• 22:05 Uhr: ➤ Israels Militär: Waffenfabrik in Moschee in Gaza entdeckt
  • 19:58 Uhr: Erdogan wirft Israel brutales Vorgehen im Gazastreifen vor
  • 18:55 Uhr: Steinmeier reist nach Israel - Treffen mit Präsident Herzog
  • 17:29 Uhr: Bisher 6.700 Ausländer vom Gazastreifen nach Ägypten ausgereist
  • 15:32 Uhr: Israel treibt Todesstrafe für Terroristen voran

Mehr News zum Krieg in Nahost

➤ Israels Militär: Waffenfabrik in Moschee in Gaza entdeckt

  • 22:05 Uhr

Israels Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen im Keller einer Moschee ein Waffenlager sowie eine Produktionsstätte für Raketen der Hamas gefunden. Zudem hätten Soldaten dort auch einen Tunneleingang entdeckt, teilte die Armee am Montagabend mit. In einem von der Armee veröffentlichten Video waren Raketen, Mörsergranaten, deren Bestandteile und der Tunnelschacht im Keller des Gebäudes in der heftig umkämpften Stadt Gaza zu sehen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die israelischen Streitkräfte werfen der islamistischen Hamas immer wieder vor, aus zivilen Einrichtungen heraus zu operieren und Zivilisten im Gazastreifen als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

Soldaten hätten zudem eine Waffenfabrik der Terrororganisation Islamischer Dschihad in dem Küstengebiet zerstört, teilte die Armee weiter mit. Sie nahmen den Angaben zufolge ausserdem Kommandozentralen der Hamas in der Stadt Gaza ein. Weiterhin seien dort in den vergangenen Tagen Tunnel zerstört und viele Terroristen "eliminiert" worden. Soldaten hätten sich Nahkämpfe mit ihnen geliefert.(dpa)

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Macron

"Zu viele zivile Opfer": Macron fordert Netanjahu zu Feuerpause auf

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in einem Telefonat mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu "zu viele zivile Opfer" in Gaza beklagt. Er fordert eine sofortige humanitäre Kampfpause. (Bild: IMAGO/ABACAPRESS/Christophe Ena)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 20.November:

Erdogan wirft Israel brutales Vorgehen im Gazastreifen vor

  • 19:58 Uhr

Drei Tage nach seinem Deutschlandbesuch hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die scharfe Rhetorik gegen Israel fortgesetzt. Er warf dem Land am Montagabend im Zusammenhang mit dem Militäreinsatz im Gazastreifen "Brutalität" vor und zog einen Vergleich zum Zweiten Weltkrieg. "Seit dem 7. Oktober findet in Gaza eine absolute Brutalität statt, die genauso ist wie das, was während der Besatzung durch die Kreuzfahrer vor tausend Jahren und im Zweiten Weltkrieg erlebt wurde", sagte Erdogan nach einer Kabinettssitzung in Ankara.

Zum wiederholten Male kritisierte er zudem den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und warf diesem vor, sich mit dem Vorgehen in Gaza an der Macht halten zu wollen. Erdogan warf Europa und den USA sowie westlichen Menschenrechtsorganisationen vor, zum Tod von Unschuldigen zu schweigen.

Mit Blick auf seinen Besuch in Berlin sagte Erdogan, so verschieden auch die Ansichten im Gaza-Krieg seien, Deutschland und die Türkei verbinde eine historische Freundschaft, der er grosse Bedeutung beimesse. Man werde im Dialog bleiben, betonte Erdogan.

Erdogan hatte am Freitag in Berlin Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank Walter Steinmeier getroffen. Der Besuch war schon im Vorfeld wegen Erdogans verbaler Attacken gegen Israel im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg umstritten.

Erdogan hatte die Ermordung vieler Hundert israelischer Zivilisten beim Terrorangriff am 7. Oktober zwar verurteilt, die dafür verantwortliche Hamas aber später als "Befreiungsorganisation" bezeichnet - Israel dagegen warf er untere anderem "Faschismus" vor. Scholz hatte Erdogans Vorwürfe gegen Israel schon vor dessen Berlin-Besuch als "absurd" zurückgewiesen.

In der Pressekonferenz mit Scholz hatte Erdogan eine weitere Eskalation vermieden. In seiner ersten Rede nach seiner Rückkehr in die Türkei legte Erdogan aber nach und nannte Israel am Samstag erneut einen "Terrorstaat".(dpa)

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Steinmeier reist nach Israel - Treffen mit Präsident Herzog

  • 18:55 Uhr

Inmitten des Gaza-Krieges will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am kommenden Sonntag zu einem offiziellen Besuch nach Israel reisen. Er werde dort mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog politische Gespräche führen, hiess es am Montag in einer Mitteilung des Bundespräsidialamts. Bei dem Besuch am Sonntag und Montag seien auch Termine im Süden Israels und in Ostjerusalem vorgesehen. Anschliessend werde der Bundespräsident zunächst in das Sultanat Oman und von dort aus in das Emirat Katar weiterreisen. Steinmeier wird von seiner Frau Elke Büdenbender begleitet.

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober sind bereits Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Aussenministerin Annalena Baerbock nach Tel Aviv gereist. Steinmeier hat den Angriff der Hamas, die Ermordung von mehr als 1200 Menschen und die Verschleppung von etwa 240 Geiseln in zahlreichen Reden scharf verurteilt. Zugleich betonte er das Selbstverteidigungsrecht Israels.(dpa)

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Bisher 6.700 Ausländer vom Gazastreifen nach Ägypten ausgereist

  • 17:29 Uhr

Aus dem umkämpften Gazastreifen sind seit Kriegsbeginn bisher rund 6.700 Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass nach Ägypten ausgereist. Darunter sind etwa 900 Ägypter, wie das ägyptische Pressezentrum in Kairo am Montag mitteilte. Insgesamt seien bisher ausserdem etwa 230 Verletzte zur Behandlung in ägyptische Krankenhäuser gekommen.

Den Angaben aus Kairo zufolge müssten damit bald alle ausländischen Staatsangehörigen den Gazastreifen verlassen haben, die ausreisen wollten. Das seien insgesamt etwa 7.000 Menschen aus 60 Ländern, teilte das ägyptische Aussenministerium Anfang des Monats mit. Dabei blieb allerdings unklar, ob es sich nur um Ausländer handelt oder auch um Palästinenser mit zweitem Pass. Unklar ist auch, wie viele von ihnen sich in Gaza aufhalten, ohne ausreisen zu wollen.

Vor etwa drei Wochen hatten erstmals seit Kriegsbeginn Hunderte Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. Katar hatte in Absprache mit den USA eine entsprechende Einigung zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas vermittelt. (dpa)

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Israel treibt Todesstrafe für Terroristen voran

  • 15:32 Uhr

Rund sechs Wochen nach dem Hamas-Massaker im Süden Israels wollen israelische Politiker die Verhängung der Todesstrafe für Terroristen erleichtern. Der Ausschuss für innere Sicherheit des Parlaments diskutierte am Montag ein entsprechendes Gesetz der rechtsextremen Regierungspartei Otzma Jehudit (Jüdische Kraft).

Laut einem Entwurf des Gesetzes vom März soll mit dem Tode bestraft werden, "wer absichtlich oder aus Gleichgültigkeit den Tod eines israelischen Bürgers verursacht, wenn die Tat aus einer rassistischen Motivation erfolgt oder aus Feindseligkeit gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe" - mit dem Ziel, "dem Staat Israel zu schaden oder der Wiedergeburt des jüdischen Volkes in seinem Heimatland". Im besetzten Westjordanland sollen Militärgerichte befähigt werden, mit einer einfachen Mehrheit Todesurteile auszusprechen.

Im März hatte bereits eine Mehrheit der anwesenden Abgeordneten für den Gesetzesentwurf gestimmt. Es sind noch drei weitere Lesungen des Parlaments notwendig, bevor das Gesetz in Kraft tritt. Ähnliche Vorstösse für eine Todesstrafe für Terroristen waren in der Vergangenheit gescheitert. Israel hatte die Todesstrafe für Mord im Jahr 1954 abgeschafft.

Der rechtsextreme Polizeiminister, Itamar Ben-Gvir, schrieb auf der Plattform X, vormals Twitter: "Wir haben alle gesehen, was hier am 7. Oktober passiert ist, als die Nazis reinkamen, haben sie nicht unterschieden zwischen links und rechts, zwischen einer älteren Person und einem Kind, zwischen Juden und Arabern." Sie hätten alle abgeschlachtet. "Für diese verdammten Nazis gibt es nur ein Urteil. Und das ist Tod." (dpa/lag)

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28 Frühgeborene aus dem Gazastreifen nach Ägypten gebracht

14:52 Uhr

28 der evakuierten Frühgeborenen aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza sind zur Behandlung nach Ägypten gekommen. Das berichtete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News am Montag. Der Sender zeigte Babys in Brutkästen, die am Grenzübergang Rafah im Beisein von Ägyptens Gesundheitsminister Chalid Abdel Ghaffar an ägyptische Krankenwagen übergeben wurden. Der Palästinensische Rote Halbmond bestätigte den Transfer. Die Grenzbehörde auf palästinensischer Seite hatte zuvor erklärt, 31 Frühchen würden in ägyptische Krankenhäuser verlegt. Warum drei von ihnen vorerst offenbar nicht über die Grenze kamen, blieb zunächst unklar.

Die insgesamt 31 Frühgeborenen waren am Sonntag aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza evakuiert und ins emiratische Al-Hilal-Krankenhaus im Süden des Gazastreifens gebracht worden. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge war keines von ihnen in Begleitung von Familienangehörigen, da das palästinensische Gesundheitsministerium die Verwandten nicht ausfindig machen konnte. Wegen des Mangels an Arzneimitteln kämpfen die Babys der WHO zufolge mit ernsthaften Infektionen, einige von ihnen befinden sich demnach in Lebensgefahr. (dpa)

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Ägypten: Israel behindert systematisch Hilfen für Gazastreifen

  • 12:37 Uhr

Ägypten hat Israel die "systematische" Behinderung von Hilfslieferungen für den Gazastreifen vorgeworfen. Ägypten unternehme alles, um Lieferungen über den Grenzübergang Rafah zu ermöglichen, sagte Aussenminister Samih Schukri am Montag während eines Besuchs in China. "Aber Israels Politik, die Einfuhr von Hilfen zu behindern, ist systematisch", sagte Schukri seinem Sprecher zufolge. Israel wolle Palästinenser dazu "drängen", den Gazastreifen während der "laufenden Bombardements und Besatzung zu verlassen", argumentierte er demnach.

Die Hamas hatte im Gazastreifen 2007 gewaltsam die Kontrolle an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die Ägypten mitträgt. Beide Länder begründen die Abriegelung mit Sicherheitsinteressen. Die Öffnung des einzigen nicht-israelischen Grenzübergangs Rafah nach Ägypten wird streng reguliert. Nach Beginn des Gaza-Kriegs kamen über Rafah etwa zwei Wochen lang gar keine Hilfsgüter in das Gebiet.

Israel besteht auf eine Kontrolle der Hilfslieferungen, um auszuschliessen, dass mit den Lastern Waffen oder Nachschub für die islamistische Hamas eingeschmuggelt werden.

Nach Zählung des UN-Nothilfebüros OCHA kamen im Lauf der vergangenen vier Wochen etwa 1.200 Lastwagen mit Hilfslieferungen über Rafah in den Gazastreifen. Am Montag fuhren nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds zudem zwei weitere Tankwagen mit 60.000 Litern Diesel ein. (dpa/lag)

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Keine Hilfe für Hunderttausende im Norden von Gaza - kaum noch Essen

  • 11:59 Uhr

Hilfsgüter und Treibstoff erreichen im Gazastreifen seit fast zwei Wochen nur noch die Menschen im südlichen Teil des Gebiets. Die Sicherheitslage lasse es nicht zu, Material in der Stadt Gaza und im Norden zu verteilen, teilt das UN-Nothilfebüro OCHA mit. Dort sollen sich noch Hunderttausende Menschen aufhalten.

Israel hatte sämtliche Bewohner im nördlichen Teil aufgefordert, nach Süden zu ziehen und auf halber Strecke eine Art Grenze mit Wachposten eingerichtet. Im Norden sind nach anhaltenden Angriffen über sechs Wochen Zehntausende Häuser zerstört.

Am Freitag hatte OCHA unter Berufung auf die palästinensische Statistikbehörde (PCBS) im Westjordanland gemeldet, es befänden sich noch 800.000 Menschen im Norden des Gazastreifens. Die Behörde bezog sich nach eigenen Angaben bei der Schätzung unter anderem auf Daten der Telekommunikationsunternehmen.

Nach Angaben von OCHA ernähren sich die Menschen im Norden von dem wenigen verbliebenen rohen Gemüse und unreifen Früchten. Viele haben keine Möglichkeit mehr, Essen zu kochen. Bäckereien seien nicht mehr in Betrieb. Bauern könnten ihre Felder nicht mehr bewässern. Vieh werde geschlachtet, weil es kein Futter und kein Wasser für sie gebe. (dpa)

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Israelische Ministerin schlägt "freiwillige Umsiedlung" von Bewohnern des Gazastreifen vor

  • 10:13 Uhr

Die israelische Geheimdienstministerin Gila Gamliel hat die internationale Gemeinschaft am Sonntag dazu aufgerufen, anstelle eines Wiederaufbaus des Gazastreifens eine "freiwillige Umsiedlung" der Palästinenser aus dem Küstengebiet in andere Länder zu fördern. Anstatt Geld für den Wiederaufbau des Gazastreifens oder das "gescheiterte" UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) bereitzustellen, "kann sich die internationale Gemeinschaft an den Kosten für die Umsiedlung beteiligen" und den Bewohnern des Gazastreifens helfen, "sich ein neues Leben in ihren neuen Gastländern aufzubauen", schrieb Gamliel am Sonntag in der Zeitung "Jerusalem Post".

Nach dem Krieg sei es eine "Option", "die freiwillige Umsiedlung von Palästinensern in Gaza ausserhalb des Streifens zu fördern, aus humanitären Gründen", erklärte die Politikerin der Likud-Partei des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu.

Alle bisherigen Lösungsversuche seien gescheitert. Ihr Vorschlag könnte "eine Win-Win-Lösung sein: Ein Sieg für die Zivilisten Gazas, die ein besseres Leben wollen, und ein Sieg für Israel nach dieser verheerenden Katastrophe", fuhr Gamliel fort. (AFP/lag)

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Ärzte ohne Grenzen: 70 Tote nach Luftangriff in Chan Junis

  • 09:41 Uhr

Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen sind nach einem israelischen Luftangriff in der Stadt Chan Junis mindestens 70 Tote in einem Krankenhaus der Stadt gezählt worden. Dutzende Patienten, darunter viele Kinder und Jugendliche, hätten im Nasser-Krankenhaus am Sonntag wegen schwerer Brandwunden behandelt werden müssen, erklärte die Hilfsorganisation unter Berufung auf ihre Mitarbeiter in der Klinik.

Am Sonntagmittag war in der Klinik bereits eine Statistik ausgehangen, wonach 47 Menschen getötet worden waren. Ein Fotograf hatte der Deutschen Presse-Agentur zu dem Zeitpunkt berichtet, in der Klinik seien viele Leichensäcke aufgereiht gewesen. Die israelische Armee veröffentlichte zunächst keine Mitteilung zu den Berichten über Angriffe im Süden des Gazastreifens.

Der Projektleiter von Ärzte ohne Grenzen im südlichen Gaza, Christophe Garnier, erklärte: "Der medizinische Bedarf ist enorm." Die Gruppe sei bereit, ihren Einsatz auszubauen, brauche dafür aber "grundlegende Sicherheitsgarantien und uneingeschränkten Zugang zu medizinischen und humanitären Vorräten", erklärte er. "Ein Waffenstillstand ist ein Muss, jetzt mehr als je zuvor, um das andauernde Blutvergiessen zu stoppen", forderte er.

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Samstag angekündigt, die Angriffe im Gazastreifen würden in Kürze auf den Süden ausgeweitet. Das Militär ruft die Einwohner des Nordens seit mehr als einem Monat dazu auf, in eine Zone im Süden zu fliehen, die westlich von Chan Junis am Mittelmeer liegt. Zuletzt wurden erstmals auch Einwohner von Chan Junis zur Flucht aufgerufen.

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UN: Rund 20.000 Menschen fliehen in den Süden des Gazastreifens

  • 08:22 Uhr

Im Laufe des Sonntags sind nach UN-Angaben etwa 20.000 Menschen aus dem Norden des Gazastreifens Richtung Süden geflüchtet. Die Zahl beruht auf Schätzungen von UN-Beobachtern vor Ort, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am frühen Montag. Die meisten Menschen kamen demnach am Übergang zum südlichen Gazastreifen mit Eselskarren und Bussen sowie manche zu Fuss an.

Die Menschen folgten dem Aufruf der israelischen Streitkräfte, die seit Wochen verlangen, dass Zivilisten die Stadt Gaza und den Nordteil des abgeriegelten Küstengebiets verlassen. Israel zufolge unterhält die islamistische Hamas dort in Krankenhäusern, Schulen und Wohnhäusern Kommandozentralen und Abschussbasen für Raketen.

Nach Angaben von OCHA berichten Geflüchtete, sie hätten unter anderem durch israelische Kontrollpunkte mit Maschinen zur Gesichtserkennung gehen müssen. Israel befürchtet offenbar, dass sich Terroristen unter den Flüchtenden befinden. OCHA zufolge gab es auch Festnahmen.

Nach Angaben des UN-Nothilfebüros sind im Gazastreifen inzwischen mehr als 1,7 Millionen Menschen Binnenflüchtlinge, also etwa drei Viertel der Bevölkerung. Rund 900.000 Menschen haben demnach in überfüllten Einrichtungen des UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) Schutz gesucht.

Israel zufolge gibt es im Süden in den für die Zivilbevölkerung ausgewiesenen Gebieten ausschliesslich gezielte Angriffe auf Anführer der Hamas. Doch auch im Süden kommt es immer wieder zu Luftangriffen mit vielen Toten. Die Menschen leben dort unter prekären Umständen, Helfer sprechen von einer humanitären Katastrophe. (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP

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