Israel und die Hamas verhandeln indirekt über eine vorzeitige Freilassung von mehr Geiseln. Nun kündigte die Hamas an, am Samstag sechs lebende Geiseln freizulassen.

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Bei indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas gibt es Fortschritte bei Gesprächen über eine vorzeitige Freilassung israelischer Geiseln.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas will am Samstag nach eigenen Angaben sechs weitere lebende Geiseln freilassen. Es handele sich um die letzten lebenden Gefangenen, die in der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens mit Israel freikommen sollen, sagte Hamas-Verhandlungsführer Chalil al-Haija am Dienstag in einer vom Hamas-Sender al-Aksa TV übertragenen Rede. Kurz zuvor hatte er angekündigt, am Donnerstag die Leichen von vier Geiseln an Israel zu übergeben.

Israel soll restliche palästinensische Häftlinge entlassen

Im Gegenzug will Israel alle restlichen palästinensischen Häftlinge entlassen, die während der ersten Phase der Waffenruhe freikommen sollten, berichtete der israelische Sender Kan. Überdies werde Israel die Einfuhr von schweren Baumaschinen zur Räumung von Trümmern, Wohncontainern und Zelten in das blockierte Küstengebiet erlauben.

Der staatsnahe ägyptische Sender Al-Kahira News berichtete, Baufahrzeuge aus Ägypten seien zum ersten Mal seit Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen in Richtung des schwer zerstörten Küstenstreifens gefahren. Der Sender zeigte Bilder von fahrenden Baufahrzeugen.

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Die drei aus Israel entführten Geiseln hatten 498 Tage in der Gewalt ihrer islamistischen Entführer im Gazastreifen verbracht. Doch noch immer sind nicht alle im Jahr 2023 entführten Menschen frei.

Ein Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass Dutzende Fahrzeuge, Bulldozer und auch Lastwagen, die Wohncontainer transportierten, den Grenzübergang Kerem Schalom erreicht hätten.

Die schwere Ausrüstung sei für die Öffnung und Pflasterung von Strassen und die Beseitigung von Trümmern in Gaza vorgesehen, hiess es weiter. Ein Sprecher des Hamas-Innenministeriums teilte mit, einige Bulldozer seien bereits über Kerem Schalom in den Gazastreifen gefahren.

Hamas hat bisher 19 Geiseln freigelassen

Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 19. Januar haben Islamisten im Gazastreifen in mehreren Runden 19 Geiseln freigelassen. Zusätzlich kamen fünf aus Israel entführte Thailänder unabhängig von der Vereinbarung frei.

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Das mehrstufige Abkommen zwischen Israel und der Hamas sieht vor, dass während einer ersten, sechswöchigen Phase nach und nach insgesamt 33 Geiseln im Austausch gegen 1.904 palästinensische Häftlinge freikommen. Davon sind noch 14 Entführte, darunter acht Tote, in der Gewalt der Hamas. (dpa/bearbeitet von ank)

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