- 19.22 Uhr: ➤ Al-Dschasira: Zwei Journalisten im Gazastreifen bei israelischem Angriff getötet
- 17:15 Uhr: Baerbock in Jerusalem - Treffen mit Israels Präsident Herzog
- 15:58 Uhr: Netanjahu droht Hisbollah-Miliz: "Kein Terrorist ist immun"
- 13:41 Uhr: Sieben Tote bei israelischem Luftangriff im Westjordanland
- 09:32 Uhr: Bericht: Tod von Hamas-Anführer erschwert laut Katar Geisel-Deal
- 04:04 Uhr: Baerbock startet weitere Nahost-Reise mit Besuch in Israel
➤ Al-Dschasira: Zwei Journalisten im Gazastreifen bei israelischem Angriff getötet
- 19:22 Uhr
Im Gazastreifen sind nach Angaben des Fernsehsenders Al-Dschasira zwei palästinensische Journalisten bei einem israelischen Angriff getötet worden. Der Sender erklärte, der auch für die Nachrichtenagentur AFP tätige Videojournalist Mustafa Thuria und der Al-Dschasira-Journalist Hamsa Wael Dahduh seien am Sonntag bei einem "gezielten Angriff" auf ihr Auto getötet worden. Auch das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen machte Israel für den Angriff verantwortlich.
Der etwa 30 Jahre alte Thuria hatte nach Angaben von Kollegen seit 2019 als Videojournalist für AFP gearbeitet, ausserdem berichtete er für die Nachrichtenagenturen AP und Reuters sowie die Fernsehsender Al-Dschasira und CNN aus dem Gazastreifen. Der mit ihm getötete Dahduh ist der Sohn von Wael al-Dahduh, der das Al-Dschasira-Büro im Gazastreifen leitet und kurz nach Kriegsbeginn schon seine Frau und zwei weitere Kinder bei einem israelischen Angriff verloren hatte. Er selbst wurde kürzlich verletzt.
Thuria und Dahduh waren am Sonntag im Gazastreifen unterwegs, um nach einem Angriff in Rafah Schäden an einem Haus zu dokumentieren. Auf dem Rückweg wurde ihr Auto getroffen. Augenzeugen sagten AFP, das Auto sei von zwei Raketen getroffen worden. Die zweite Rakete habe Dahduh, der auf dem Beifahrersitz gesessen habe, direkt getroffen. Ein dritter Journalist in dem Wagen, Hasem Radschab, wurde schwer verletzt.
Die islamistische Hamas sprach von einem "abscheulichen Verbrechen". Der Sender Al-Dschasira, der seinen Sitz in Katar hat, verurteilte den Angriff auf das Auto der Journalisten "auf das Schärfste" und warf Israel vor, "die Grundsätze der Pressefreiheit zu verletzen". AFP-Informationsdirektor Phil Chetwynd äusserte sich bestürzt. "Wir verurteilen alle Angriffe auf Journalisten, die ihrer Arbeit nachgehen, auf das Schärfste und es ist wichtig, dass wir eine klare Erklärung für das, was passiert ist, bekommen", fügte Chetwynd hinzu.
Auch der Generalsekretär der Organisation Reporter ohne Grenzen, Christophe Deloire, äusserte sich im Onlinedienst X, ehemals Twitter, "erschüttert" über den Tod der beiden Journalisten.
Aus Israel lagen zunächst keine Stellungnahmen vor. Die israelische Armee beantwortete eine entsprechende AFP-Anfrage mit der Bitte um die geografischen "Koordinaten" des mutmasslichen Angriffs. (AFP)
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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 7. Januar:
Baerbock in Jerusalem - Treffen mit Israels Präsident Herzog
- 17:15 Uhr
Aussenministerin
Im Anschluss an die Unterredung mit Herzog war ein Gespräch Baerbocks mit ihrem neuen israelischen Kollegen Israel Katz geplant. An diesem Montag wollte sich die Ministerin im Westjordanland über die Lage der Menschen dort informieren. Unter anderem war der Besuch eines palästinensischen Dorfes sowie ein Treffen mit Aussenminister Riad al-Maliki geplant. Im Anschluss will Baerbock nach Ägypten reisen. Am Dienstag will sie in der Hauptstadt Kairo Aussenminister Samih Schukri treffen. (dpa)
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Netanjahu droht Hisbollah-Miliz: "Kein Terrorist ist immun"
- 15:58 Uhr
Israels Regierungschef
Er drängte darauf, den Bewohnern Nordisraels eine Rückkehr in ihre Häuser zu ermöglichen. "Dies ist ein nationales Ziel, das wir alle teilen und an dessen Erreichung wir alle verantwortungsvoll arbeiten. Wenn wir können, werden wir dies diplomatisch tun, und wenn nicht, werden wir auf andere Weise vorgehen", sagte der Chef der konservativen Likud-Partei. Er betonte zugleich: "Was am 7. Oktober passiert ist, wird nicht noch einmal passieren."
Die USA sollen Israel einem US-Medienbericht zufolge vor einer "deutlichen Eskalation" im Nachbarland Libanon gewarnt haben. Eine zweite Front neben dem Gaza-Krieg gegen die islamistische Hamas erschwere nach Einschätzung des militärischen Nachrichtendienstes DIA die Erfolgsaussichten Israels, sagten zwei namentlich nicht genannte Personen der "Washington Post". Dem Bericht zufolge ist die Sorge unter Regierungsbeamten auch gross, dass eine Eskalation zwischen den Nachbarländern am Mittelmeer noch blutiger sein könnte als der letzte Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Jahr 2006.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober gibt es in der Grenzregion immer wieder gegenseitigen Beschuss zwischen Israels Armee und der vom Iran unterstützten Schiitenorganisation Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es dabei Tote. (dpa)
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Wieder gegenseitige Angriffe zwischen Israels Armee und Hisbollah
- 14:39 Uhr
Im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon hat es wieder gegenseitige Angriffe zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah gegeben. Die Angriffe richteten sich gegen Terroristen und mehrere Ziele der vom Iran unterstützten Miliz im Nachbarland, teilte das israelische Militär am Sonntag mit. Zudem sei in der Nacht auf Sonntag ein "feindliches Fluggerät" aus dem Libanon über Nordisrael abgefangen worden. Die Hisbollah teilte mit, sie habe israelische Soldaten nahe der Grenze mit Raketen angegriffen.
Nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA wurden mehrere Grenzorte von israelischem Artilleriebeschuss getroffen. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen in Israel am 7. Oktober kommt es in der Grenzregion immer wieder zu Beschuss zwischen Israels Armee und der Hisbollah. Die Schiitenmiliz meldete seitdem den Tod von mehr als 150 Mitgliedern, Israels Armee den Tod von neun Soldaten. Auch Zivilisten kamen ums Leben. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.
Israel fordert, dass sich die Hisbollah von der Grenze zurückzieht. Das Land droht, militärische Mittel einzusetzen, sollten diplomatische Bemühungen nicht zum Erfolg führen. International gibt es Sorgen vor einer Ausweitung des Konflikts. (dpa)
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Sieben Tote bei israelischem Luftangriff im Westjordanland
- 13:41 Uhr
Bei einem israelischen Luftangriff im Westjordanland sind sieben Menschen ums Leben gekommen. Eine erste Meldung um 09:18 Uhr war von sechs Toten ausgegangen. Die getöteten Palästinenser seien zwischen 18 und 29 Jahre alt, teilte die palästinensische Gesundheitsbehörde in Ramallah am Sonntag mit. Der Luftangriff in der Stadt Dschenin traf nach palästinensischer Darstellung eine Bürgerversammlung. Zuvor war von sechs Toten die Rede gewesen, ein Schwerverletzter starb nun jedoch.
Israelischen Angaben zufolge handelte es sich bei den Getöteten um Terroristen. Ein Drohnenangriff galt nach Darstellung der israelischen Armee einem Palästinenser, der bei einer Razzia in der Stadt Dschenin Sprengsätze auf Einsatzkräfte geschleudert habe. Medien hatten zuvor über Zusammenstösse zwischen Palästinensern und der israelischen Armee bei der Zusammenkunft einiger Anwohner in Dschenin berichtet.
Bei dem Anti-Terror-Einsatz in der Stadt im Norden des von Israel besetzten Westjordanlands wurde Armeeangaben zufolge auch eine israelische Grenzpolizistin getötet. Ein Wagen der Polizei sei über einen Sprengsatz gefahren. Weitere Einsatzkräfte wurden demnach dabei verletzt. Israelischen Medien zufolge war die getötete Polizistin 19 Jahre alt. Laut den Berichten wurden insgesamt drei Sicherheitskräfte bei der Explosion verletzt.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah wurde bei einem weiteren Vorfall im Westjordanland ein 28 Jahre alter Mann getötet. In einem Dorf in der Nähe von Ramallah habe es Konfrontationen zwischen Palästinensern und Israels Armee gegeben.
In Dschenin, das von der palästinensischen Autonomiebehörde verwaltet wird und als Hochburgen von Terrorgruppen gilt, finden regelmässig Razzien des israelischen Militärs statt. Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober führt die israelische Armee derartige Razzien im Westjordanland noch häufiger durch. Seither wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in dem Palästinensergebiet 320 Menschen getötet. Israels Militär hatte vor wenigen Tagen mitgeteilt, seitdem 2.570 Verdächtige festgenommen zu haben. 1.300 davon hätten Verbindungen zur Hamas. (dpa)
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Hamas-Behörde: Weitere 113 Tote im Gazastreifen binnen 24 Stunden
- 13:36 Uhr
Im Gaza-Krieg sind nach Darstellung der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden weitere 113 Menschen getötet und 250 verletzt worden. Die Zahl der seit dem brutalen Hamas-Terrorangriff in dem Küstenstreifen durch Gegenangriffe Israels getöteten Menschen stieg auf 22.835, wie die Behörde am Sonntag mitteilte. Zudem seien seitdem 58.416 Palästinenser verletzt worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Bei dem schlimmsten Massaker in der Geschichte Israels ermordeten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel mehr als 1200 Menschen. Israel fliegt seither schwere Luftangriffe auf das abgeriegelte Küstengebiet und geht seit Ende Oktober auch mit einer massiven Bodenoffensive im Gazastreifen gegen die Hamas vor. (dpa)
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Jordaniens König: "Katastrophale Auswirkungen" der Angriffe in Gaza
- 11:57 Uhr
Jordaniens König Abdullah II. hat bei einem Treffen mit US-Aussenminister Antony Blinken vor "katastrophalen Auswirkungen" von Israels Angriffen im Gazastreifen gewarnt. Die "tragische humanitäre Krise" dort müsse beendet werden, sagte Abdullah II. dem Königshof zufolge beim Treffen am Sonntag. Die USA müssten dort mit auf eine sofortige Waffenruhe, den Schutz von Zivilisten und die angemessene Lieferung von Hilfsgütern hinwirken. Es werde keine Stabilität in der Region geben ohne eine gerechte Lösung der Palästinenserfrage. Eine Zwangsvertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen sei ein klarer Verstoss gegen internationales Recht.
Jordanien ist einer von mehreren Stopps der Reise des US-Aussenministers im Nahen Osten, die im Zeichen des Gaza-Kriegs steht. Am Sonntag wollte er weiter nach Katar reisen, wo Gespräche mit Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani sowie mit dem Emir, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, auf seinem Programm standen. (dpa)
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Bericht: Tod von Hamas-Anführer erschwert laut Katar Geisel-Deal
- 09:32 Uhr
Die Tötung des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri erschwert aus Sicht des im Nahost-Konflikt vermittelnden Golfemirats Katar die weiteren Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln mit der islamistischen Organisation. Das berichtete das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf eine nicht näher genannte israelische Quelle und einen katarischen Beamten in der Nacht zum Sonntag. Demnach sagte Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani mehreren Familien israelischer Geiseln, die ihn in der Hauptstadt Doha trafen, dass ein neuer Deal nun schwieriger werde.
Katar und Ägypten hatten zuletzt daran gearbeitet, Gespräche zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung weiterer Geiseln wieder in Gang zu bekommen. Die Terrororganisation hatte bei ihrem blutigen Anschlag am 7. Oktober rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. 105 Geiseln kamen zwischenzeitlich im Austausch für in Israel inhaftierte Palästinenser frei. Die israelische Armee schätzt, dass im Gazastreifen derzeit noch rund 135 Menschen festgehalten werden.
Al-Aruri kam am vergangenen Dienstag bei einer Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut ums Leben. Die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon vermutet Israel hinter der Aktion. Nach dem Tod bestand die Sorge einer weiteren Eskalation im Nahost-Konflikt. (dpa)
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Sechs Menschen bei israelischem Luftangriff im Westjordanland getötet
- 09:18 Uhr
Sechs Menschen sind palästinensischen Angaben zufolge bei einem israelischen Luftangriff im Westjordanland ums Leben gekommen. Die getöteten Palästinenser seien zwischen 18 und 29 Jahre alt, teilte die palästinensische Gesundheitsbehörde in Ramallah am Sonntag mit. Eine weitere Person sei schwer verletzt worden.
Israelischen Medienberichten zufolge wurde auch eine 19 Jahre alte Grenzpolizistin bei dem Anti-Terror-Einsatz in Dschenin in der Nacht getötet. Auch drei weitere Sicherheitskräfte seien verletzt worden. Ihr Wagen wurde den Angaben nach von einem Sprengsatz getroffen. Die Armee teilte auf Anfrage mit, sie werde sich zu einem späteren Zeitpunkt zu dem Vorfall äussern.
Der Luftangriff in der Stadt Dschenin traf Berichten zufolge eine Zusammenkunft mehrerer Anwohner. Demnach kam es dort zuvor zu Zusammenstössen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee. Die genauen Umstände des Vorfalls waren zunächst unklar.
In Dschenin und auch in Nablus, die beide von der palästinensischen Autonomiebehörde verwaltet werden und als Hochburgen von Terrorgruppen gelten, finden regelmässig Razzien des israelischen Militärs statt. Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober führt die israelische Armee derartige Razzien im Westjordanland noch häufiger durch. Seither wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in dem Palästinensergebiet 318 Menschen getötet. Israels Militär hatte vor wenigen Tagen mitgeteilt, seitdem 2.570 Verdächtige festgenommen zu haben. 1.300 davon hätten Verbindungen zur Hamas. (dpa)
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Baerbock startet weitere Nahost-Reise mit Besuch in Israel
- 04:04 Uhr
Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reist am Sonntag zu ihrem vierten Besuch im Nahen Osten seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Erste Station ist Israel, wo Baerbock mit dem neuen Aussenminister Israel Katz sowie mit Präsident Isaac Herzog zusammentreffen will. In den kommenden Tagen folgen Besuche bei Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Westjordanland sowie in Israels Nachbarstaaten Ägypten und Libanon. Danach reist Baerbock weiter nach Südostasien.
Im Zentrum von Baerbocks Gesprächen sollen laut Auswärtigem Amt die dramatische humanitäre Lage im Gazastreifen, die Situation im Westjordanland sowie die volatile Lage an der israelisch-libanesischen Grenze stehen. Zudem soll es um die Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln gehen. Baerbocks Besuch erfolgt im Rahmen intensiver internationaler Bemühungen, eine Eskalation des Konflikts zu vermeiden und eine politische Ordnung für die Zeit nach dem Krieg im Gazastreifen zu sondieren. (dpa)
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Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:
- Krieg in Nahost: Die Ereignisse vom 6. Januar zum Nachlesen
- Krieg in Nahost: Die Ereignisse vom 5. Januar zum Nachlesen
- Krieg in Nahost: Die Ereignisse vom 4. Januar zum Nachlesen
- Krieg in Nahost: Die Ereignisse vom 3. Januar zum Nachlesen
- Krieg in Nahost: Die Ereignisse vom 2. Januar zum Nachlesen
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