- 22:07 Uhr: ➤ Ägypten bereitet für Mittwoch Grenzöffnung für Verletzte vor
- 20:29 Uhr: Dutzende Tote nach israelischem Angriff im Gazastreifen
- 19:31 Uhr: USA verlegen weitere Soldaten in Nahen Osten
- 17:35 Uhr: Israel mit Bodentruppen in "heftigen Kämpfen" im Gazastreifen
- 15:39 Uhr: Israels Armee greift erneut "Terrorzelle" im Libanon an
- 14:44 Uhr: Israel fängt Rakete aus Rote-Meer-Region ab - Huthis schiessen Drohnen gen Eilat
- 10:30 Uhr: Netanjahu: "Auch im Kampf gegen die Nazis gab es zivile Opfer"
- 07:27 Uhr: Weitere 26 Lastwagen bringen Hilfsgüter in Gazastreifen
➤ Ägypten bereitet für Mittwoch Grenzöffnung für Verletzte vor
- 22:07 Uhr
Angesichts der erbitterten Kämpfe im Gazastreifen ist Ägypten offenbar zur Aufnahme von Verletzten aus dem Palästinensergebiet bereit. "Medizinische Teams werden morgen am Grenzübergang vor Ort sein", sagte am Dienstag ein Vertreter der Gesundheitsbehörden in der ägyptischen Stadt El Arisch der Nachrichtenagentur AFP. Aus Sicherheitskreisen am nahegelegenen Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen wurden die Angaben bestätigt.
Auch der staatsnahe ägyptische Sender Al-Kahera berichtete, der Grenzübergang Rafah, der einzige nicht von Israel kontrollierte Grenzübergang des Gazastreifens, werde am Mittwoch geöffnet, um eine gewisse Anzahl an verletzten Palästinensern einreisen zu lassen. Ein AFP-Fotograf sah am Dienstag zahlreiche Krankenwagen auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs bereitstehen.
Nach Angaben des Vertreters der örtlichen Gesundheitsbehörden soll rund 15 Kilometer von Rafah entfernt in der Stadt Scheich Suweid im Norden der Sinai-Halbinsel ein 1300 Quadratmeter grosses Feldlazarett errichtet werden, um Verletzte aus dem Gazastreifen zu behandeln. (afp)
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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 31. Oktober:
Bolivien bricht diplomatische Beziehungen zu Israel ab
- 23:18 Uhr
Bolivien hat die diplomatischen Beziehungen zu Israel wegen dessen Angriffen auf den Gazastreifen abgebrochen. Das südamerikanische Land habe die Entscheidung "in Ablehnung und Verurteilung der aggressiven und unverhältnismässigen israelischen Militäroffensive im Gazastreifen und der Bedrohung des internationalen Friedens und der Sicherheit" getroffen, erklärte das bolivianische Aussenministerium am Dienstag.
Gleichzeitig wurde ein Ende der Angriffe auf den Gazastreifen gefordert. Die Mitteilung wurde nach dem Treffen von
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Dutzende Tote nach israelischem Angriff im Gazastreifen
- 20:29 Uhr
Bei israelischen Angriffen auf Jabalia im Norden des Gazastreifens sind am Dienstag israelischen und palästinensischen Angaben zufolge Dutzende Menschen getötet worden. Israels Armee teilte mit, Bodentruppen hätten rund 50 Terroristen getötet. Laut einem Arzt des Kamal-Adwan-Krankenhauses im nördlichen Gazastreifen sind mindestens 35 Menschen gestorben, darunter auch Kinder und Frauen. Zudem seien mehr als 200 Verletzte in die Klinik eingeliefert worden, sagte Hussam Abu Safija der Deutschen Presse-Agentur.
Dem Hamas-Gesundheitsministerium zufolge sollen mindestens 50 Menschen bei der Bombardierung eines Flüchtlingslagers getötet worden sein. Bei dem Angriff seien "mindestens 20 Gebäude" zerstört und dutzende Menschen verschüttet worden, hiess es weiter. Auf Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur AFP war zu sehen, wie mindestens 47 Leichen aus den Trümmern geborgen wurden.
Das israelische Militär sprach von einem "grossangelegten Angriff" auf eine "militärische Hochburg der Hamas" im Westen der Stadt. Dort seien unter anderem Terroristen ausgebildet worden. Auch Flugzeuge seien im Einsatz gewesen. Infolge des Angriffs seien auch Tunnel eingestürzt.
Bei dem Einsatz wurde demnach der Hamas-Kommandeur Ibrahim Biari getötet, der den Angaben nach unter anderem an den Hamas-Massakern im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober beteiligt war. Die Hamas habe in der Gegend die Kontrolle über zivile Gebäude gehabt. Die Armee wiederholte ihren Aufruf an die Bewohner des Gazastreifens, in den Süden zu fliehen. (dpa/afp)
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USA verlegen weitere Soldaten in Nahen Osten
- 19:31 Uhr
Das US-Militär verlegt angesichts des Gaza-Kriegs weitere 300 Soldaten in den Nahen Osten. Sie würden von ihren Heimatstandorten auf dem amerikanischen Festland in die Region des Regionalkommandos Centcom verlegt, teilte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Dienstag in Washington mit. Zu den genauen Einsatzorten könne er keine Angaben machen, die Soldaten würden aber nicht nach Israel verlegt, sagte er. Ziel der Verlegung sei es, die Abschreckungsbemühungen in der Region zu unterstützen und den Schutz der dort stationierten US-Streitkräfte zu verstärken.
Bereits in der vergangenen Woche hatte das US-Militär 900 Soldaten in den Nahen Osten verlegt. Zur Abschreckung regionaler Akteure haben die USA mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge ins östliche Mittelmeer verlegt. Im Irak und in Syrien waren stationierte US-Kräfte in den vergangenen Tagen Ziel von Attacken proiranischer Milizen geworden. (dpa)
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Israelische Armee: Zwei Soldaten im Norden des Gazastreifens getötet
- 18:20 Uhr
Zwei israelische Soldaten sind nach Angaben der Armee bei Kämpfen mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen getötet worden. Die beiden 20 Jahre alten Männer seien am Dienstag im Norden des Küstengebiets ums Leben gekommen, teilte das Militär mit. Zwei weitere Streitkräfte wurden den Angaben nach bei den Gefechten schwer verletzt.
Der militärische Arm der islamistischen Hamas, die Kassam-Brigaden, behauptete, Fahrzeuge der israelischen Armee unter anderem mit Raketen sowie Soldaten mit Mörsergranten angegriffen zu haben. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
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Israel mit Bodentruppen in "heftigen Kämpfen" im Gazastreifen
- 17:35 Uhr
Trotz der internationalen Forderungen nach einer humanitären Feuerpause hat Israel seine Offensive mit Bodentruppen im Gazastreifen fortgesetzt. Israelische Soldaten befänden sich in "verschiedenen Teilen des nördlichen Gazastreifens", sagte Armeesprecher Jonathan Conricus am Dienstag. Die Armee meldet "heftige Kämpfe" mit der radikalislamischen Hamas. Die UNO drängte angesichts der sich verschärfenden humanitären Krise in dem Palästinensergebiet auf schnellere Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung.
Israels Armee meldete "heftige Kämpfe" mit der Hamas "tief im" Gazastreifen. In den vergangenen Stunden seien dutzende Hamas-Kämpfer getötet worden, erklärte die Armee. Israelische Truppen hätten unter anderem Hamas-"Zellen" getroffen, die für den Abschuss von Panzerabwehrraketen verantwortlich gewesen seien, hiess es weiter. Zudem hätten sie zahlreiche Waffen sowie Sprengstoff beschlagnahmt.
Die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, berichteten ihrerseits, israelische Truppen im Gebiet Al-Tawam im Norden des Palästinensergebiets in einen Hinterhalt gelockt sowie das Feuer auf vorrückende Militärfahrzeuge eröffnet zu haben. (AFP/lag)
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Israels Armee greift erneut "Terrorzelle" im Libanon an
- 15:39 Uhr
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine "Terrorzelle" im Libanon angegriffen. Diese habe geplant, Panzerabwehrraketen nach Israel abzufeuern, teilte das Militär am Dienstag mit. Zusätzlich seien Panzerabwehrraketen auf zwei Stellungen der israelischen Armee in Grenznähe geschossen worden. Die Armee reagiere auf den Beschuss, hiess es.
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Schiitenmiliz Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas. (dpa/lag)
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Israel fängt Rakete aus Rote-Meer-Region ab - Huthis schiessen Drohnen gen Eilat
- 14:44 Uhr
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine Rakete abgefangen, die aus einem Gebiet am Roten Meer abgefeuert wurde. Das israelische Arrow-Raketenabwehrsystem habe das Geschoss erfolgreich abgefangen, vorsorglich seien zudem Kampfjets aufgestiegen, erklärte das Militär am Dienstag. Kein Geschoss aus der Region habe "israelisches Gebiet" erreicht.
Wenige Stunden zuvor hatten Huthi-Rebellen im Jemen nach eigenen Angaben Drohnenangriffe gegen Israel gestartet. Die Angriffe in Richtung des Badeorts Eilat seien eine Vergeltung für Israels Krieg gegen die palästinensische Hamas, sagte der Regierungschef der schiitischen Rebellen in Sanaa, Abdelasis ben Habtur, der Nachrichtenagentur AFP. In dem israelischen Badeort ertönten die Alarmsirenen, die Armee gab aber kurz darauf Entwarnung.
Ben Habtur bezeichnete seine Huthis als "Teil der Achse des Widerstands" gegen Israel. Ebenso wie die radikalislamische Hamas im Gazastreifen und andere schiitische Milizen in Syrien und dem Irak werden die Huthis vom Iran unterstützt. (AFP/lag)
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Gaza: Palästinensische Menschenrechtsgruppen fordern Haftbefehle
- 12:15 Uhr
Drei palästinensische Menschenrechtsgruppen haben den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) aufgefordert, gegen Angehörige von Israels Regierung und Militär internationale Haftbefehle auszustellen. Diese müssten sich vor allem gegen Verantwortliche von "internationalen Verbrechen gegen Kinder" richten, teilten die Organisationen Al-Haq, das Al Mezan Center for Human Rights und das Palestinian Centre for Human Rights (PCHR) am Montagabend mit.
Auch in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine seien in einem laufenden Krieg Haftbefehle erlassen worden, hiess es. Das sei ein Beweis dafür, dass der Chefankläger des Strafgerichtshof solch einen Schritt auch während aktiv stattfindender Gefechte veranlassen könne. Die Organisationen bezogen sich dabei auf internationale Haftbefehle gegen Russlands Präsident Wladimir Putin und die Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa.
"In drei Wochen wurden in Gaza mehr palästinensische Kinder getötet als Kinder in Konfliktzonen weltweit über ein gesamtes Jahr", schrieben die Organisationen. Sie bezogen sich dabei auf Angaben der Hilfsorganisation Save the Children. Ihr zufolge wurden in Gaza über drei Wochen fast 3.200 Kinder getötet. Das seien mehr als die Zahl der getöteten Kinder in bewaffneten Konflikten weltweit - in mehr als 20 Ländern - über ein gesamtes Jahr. 40 Prozent der Todesopfer in Gaza seien Kinder und 1.000 weitere Kinder würden als vermisst gelten.
Die Hilfsorganisation bezog sich auf Zahlen der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen, die von der islamistischen Hamas kontrolliert wird. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Die Zahlen beziehen sich auf Kinder und Jugendliche im Alter unter 18 Jahren. (dpa/lag)
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Netanjahu: Auch im Kampf gegen die Nazis gab es zivile Opfer
- 10:30 Uhr
Nach Kritik an der hohen Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen hat Israels Regierungschef
Als Beispiel nannte Netanjahu einen Angriff britischer Piloten auf das Gestapo-Hauptquartier in Kopenhagen während des Zweiten Weltkriegs. Damals hätten die Piloten "gepatzt", das Ziel verfehlt und letztlich Dutzende Kinder getötet. "Das ist nichts, wofür man Grossbritannien die Schuld geben kann. Das war eine legitime Kriegshandlung mit tragischen Folgen, die solche legitimen Handlungen begleiten."
Die Alliierten hätten den Krieg trotz der tragischen Konsequenzen bis zum Ende geführt. Sie hätten gewusst, dass die Zukunft der Zivilisation auf dem Spiel stehe, sagte Netanjahu. "Nun, ich sage Ihnen jetzt, dass die Zukunft unserer Zivilisation auf dem Spiel steht." (dpa/lag)
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Israelische Armee: 300 Ziele bei Luftangriffen im Gazastreifen getroffen
- 09:03 Uhr
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge bei Luftangriffen rund 300 Ziele im Gazastreifen getroffen. Darunter seien Raketenabschussrampen und "Militärstellungen in unterirdischen Tunneln der Terrororganisation Hamas", erklärte das israelische Militär am Dienstag mit Blick auf die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation. Zudem seien "Terroristen" getötet worden.
Die Armee meldete "mehrere Gefechte", bei denen die israelischen Streitkräfte unter Feuer von Panzerabwehrraketen und Maschinengewehre geraten seien. Es war die vierte Nacht, in der die israelische Armee grössere Bodeneinsätze im Norden des Gazastreifens ausgeführt hatte.
Auch am Dienstag befanden sich nach Angaben der israelischen Armee israelische Truppen in "verschiedenen Teilen des nördlichen Gazastreifens". Schwer gepanzerte Fahrzeuge, Panzer, gepanzerte Kampffahrzeuge und Bulldozer seien in den Gazastreifen bewegt worden, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus.
Er verstehe, dass die humanitäre Situation in dem dichtbesiedelten Küstenstreifen schwierig sei, fuhr Conricus fort. Dies sei jedoch nicht die Schuld der israelischen Armee. (APA)
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Weitere 26 Lastwagen bringen Hilfsgüter in Gazastreifen
- 07:27 Uhr
Im Gazastreifen sind weitere 26 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Sie hätten Essen und Arzneimittel von Ägypten über die Grenze gebracht, teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Montagabend mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Palästinenserorganisation Hamas insgesamt 144 Lkw in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen. Das UN-Nothilfebüro OCHA zählte dagegen bisher die Ankunft von 143 Lkw.
Die Vereinten Nationen betonen immer wieder, dass die Lieferungen angesichts der dramatischen humanitären Lage in Gaza bei Weitem nicht reichen. "Die Handvoll Konvois, die durch (den Grenzübergang) Rafah gelassen wird, ist nichts im Vergleich zu den Bedürfnissen von mehr als zwei Millionen in Gaza gefangenen Menschen", sagte Philippe Lazzarini, Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA.
Laut UN werden täglich eigentlich 100 Lastwagenladungen benötigt, um die 2,2 Millionen Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Vor Kriegsbeginn kamen dem UN-Nothilfebüro OCHA zufolge im Durchschnitt unter der Woche täglich 500 Lkw in den Gazastreifen. (dpa)
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