allerdings rund 100 Lkw-Ladungen täglich nötig. (dpa)
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USA verhängen neue Sanktionen gegen Hamas
- 21:11 Uhr
Die USA haben neue Sanktionen gegen das Unterstützernetzwerk der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verhängt. Die Strafmassnahmen treffen unter anderem einen jordanischen Vertreter der Hamas im Iran und drei Vertreter der iranischen Revolutionsgarden, wie das Finanzministerium in Washington am Freitag mitteilte. Mit Sanktionen belegt wurden auch Unternehmen in Spanien und im Sudan. Mögliches Vermögen der Betroffenen in den USA wird damit eingefroren.
Mit dem Vorgehen arbeite die US-Regierung weiter daran, die Finanzquellen der Hamas trockenzulegen, erklärte Vize-Finanzminister Wally Adeyemo. US-Aussenminister Antony Blinken erklärte, die USA würden weiter mit ihren Partnern zusammenarbeiten, "um der Hamas einen Zugang zum internationalen Finanzsystem zu verweigern". (afp)
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Massiver israelischer Beschuss im Gazastreifen - Internet bricht zusammen
- 20:01 Uhr
Der Norden des Gazastreifens ist am Freitagabend massiv von der israelischen Armee beschossen worden. Dies zeigten von der Nachrichtenagentur AFP gefilmte Live-Aufnahmen. Die Angriffe begannen demnach gegen 19.00 Uhr (Ortszeit) und dauerten weiter an. Die israelische Armee teilte der AFP mit, dass sie "im Gazastreifen kontinuierlich" gegen die dort herrschende militante Hamas vorgehe.
Die Hamas-Führung in Gaza erklärte, Israel habe am Freitag die Kommunikation und den grössten Teil des Internets im gesamten Gazastreifen gekappt. Das Medienbüro der Hamas-Regierung warf Israel vor, diesen Schritt zu nutzen, "um mit blutigen Vergeltungsschlägen aus der Luft, zu Lande und zur See Massaker zu verüben". Die israelischen Angriffe seien "die heftigsten seit Beginn des Krieges" am 7. Oktober.
Die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, teilte im Onlinedienst Telegram mit, danach am Freitagabend "Raketensalven" auf israelisches Gebiet abgefeuert zu haben. Israelischen Medienberichten zufolge wurden Raketen in Richtung Tel Aviv, in Richtung des Zentrums des Landes sowie des Nordens des besetzten Westjordanlandes abgefeuert. Ein AFP-Reporter hörte starke Explosionen in der Gegend von Ramallah im Westjordanland.
Nach Angaben der Palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft fielen alle Kommunikations- und Internetdienste aus. Schuld sei die heftige Bombardierung durch die israelische Armee, teilte das palästinensische Telekommunikationsunternehmen Paltel mit.
Auch die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, bestätigte auf der Plattform X einen Zusammenbruch der Internet-Verbindungen im Gazastreifen. Dieser habe grossen Auswirkungen auf Paltel. Das Unternehmen sei der letzte grosse Betreiber, der in dem Küstengebiet noch Dienste anbiete. (dpa/afp)
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Israel kündigt Ausweitung der Bodenoffensive im Gazastreifen an
- 19:45 Uhr
Israels Armee hat angekündigt, ihre Bodeneinsätze im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas auszuweiten. Das teilte Militärsprecher Daniel Hagari am Freitagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. In den letzten Stunden habe das Militär seine Angriffe im Gazastreifen bereits verstärkt. Es würden vermehrt unterirdische Ziele und terroristische Infrastruktur angegriffen, erklärte er weiter.
Es blieb zunächst unklar, ob die Ankündigung den Beginn der weithin erwarteten Bodenoffensive des israelischen Militärs darstellte. Das israelische Militär hatte zuvor bereits vereinzelte, zeitlich eng begrenzte Vorstösse am Boden gemacht.
Medienberichte deuteten am Freitagabend auf massive israelische Bombenangriffe im Gazastreifen hin. Berichten zufolge fiel auch das Internet in dem abgeriegelten Küstenstreifen mit mehr als zwei Millionen Einwohnern aus. Auch der Internet-Monitor Netblocks sprach in einem Post auf der Plattform X von einem Zusammenbruch der Internet-Verbindungen. (dpa)
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Erneut Gefechte an der Grenze zwischen Israel und Libanon
- 19:34 Uhr
Nach Beschuss aus dem Libanon auf einen Posten der israelischen Armee hat diese nach eigenen Angaben zurückgefeuert. Zudem schlugen Raketen aus dem Libanon, die Richtung Israel abgefeuert wurden, in Syrien ein, wie das Militär am Freitag mitteilte. Syrische Aktivisten bestätigten einen Einschlag im Süden des Landes. Es gab dort zunächst keine Berichte über Verletzte.
Die pro-iranische Hisbollah-Miliz sprach von mehreren Angriffen auf israelische Stellungen nahe der libanesischen Grenze. In einem Fall habe es neben Schäden auch "Opfer" gegeben, behauptete die Schiitenorganisation. Israels Armee teilte wiederum mit, es gebe keine Berichte über Verletzte. (dpa)
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UN-Hilfswerk: "Hölle auf Erden" im Gazastreifen
- 19:18 Uhr
Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) warnt angesichts der Blockade des Gazastreifens durch Israel im laufenden Krieg vor noch deutlich mehr Todesopfern wegen ausbleibender Hilfslieferungen. "Viel mehr werden sterben durch die Folgen der Belagerung", sagte der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, am Freitag.
Essen, Wasser und Arzneimittel würden knapp, Strassen im Gazastreifen seien mit Abwasser überflutet. "Wir können diese menschliche Tragödie nicht mehr ignorieren", sagte Lazzarini, und sprach von einer "Hölle auf Erden".
Die Versorgungslage im Gazastreifen war schon vor Kriegsbeginn sehr schlecht. Etwa 1,3 Millionen Menschen waren zuvor auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Lage der Bevölkerung, die schon vorher vielfach mit Armut, Unterernährung und schlechter ärztlicher Versorgung zu kämpfen hatten, hat sich durch die Kämpfe der islamistischen Hamas und Israels Armee nun noch verschlimmert. Fast die Hälfte der 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen sind Kinder. (dpa)
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Angriff über das Mittelmeer: Israelische Soldaten landen im Gazastreifen
- 18:42 Uhr
Israelische Soldaten sind für einen Angriff gegen die Hamas über das Mittelmeer kommend im Gazastreifen an Land gegangen und haben dabei nach eigenen Angaben Infrastruktur der Marine der islamistischen Organisation zerstört. Kriegsschiffe und Flugzeuge hätten den gezielten Einsatz flankiert, teilte Israels Militär am Freitag mit.
Die Armee veröffentlichte ein Video des Einsatzes, das zunächst Beschuss durch Kriegsschiffe zeigt. Im Anschluss sind Soldaten zu sehen, die in der Dunkelheit an Land aus Sturmgewehren feuern. Das Militär erklärte, die Soldaten hätten sich anschliessend wieder aus dem Gebiet im südlichen Gazastreifen zurückgezogen. Der genaue Zeitpunkt des Einsatzes blieb unklar. (dpa)
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Israelische Armee: Hamas nutzt Krankenhäuser im Gazastreifen als Kommandozentralen
- 17:56 Uhr
Israel wirft der radikalislamischen Hamas vor, Krankenhäuser im Gazastreifen als strategische Zentren für ihre Angriffe gegen Israel zu missbrauchen. "Die Hamas führt den Krieg gegen Israel von Krankenhäusern aus", sagte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, am Freitag vor Journalisten. Die militante Palästinenserorganisation nutze die Krankenhäuser "als Kommandozentralen und Verstecke" mit Zugängen zu ihrem unterirdischen Tunnelsystem.
"Die Terroristen bewegen sich frei im Al-Schifa-Krankenhaus" in Gaza-Stadt sowie in weiteren Krankenhäusern, sagte der Armeesprecher. Zudem nutze die Hamas den in diesen zivilen Einrichtungen gelagerten Treibstoff für ihre Angriffe. "Es gibt Treibstoff in den Krankenhäusern, und die Hamas nutzt ihn für ihre terroristische Infrastruktur", sagte Hagari. Israel hatte die Hamas bereits mehrfach beschuldigt, die Bevölkerung des Gazastreifens als "menschliche Schutzschilde" zu benutzen.
Die Hamas wies die Vorwürfe umgehend als "unbegründet" zurück. Die Äusserungen des israelischen Armeesprechers entbehrten "jeder Grundlage", sagte der Hamas-Beamte Issat Al-Rischk. Er beschuldigte Israel seinerseits, mit den Vorwürfen "den Weg für ein neues Massaker an unserem Volk zu ebnen". (AFP/lag)
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Sprecher: Israel lehnt humanitäre Feuerpausen derzeit weiter ab
- 16:50 Uhr
Israel hat sich gegen die von den EU-Staaten geforderten Feuerpausen im Gazastreifen ausgesprochen. "Israel lehnt einen humanitären Waffenstillstand derzeit ab", sagte ein Sprecher des israelischen Aussenministeriums am Freitag.
Dazu zähle "jegliche Art von geforderten Feuerpausen". Gleichwohl wies er darauf hin, dass das Land grundsätzlich jedoch erlaube, "dass humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangt, solange sie nicht in den Händen von Terroristen der Hamas landet".
Am Donnerstagabend hatten die Staats- und Regierungschefs der EU in einer Gipfelerklärung "humanitäre Korridore und Pausen für humanitäre Zwecke" im Gazastreifen gefordert. Die Erklärung des Gipfels, der ein heftiger Streit vorausgegangen war, stellte einen Kompromiss dar und sollte deutlich machen, dass die EU Israel nicht auffordert, den Kampf gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen mit sofortiger Wirkung einzustellen. (dpa/lag)
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Rotes Kreuz: Erstmals seit Kriegsbeginn medizinisches Team im Gazastreifen
- 15:28 Uhr
Ein medizinisches Team vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist erstmals seit Kriegsbeginn im Gazastreifen eingetroffen. Darunter seien auch auf Kriegsverletzungen spezialisierte Ärzte, teilte eine Sprecherin am Freitag mit.
Insgesamt hätten zehn Helfer und sechs Lastwagen mit Hilfsgütern die Grenze bei Rafah überquert.
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Fast die Hälfte der Israelis sind laut Umfrage gegen eine Bodenoffensive
- 14:33 Uhr
Fast die Hälfte der Israelis lehnt laut einer Umfrage eine zeitnahe Bodenoffensive der israelischen Armee im Gazastreifen ab. In der am Freitag von der Zeitung "Maariv" veröffentlichten Befragung des Instituts Panel4All sagten 49 Prozent, es sei besser, mit einer Bodenoffensive in dem Palästinensergebiet "abzuwarten". Nur 29 Prozent vertraten die Ansicht, die Offensive von Bodentruppen solle "unverzüglich" beginnen.
Die Erhebung wurde am Mittwoch und Donnerstag vorgenommen. Für sie wurden 522 Menschen befragt. Seit dem am 7. Oktober gestarteten Grossangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel hat die israelische Arme zehntausende Soldaten für eine Bodenoffensive rund um den dichtbesiedelten Gazastreifen zusammengezogen.
Bislang blieb die Grossoffensive in dem Palästinensergebiet jedoch aus. Zwar führte die israelische Armee nach eigenen Angaben in der Nacht zum Freitag einen "gezielten Angriff" mit Bodentruppen gegen Einrichtungen der Hamas im Zentrum des Gazastreifens aus. Anschliessend hätten die Soldaten das Palästinensergebiet jedoch wieder verlassen, hiess es. Bereits am Donnerstag hatte die israelische Armee einen "gezielten Angriff" mit Panzern im Norden des Gazastreifens gemeldet. (AFP)
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Irans Bodenstreitkräfte beginnen grosses Militärmanöver
- 14:13 Uhr
Irans Bodenstreitkräfte haben inmitten der Spannungen in Nahost eine zweitägige Übung begonnen. Vier Kampfverbände nehmen an dem Manöver in der zentralen Provinz Isfahan teil, wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim am Freitag berichtete. Bei der Übung soll die Einsatzbereitschaft von Infanterie, gepanzerten Fahrzeugen, Raketen und auch elektronischer Kriegsführung erprobt werden. Das Manöver erfolge "angesichts jüngster Bedrohungen".
Laut Tasnim zielt das Manöver auch auf eine Erprobung neuer Waffen und der Abschreckungsfähigkeit der Bodenstreitkräfte. In den letzten beiden Phasen sollen Verteidigungsmanöver für Küsten, Nachtoperationen und schliesslich Gegenangriffe im Fall von Angriffen in der Region trainiert werden.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs steigt in Nahost die Sorge vor einem Flächenbrand. Die USA und die Islamische Republik Iran hatten sich gegenseitig vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt.
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UN werfen Israel und Hamas Kriegsverbrechen vor
- 12:28 Uhr
Das UN-Menschenrechtsbüro wirft Israel Kriegsverbrechen vor. Den mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen Strom und Treibstoff vorzuenthalten sei eine kollektive Bestrafung. "Kollektive Bestrafungen sind ein Kriegsverbrechen", sagte die Sprecherin, Ravina Shamdasani, am Freitag in Genf.
Sie fügte hinzu, dass auch die Entführung von Zivilisten ein Kriegsverbrechen sei. Die radikale Palästinenserorganisation Hamas hatte bei einem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober mehr als 200 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.
Die kollektive Bestrafung im Gazastreifen passiere, weil der gesamten Bevölkerung Wasser, Nahrungsmittel, Treibstoff und Strom vorenthalten werde. Der Treibstoffmangel zwinge zur Schliessung von Krankenhäusern und Bäckereien. Menschen lebten in Zufluchtsstätten unter verheerenden Bedingungen, ohne sauberes Trinkwasser und unzureichenden sanitären Einrichtungen.
"Für die 2,2 Millionen Menschen, die im Gazastreifen eingeschlossen sind und kollektiv bestraft werden, bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an", sagte Shamdasani. "Israels kollektive Bestrafung der gesamten Bevölkerung von Gaza muss sofort aufhören." (AFP/lag)
UN-Hilfswerk: 57 Mitarbeiter im Gazastreifen seit Kriegsbeginn getötet
- 10:55 Uhr
Seit dem Beginn der israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen infolge des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel sind 57 Mitarbeiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) getötet worden. Das sagte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Freitag bei einer Pressekonferenz in Jerusalem und ergänzte, es sei eine "bedeutende und ununterbrochene" Hilfe für den Gazastreifen nötig.
Seit Beginn der israelischen Angriffe wurden nach Hamas-Angaben, die von der Nachrichtenagentur AFP nicht unabhängig überprüft werden konnten, im Gazastreifen mehr als 7.000 Menschen getötet. (AFP/lag)
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Polizeipräsidentin: Bodenoffensive wird Auswirkungen auf Berlin haben
- 09:09 Uhr
Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik rechnet zu Beginn der geplanten Bodenoffensive Israels in Gaza mit erneuten Spannungen in Berlin. "Das wird definitiv Auswirkungen, natürlich auch auf Berlin, haben", sagte Slowik am Freitag im RBB-Inforadio. Die Polizei werde versuchen, präventiv die Lage zu beruhigen, aber "auch einsatztaktisch" vorplanen.
Am 7. Oktober hatten Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet und mehr als 200 Menschen verschleppt. Seither bombardiert Israels Armee Ziele in dem abgeriegelten Küstengebiet und bereitet eine Bodenoffensive vor. Auch auf deutschen Strassen kommt es infolgedessen immer wieder zu Demonstrationen von Palästinensern und Unterstützern, bei denen einige Teilnehmer die islamistische Hamas bejubelten. (dpa)
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Israel: Vorstoss mit Bodentruppen und Jets im Zentrum des Gazastreifens
- 07:59 Uhr
Israelische Bodentruppen haben nach Angaben der israelischen Armee einen "gezielten Angriff" im Zentrum des Gazastreifens ausgeführt. Der Einsatz in der Nacht zum Freitag sei von Kampfjets und Drohnen unterstützt worden, erklärte die Armee. Der Vorstoss habe Einrichtungen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas gegolten. Anschliessend hätten die Soldaten das Palästinensergebiet wieder verlassen, ohne dass es Verletzte gegeben habe.
Parallel zum Einsatz am Boden seien Ziele der Hamas im Zentrum und "überall im Gazastreifen" bombardiert worden, hiess es weiter. Dabei seien Raketenabschussrampen und Kommandozentren der Hamas zerstört und Männer der islamistischen Palästinenserbewegung getötet worden.
Israels Militär hatte in den vergangenen rund drei Wochen bereits mehrere solcher begrenzten Vorstösse in den Gazastreifen unternommen. Sie gelten als Vorbereitung für eine geplante Bodenoffensive Israels. (afp/dpa/mbo)
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Bericht: Raketeneinschlag nahe Ägyptens Grenze zu Israel
- 07:21 Uhr
In Ägypten soll nahe der Grenze zu Israel laut einem ägyptischen Medienbericht eine Rakete eingeschlagen sein. Wie die ägyptische Nachrichtenseite "Al-Qahera News" in der Nacht zum Freitag unter Berufung auf informierte Quellen berichtete, sollen bei dem Vorfall in der Stadt Taba nahe der Grenze zu Israel sechs Menschen verletzt worden sein. Nähere Einzelheiten wurden nicht genannt.
Unklar war, ob es sich um eine Rakete des israelischen Militärs handelte, das derzeit in Reaktion auf den Terrorangriff der islamistischen Hamas vom 7. Oktober massenweise Ziele im Gazastreifen bombardiert. Der Vorfall werde untersucht, erklärte die Armee lediglich. (dpa)
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Pentagon meldet Angriffe auf Stützpunkte der iranischen Revolutionsgarden in Syrien
- 06:54 Uhr
Die USA haben zwei von den iranischen Revolutionsgarden und "verbündeten Gruppen" genutzte Stützpunkte im Osten Syriens angegriffen. Bei den Angriffen handele es sich um "eine Reaktion auf eine Reihe von (...) grösstenteils gescheiterten Angriffen auf US-Personal im Irak und in Syrien durch vom Iran unterstützte Milizen" seit dem 17. Oktober, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Donnerstag (Ortszeit).
Nach Angaben des Weissen Hauses hatte US-Präsident Joe Biden zuvor eine Botschaft an das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, gerichtet. In dieser habe Biden vor Angriffen auf US-Truppen gewarnt, da diese zu einer Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der Hamas führen könnten. "Es wurde eine direkte Botschaft gesendet", erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby.
Zuvor hatte das Pentagon erklärt, Stellungen von US-Streitkräften und der internationalen Anti-IS-Koalition in Syrien und im Irak seien im Oktober mindestens 16 Mal angegriffen worden. Das US-Verteidigungsministerium machte "vom Iran unterstützte Milizengruppen" für die Angriffe verantwortlich. (afp)
EU fordert "Korridore und Pausen" für humanitäre Hilfe im Gazastreifen
- 06:21 Uhr
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben sich auf eine gemeinsame Erklärung zum Nahost-Krieg geeinigt. Sie riefen darin am Donnerstag zu "Pausen" in den Kämpfen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas auf und forderten "Korridore" für Hilfslieferungen an Zivilisten.
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben sich auf eine gemeinsame Erklärung zum Nahost-Krieg geeinigt. Sie riefen darin am Donnerstag zu "Pausen" in den Kämpfen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas auf und forderten "Korridore" für Hilfslieferungen an Zivilisten. Indes warnte die UNO angesichts der andauernden israelischen Luftangriffe, dass es nirgendwo im Gazastreifen mehr sicher sei. Ägypten meldete sechs Verletzte nach einem Raketeneinschlag in Taba nahe der Grenze zu Israel.
Die Debatte der 27 Mitgliedsstaaten in Brüssel kreiste lange um eine Formulierung, mit der die EU Unterbrechungen der Kämpfe zur humanitären Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen fordern kann. Schliesslich einigten sie sich darauf, zur Einrichtung von "Korridoren und Pausen zu humanitären Zwecken" aufzurufen. (afp)
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