Die Nato beendet an diesem Freitag nach rund vier Monaten ihr grösstes Manöver seit Jahrzehnten.

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Laut Angaben aus dem Hauptquartier der alliierten Streitkräfte in Europa waren an der Übung Steadfast Defender (etwa: "Standhafter Verteidiger") mehr als 90.000 Soldatinnen und Soldaten sowie mehr als 50 Kriegsschiffe und 1.100 Gefechtsfahrzeuge beteiligt. Hinzu kamen mehr als 80 Flugzeuge, mit denen Hunderte Flüge absolviert wurden.

Trainiert wurde insbesondere die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften an die Nato-Ostflanke, vom Polarkreis bis in die rumänischen Karpaten.

Szenario des Grossmanövers war nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des Nato-Vertrags führt. Letzterer regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.

Bei der Übung wurde nach Nato-Angaben erstmals mit neuen regionalen Verteidigungsplänen geübt. Diese hatten die Alliierten im vergangenen Jahr unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beschlossen.

Vorherige Übungen

Die bislang grösste Nato-Übung seit dem Ende des Kalten Krieges war 2018 mit Schwerpunkt in Norwegen organisiert worden. An ihr waren rund 51.000 Soldaten beteiligt. Die letzten Nato-Manöver, die grösser waren als die nun abgeschlossene Übung, fanden vor der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 statt. Damals gab es unter anderem noch die Manöverreihe "Return of Forces to Germany" (Rückkehr von Streitkräften nach Deutschland). Für sie wurden 1988 rund 125.000 Soldaten mobilisiert.

Die Bundeswehr beteiligte sich unter anderem mit einem Grossmanöver mit dem Namen Quadriga 2024 an Steadfast Defender. Bei ihm wurde die Verlegung von mehr als 12.000 Soldatinnen und Soldaten aus ihren Heimatstandorten in mögliche Einsatzgebiete entlang der Nato-Ostflanke geübt.

Generalinspekteur Carsten Breuer hatte bereits Mitte der Woche zum Abschluss des Quadriga-Manövers in Litauen eine positive Bilanz gezogen. "Wir haben Kriegstüchtigkeit bewiesen", sagte er. Man habe gezeigt, dass sich die Alliierte verteidigen können. (dpa/mm)

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