• 21:01 Uhr: ➤ Polizei in Berlin schreitet gegen Proteste zu Nahostkonflikt ein
  • 18:47 Uhr: UN-Vermittler: Gefahr für Ausweitung des Nahostkonflikts "sehr, sehr real"
  • 17:54 Uhr: Wieder Raketenalarm im Grossraum Tel Aviv
  • 17:18 Uhr: Botschaft an islamische Länder: Iran fordert Bruch mit Israel
  • 16:29 Uhr: Biden bekräftigt nach Krankenhausbeschuss Rückhalt für israelische Darstellung
  • 15:58 Uhr: Erneut Schusswechsel an Israels Grenze zum Libanon
  • 15:44 Uhr: Zahl der Toten in Gaza seit Kriegsbeginn steigt auf 3.478

Mehr News zum Krieg in Nahost

➤ Polizei in Berlin schreitet gegen Proteste zu Nahostkonflikt ein

  • 21:01 Uhr

Die Polizei in Berlin ist am Mittwoch gegen nicht erlaubte Versammlungen zum Nahostkonflikt vorgegangen. Im Stadtteil Neukölln berichteten die Beamten am Abend von "Menschengruppen in aufgeheizter Stimmung", die offensichtlich an einer zuvor verbotenen Veranstaltung teilnehmen wollten, wie die Polizei im Onlinedienst X mitteilte. Aus der Menge seien Feuerwerk, Steine und Flaschen auf die Beamten geworfen worden. Mülltonnen und Hindernisse seien auf die Fahrbahn gestellt worden.

"Wir schreiten da konsequent ein", sagte ein Polizeisprecher am Abend zur Lage in Neukölln. Auf der Sonnenallee komme es immer wieder zu Menschenansammlungen. Auch am Richardplatz seien Personalien von Beteiligten festgestellt worden.

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik bezeichnete die Sicherheitslage am Mittwochabend als angespannt. "Wir haben mit Sicherheit mehrere Hundert Menschen auf den Strassen in der Sonnenallee", sagte Slowik in der RBB-Abendschau. "Die Situation in Nord-Neukölln ist angespannt." Die Einsatzkräfte würden versuchen, die Menschen auseinanderzubringen und konsequent einzuschreiten. Slowik rechnete erneut mit einem längeren Einsatz. (afp/dpa)

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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Israel vom 18. Oktober:

Bundeswehr-Maschine mit 19 Passagieren aus Israel gelandet

  • 23:45 Uhr

Eine weitere Bundeswehrmaschine hat Menschen aus Israel nach Deutschland zurückgebracht. Am Mittwochabend sei gegen 23.06 Uhr ein Airbus 350 mit 19 Passagieren in Köln gelandet, teilte das Einsatzführungskommando auf X mit.

Am frühen Mittwochmorgen war bereits ein Airbus A321 in Berlin gelandet. Er hatte den Angaben zufolge 68 deutsche Passagiere aus Israel zurückgebracht. Damit hat die Luftwaffe bisher mehr als 300 Menschen aus Israel nach Deutschland ausgeflogen. (mt/dpa)

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Biden: Ägypten will 20 Hilfslaster über Gaza-Grenze lassen

  • 23:42 Uhr

Ägypten hat nach Angaben von US-Präsident Joe Biden zugesichert, einige Lastwagen mit humanitären Gütern über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zu lassen. Biden sagte am Mittwoch auf seiner Rückreise von einem Besuch in Israel, er habe mit dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi telefoniert. Dieser habe zugesagt, "für den Anfang" zunächst "bis zu 20 Laster" über den bislang geschlossenen Grenzübergang zu lassen. Danach könnten möglicherweise weitere Lieferungen folgen.

Biden betonte aber, sollte die im Gazastreifen herrschende Hamas die Lieferungen konfiszieren, "dann hört es auf". Vertreter der Vereinten Nationen würden sich auf der Gaza-Seite um die Verteilung der Güter kümmern. Rafah gilt als einziger Weg, dringend benötigte Hilfe in den von Israel abgeriegelten Küstenstreifen zu bringen.

Unklar war zunächst, wann genau der Grenzübergang für die Laster geöffnet wird. Nach Berichten von vor Ort wurde der Übergang durch israelischen Beschuss beschädigt und muss nun repariert werden. (dpa)

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Biden warnt Israel vor Wiederholung von Fehlern der USA nach 9/11

  • 22:09 Uhr

US-Präsident Joe Biden hat Israel bei seinem Besuch nach dem Hamas-Angriff die feste Unterstützung seines Landes zugesichert, zugleich aber ein massvolles Vorgehen angemahnt. Israel solle nicht die "Fehler" der USA nach den islamistischen Terroranschlägen vom 11. September 2001 wiederholen, sagte Biden am Mittwoch bei einer Rede in Tel Aviv. "Ich warne: Während Sie die Wut fühlen, lassen Sie sich nicht von ihr verzehren."

"Nach 9/11 waren wir in den USA wütend", sagte Biden mit Blick auf die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York sowie das US-Verteidigungsministerium. "Während wir Gerechtigkeit gesucht und Gerechtigkeit erhalten haben, haben wir auch Fehler begangen." Der nach den Terroranschlägen 2001 von den USA ausgerufene "Krieg gegen den Terrorismus" hatte unter anderem zu den verheerenden Kriegen in Afghanistan und im Irak geführt. (afp)

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Erneut Gefechte an Israels Grenze zum Libanon

  • 21:38 Uhr

Im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon hat es erneut Gefechte gegeben. Die israelische Armee erklärte am Mittwoch, nach dem Abschuss von Anti-Panzer-Raketen aus dem Libanon auf Dörfer im Norden Israels habe sie in dem Nachbarland eine "Terrorzelle eliminiert". Neun Geschosse hatten demnach libanesisches Gebiet in Richtung Israel überflogen und Raketenalarm in Nordisrael ausgelöst. (afp)

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Raketeneinschlag in Gaza-Klinik: Erdogan spricht von "Völkermord"

  • 21:31 Uhr

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Raketeneinschlag unmittelbar vor einer Klinik im Gazastreifen als Bruch des Völkerrechts bewertet - eine direkte Schuldzuweisung aber vermieden. "Ich verurteile die Täter hinter diesem Angriff, der ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt und als Völkermord an den Menschen in Gaza einzustufen ist", schrieb Erdogan am Mittwoch auf der Online-Plattform X. "Das Massaker im Gazastreifen hat mit der heimtückischen Attacke auf das Al-Ahli-Krankenhaus gestern eine neue Dimension erreicht."

Auffällig war, dass Erdogan die Verantwortung nicht ausdrücklich dem israelischen Militär zuschob - nachdem er dies am Dienstagabend in einer ersten Reaktion kurz nach dem Raketeneinschlag noch getan hatte. (dpa)

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Tod von viertem österreichisch-israelischen Staatsbürger bestätigt

  • 20:24 Uhr

Bei den Hamas-Anschlägen auf Israel am 7. Oktober ist ein vierter österreichisch-israelischer Bürger ums Leben gekommen. Das bestätigte das Aussenministerium in Wien am Mittwoch. Ein weiterer Mann wird noch vermisst.

"Tief bestürzt müssen wir bekanntgeben, dass der brutale Terror der Hamas das Leben eines weiteren österreichisch-israelischen Doppelstaatsbürgers gefordert hat", teilte das Ministerum mit. Der Tod von drei anderen Doppelstaatsbürgern war vergangene Woche bestätigt worden. (dpa)

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Proteste in arabischen Ländern gegen Israels Luftangriffe im Gazastreifen

  • 18:54 Uhr

Tausende Menschen in muslimisch geprägten Ländern sind auch am Mittwoch wieder auf die Strasse gegangen, um gegen die Luftangriffe Israels auf den Gazastreifen zu demonstrieren. Nach Angaben des tunesischen Innenministeriums demonstrierten allein in der Hauptstadt Tunis rund 17.000 Menschen.

Auch in der jordanischen Hauptstadt Amman gab es Proteste. Wie der TV-Sender Roya TV berichtete, versammelten sich einige Tausend Menschen - wie schon am Vortag - nahe der israelischen Botschaft.

Im ägyptischen Al-Arisch, nahe dem einzigen Grenzübergang aus dem Gazastreifen, gingen Tausende auf die Strasse, wie Augenzeugen berichteten.

Bei Demonstrationen in der libanesischen Hauptstadt Beirut kam es zu Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften. Gegen die Demonstranten wurden Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt. Zuvor hatten bereits Tausende Anhänger der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im südlichen Vorort Beiruts demonstriert. (dpa)

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UN-Vermittler: Gefahr für Ausweitung des Nahostkonflikts "sehr, sehr real"

  • 18:47 Uhr

Der UN-Vermittler für den Nahen Osten sieht eine grosse Gefahr für eine Ausweitung des Gaza-Kriegs. "Aufgrund meiner Treffen und der Dynamik, die ich vor Ort beobachte, würde ich Folgendes sagen: Die Gefahr einer Ausweitung dieses Konflikts ist real - sehr, sehr real - und äusserst gefährlich", sagte der UN-Koordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten, Tor Wennesland, am Mittwoch vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. (dpa)

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Wieder Raketenalarm im Grossraum Tel Aviv

  • 17:54 Uhr

Im Grossraum Tel Aviv und im Zentrum Israels ist am Mittwochabend erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen hat seit dem Massaker im Süden Israels am 7. Oktober Tausende Raketen auf Israel abgefeuert. (dpa)

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Botschaft an islamische Länder: Iran fordert Bruch mit Israel

  • 17:18 Uhr

Der Iran hat die islamische Welt angesichts des Kriegs in Nahost zum Abbruch der Beziehungen mit Israel aufgefordert. Islamische Staaten sollten israelische Botschafter ausweisen und ihre Vertretungen schliessen, forderte Präsident Ebrahim Raisi am Mittwoch bei einer Rede in der Hauptstadt Teheran. Mit Blick auf diplomatische Beziehungen zu einigen arabischen Ländern sagte der Regierungschef: "Das Thema der Normalisierung hat seine Farbe verloren."

Seit der islamischen Revolution von 1979 gilt Israel als Irans Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut und eine sogenannte "Widerstandsachse" geformt. Auch die Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon zählt dazu. Seit Tagen kam es regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen dem israelischen Militär und der Hisbollah. (dpa/tas)

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Biden bekräftigt nach Krankenhausbeschuss Rückhalt für israelische Darstellung

  • 16:29 Uhr

US-Präsident Joe Biden hat seine Auffassung bekräftigt, wonach militante Palästinenser für den Raketeneinschlag in einem Krankenhaus in Gaza mit hunderten Toten verantwortlich sind. Er stütze sich dabei auf "Daten, die mir mein Verteidigungsministerium gezeigt hat", sagte Biden am Mittwoch in Tel Aviv auf eine Journalistenfrage.

Zuvor hatte Biden sich hinter die israelische Darstellung gestellt, wonach nicht die israelische Armee, sondern militante Palästinenser die Verantwortung für den Raketeneinschlag tragen. "Auf Grundlage dessen, was ich gesehen habe, scheint es so, als sei es von der Gegenseite ausgeführt worden, nicht von euch", sagte Biden bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Tel Aviv.

Kurz zuvor hatte Israel nach eigenen Angaben "Beweise" für die Verantwortung der Palästinensermiliz Islamischer Dschihad vorgelegt. "Diese professionelle Analyse basiert auf Geheimdienstinformationen, den operativen Systemen und Luftbildern, die miteinander abgeglichen wurden", sagte Armeesprecher Daniel Hagari.

"Diese Beweise, die wir mit allen teilen, bestätigen, dass die Explosion durch eine fehlgeleitete Rakete des Islamischen Dschihad ausgelöst wurde", erklärte er. "Es gab keinen Beschuss der IDF (israelischen Armee) vom Land, von der See oder aus der Luft, der das Krankenhaus getroffen hätte."

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat Israel für den Raketeneinschlag vom Dienstag verantwortlich gemacht. Nach neuesten Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden bei dem Beschuss mehr als 470 Menschen getötet und 300 weitere verletzt. (AFP/tas)

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Erneut Schusswechsel an Israels Grenze zum Libanon

  • 15:58 Uhr

An Israels Grenze zum Libanon ist es auch am Mittwoch erneut zu bewaffneten Konfrontationen gekommen. Die israelische Armee berichtete, es seien an mehreren Orten Panzergranaten auf Gebiet Israels gefeuert worden. Israelische Soldaten hätten das Feuer erwidert. Aus dem Libanon wurde der Beschuss mit israelischen Mörsergranaten gemeldet.

Die Armee greife Ziele der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah an, hiess es in der israelischen Mitteilung. Die Hisbollah hatte am Dienstag fünf Tote unter ihren Kämpfern gemeldet.

Seit den Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Diese schüren die Sorgen vor einer weiteren Eskalation. (dpa)

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Zahl der Toten in Gaza seit Kriegsbeginn steigt auf 3.478

  • 15:44 Uhr

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums seit Beginn des Kriegs auf 3.478 gestiegen. 12.065 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das von der islamistischen Hamas kontrollierte Ministerium am Mittwoch mit. Die Zahl beinhaltet demnach auch die Opfer des Raketeneinschlags vor einer Klinik am Dienstagabend. Bei der Explosion wurden nach Angaben des Ministeriums 471 Menschen getötet. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen.

Israel machte für die fehlgeleitete Rakete die Terrororganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen verantwortlich und legte Beweise vor, die das belegen sollen. Die palästinensische Seite sowie zahlreiche arabische Staaten geben Israel die Schuld.

Hunderte Terroristen hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker an Zivilisten angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Mehr als 1.400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Militante Palästinenser verschleppten mindestens 199 Menschen in das Gebiet am Mittelmeer. Seither greift Israels Militär Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen an. (dpa)

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Hamas: Mehr als 470 Tote bei Raketeneinschlag in Krankenhaus-Komplex in Gaza

  • 15:37 Uhr

Bei dem Raketeneinschlag in einem Krankenhaus-Komplex in Gaza sind nach neuen Hamas-Angaben mehr als 470 Menschen getötet worden. Es habe mindestens 471 Todesopfer gegeben, erklärte am Mittwoch das Gesundheitsministerium der von der radikalen Palästinenserorganisation geführten Regierung im Gazastreifen. Die Hamas macht Israel für den Raketeneinschlag verantwortlich, Israel spricht von einer fehlgeleiteten Rakete der Palästinensermiliz Islamischer Dschihad.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas wurden laut den neuen Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums mindestens 3478 Palästinenser getötet. Zudem seien durch israelische Luftangriffe mehr als 12.000 Menschen verletzt worden.

In Israel wurden seit dem Hamas-Grossangriff vor anderthalb Wochen nach israelischen Angaben 1400 Menschen getötet. Die meisten der Opfer auf beiden Seiten sind Zivilisten. (AFP)

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Putin ruft nach Schlag gegen Klinik in Gaza zu Verhandlungen auf

  • 15:20 Uhr

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Explosion bei einem Krankenhaus im Gazastreifen als "fürchterliches Ereignis" bezeichnet und zu umgehenden Verhandlungen im Nahen Osten aufgerufen. Die vielen Toten und Verletzten seien ein "Signal dafür, dass dieser Konflikt so schnell wie möglich beendet werden muss", sagte Putin am Mittwoch in Peking bei einer im russischen Staatsfernsehen übertragenen Pressekonferenz. Nötig seien Verhandlungen. Putin hatte in den vergangenen Tagen die Umsetzung einer Zweistaatenlösung gefordert – mit der Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates. Zugleich forderte er Sicherheitsgarantien für Israel.

Russland, das auch Kontakte zur islamistischen Hamas hat, legte sich nicht fest mit einer Schuldzuweisung nach dem Krankenhaus-Vorfall. Das Aussenministerium in Moskau verurteilte die Gewalt. Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa sprach von einem "Akt der Unmenschlichkeit". Sie forderte die USA dazu auf, Satellitenaufnahmen öffentlich zu machen, um den Schuldigen für das Verbrechen zu finden.

Die russische Führung, die selbst einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, fordert seit Tagen, Zivilisten und zivile Infrastruktur zu schonen. Durch Russlands Krieg gegen die Ukraine sind bisher Tausende Zivilisten getötet und ganze Städte und Ortschaften zerstört worden. Russland verlangte neben einer Feuerpause die Öffnung humanitärer Korridore, um den Menschen im Gazastreifen unter anderem mit Nahrung und Medikamenten zu helfen. (dpa/tas)

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Biden in Israel: "Ihr seid nicht allein"

  • 14:07 Uhr

Bei einem Kurzbesuch in Tel Aviv hat US-Präsident Joe Biden Israel die fortdauernde Unterstützung der USA zugesagt. "Ich möchte Ihnen sagen, dass Sie nicht allein sind. Ihr seid nicht allein", sagte Biden zu Beginn einer gemeinsamen Sitzung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Biden mit dem israelischen Kriegskabinett am Mittwoch. Die USA würden "Israel weiterhin den Rücken stärken, wenn es darum geht, sein Volk zu verteidigen", sagte Biden weiter.

"Vor 75 Jahren erklärten Ihre Gründer, dass diese Nation ein auf Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden basierendes Land sein würde", sagte Biden. "Die Vereinigten Staaten stehen an Ihrer Seite, wenn es darum geht, diese Freiheit zu verteidigen, für Gerechtigkeit zu sorgen und den Frieden zu unterstützen. Heute, morgen und immer", so der US-Präsident. Washington werde mit Israel und Partnern in der Region zusammenarbeiten, um weitere Tragödien für unschuldige Zivilisten zu verhindern.

Netanjahu sprach bei dem Treffen von einer "anderen Art von Krieg, weil die Hamas eine andere Art von Feind ist". Während Israel versuche, Zivilisten zu schützen, ziele die Hamas gezielt auf sie ab. "Die Hamas will so viele Israelis wie möglich töten, mit keinerlei Rücksichtnahme auf die Leben von Palästinensern. Sie zielen auf unsere Zivilisten ab, während sie sich hinter ihren eigenen Zivilisten verstecken." Den Preis habe man am Dienstag gesehen, als eine fehlgeleitete palästinensische Rakete vor einem Krankenhaus eingeschlagen sei. (dpa/tas)

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Bundesregierung: "Einstellige Zahl" deutscher Staatsbürger durch "Hamas-Terror" getötet

  • 12:34 Uhr

Bei dem Terrorangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind nach Angaben der Bundesregierung auch Deutsche ums Leben gekommen. Die Regierung gehe von einer einstelligen Zahl deutscher Staatsangehöriger aus, "die dem Hamas-Terror zum Opfer gefallen sind", teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin mit. Details nannte der Sprecher nicht.

Das Auswärtige Amt stehe mit den israelischen Behörden in engem Kontakt, ergänzte der Sprecher. Die Bundesregierung bestätige Todesfälle erst, wenn Angehörige verständigt worden seien.

Der Sprecher ergänzte, auf der Krisenvorsorgeliste des deutschen Aussenministeriums stehe weiterhin eine niedrige dreistellige Zahl an Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft, die sich im abgeriegelten Gazastreifen aufhalte. Mit diesen sei man in engem Kontakt und informiere sie kontinuierlich über die aktuelle Situation.

Man stehe zudem mit den Partnern in der Region in einem steten Austausch, um jenen Menschen, die dies wollten, eine Ausreise zu ermöglichen. (AFP/dpa/lag)

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Etwa 3.200 Palästinenser seit Beginn von Gaza-Krieg getötet

  • 11:13 Uhr

Seit Beginn des Kriegs im Nahen Osten am 7. Oktober sind nach palästinensischen Angaben rund 3.200 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Rund 11.000 weitere seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit, das der dort herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas untersteht.

Dies ist mit Abstand die grösste Zahl von Toten bei allen bisherigen Konflikten Israels mit der Hamas, die 2007 gewaltsam die Kontrolle im Gazastreifen an sich gerissen hatte. Sie wird auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft. Die israelische Armee bekräftigt, sie greife nur Hamas-Ziele an und tue alles, um zivile Opfer zu vermeiden.

Israel hatte die Angriffe nach einem verheerenden Terroranschlag der Hamas im Grenzgebiet aufgenommen. Bei Massakern im Auftrag der Hamas im Grenzgebiet und in den Tagen danach hat Israel mehr als 1.400 Tote zu beklagen. Rund 4.400 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. (dpa/lag)

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US-Präsident Biden ist in Israel eingetroffen

  • 10:12 Uhr

US-Präsident Joe Biden ist zu einem Kurzbesuch in Israel eingetroffen. Biden landete am Mittwochvormittag mit seiner Regierungsmaschine in Tel Aviv, wo ihn Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Empfang nahm, wie auf dem Livestream des Büros von Netanjahu zu sehen war.

Neben einem Gespräch mit Netanjahu ist nach Angaben der US-Regierung unter anderem auch ein Treffen Bidens mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog geplant.

Überschattet wird die Reise des US-Präsidenten von einer verheerenden Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit mutmasslich Hunderten Toten und Verletzten. Der Vorfall verschärft die Spannungen in der Region dramatisch und befeuert Sorgen vor einer Ausweitung des Konflikts.

Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde machte die israelische Armee dafür verantwortlich. Israels Armee sprach hingegen von einer fehlgeleiteten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, die für das Unglück verantwortlich sei. Unabhängig waren die Informationen nicht zu überprüfen. (dpa/ank)

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Bundeswehr fliegt 68 weitere Menschen aus Israel nach Deutschland

  • 09:35 Uhr

Die Bundeswehr hat in der Nacht zum Mittwoch 68 weitere Menschen aus Israel nach Deutschland ausgeflogen. Ein Flugzeug vom Typ A321 kam kurz nach Mitternacht in Berlin an, wie die Bundeswehr im Onlinedienst X (ehemals Twitter) mitteilte. Insgesamt flog die Bundeswehr damit in fünf Flügen bisher 290 Menschen aus Israel nach Deutschland aus.

Seit dem Grossangriff der radikalislamischen Hamas sind zahlreiche deutsche Staatsbürger aus Israel ausgereist. Die Lufthansa hatte dazu auf Bitten des Auswärtigen Amtes vergangene Woche jeweils vier Sonderflüge von Tel Aviv nach Deutschland absolviert. (AFP)

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Israels Armee: Zwei weitere ranghohe Hamas-Mitglieder getötet

  • 08:00 Uhr

Bei Luftangriffen im Gazastreifen sind nach israelischen Militärangaben zwei weitere ranghohe Hamas-Mitglieder getötet worden. Dabei handele es sich um Muhammad Awdallah, den Kommandeur der Panzerabwehr-Einheit von Gaza, sowie um Akram Hidschasi, einen "Terroristen von den Hamas-Marinetruppen" und Waffendealer, teilte die israelische Armee am Mittwoch mit. Hidschasi sei Drahtzieher von Terroranschlägen auf Israel. Die Armee habe in den letzten Tagen "weiter Dutzende von Terrorzielen im Gazastreifen angegriffen", hiess es weiter. Darunter seien Einsatzzentren, Abschussrampen sowie terroristische Infrastruktur. (dpa)

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Israels Armee: Gaza-Einwohner sollen "humanitäres" Gebiet aufsuchen

  • 06:43 Uhr

Nach einem Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit mutmasslich zahlreichen Opfern hat Jordanien ein für Mittwoch geplantes Treffen zwischen König Abdullah II. und US-Präsident Joe Biden abgesagt.

Das Treffen, an dem auch Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi teilnehmen sollte, werde erst stattfinden, wenn es eine Einigung gebe, den Krieg zu beenden und "diese Massaker" zu stoppen, sagte Aussenminister Aiman al-Safadi dem jordanischen TV-Sender Al-Mamlaka. Militante Palästinenser und Israels Armee hatten sich gegenseitig die Schuld an dem Raketeneinschlag zugeschoben. (dpa)

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Israels Armee meldet erneuten Beschuss aus Libanon

  • 05:21 Uhr

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es nach Armeeangaben erneut zu einem Schusswechsel gekommen. Israelische Soldaten seien mit Panzerabwehrraketen in der Gegend von Shtula im Bereich des Sicherheitszauns zwischen Israel und dem Libanon beschossen worden, teilte das israelische Militär am frühen Mittwochmorgen mit. Die eigene Artillerie habe daraufhin den Ort des Raketenabschusses unter Feuer genommen, hiess es. Israelische Kampfflugzeuge beschossen zudem in Reaktion auf den wiederholten Beschuss Israels vom Libanon aus einen Beobachtungsposten und militärische Infrastruktur der dortigen Hisbollah-Miliz, wie das israelische Militär auf Telegram mitteilte.

Seit den verheerenden Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und den Gegenschlägen Israels auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren. (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP

Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:

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