Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat angesichts der militärischen Spannungen an der Grenze zum Libanon die Kampfbereitschaft der israelischen Armee betont. "Wer glaubt, er könne uns schaden und wir würden darauf mit Nichtstun reagieren, macht einen grossen Fehler", sagte Netanjahu am Mittwoch nach Angaben seines Büros bei einem Besuch in dem besonders vom Beschuss aus dem Nachbarland betroffenen Ort Kirjat Schmona, wo er Soldaten und Feuerwehrleute traf.
Er lobte sie für ihren Einsatz in dem Gebiet, wo laut israelischen Medienberichten Raketen- und Drohnenangriffe der libanesischen Hisbollah-Miliz in den vergangenen Tagen Brände ausgelöst hatten.
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hatte am Dienstag erklärt, man nähere sich dem Punkt, an dem eine Entscheidung darüber getroffen werden müsse, wie Israel mit dem zuletzt verstärkten Beschuss der Hisbollah umgehen werde. Die Streitkräfte stünden bereit für eine solche Entscheidung: "Starke Verteidigung, Bereitschaft für eine Offensive, wir nähern uns dem Moment einer Entscheidung."
Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen vor fast acht Monaten kommt es täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz sowie anderen Gruppierungen im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Auf beiden Seiten gab es dabei Tote. In Ortschaften beiderseits der Grenze richtete der gegenseitige Beschuss schwere Zerstörungen an und löste Brände aus. Rund 150 000 Menschen wurden in beiden Ländern evakuiert oder verliessen das von den Kämpfen betroffene Gebiet.
Die Hisbollah ist mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen verbündet, gilt aber als deutlich schlagkräftiger. Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Hisbollah einer UN-Resolution entsprechend wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht. Es wird aber nicht damit gerechnet, dass die Hisbollah den Beschuss einstellt, solange der Gaza-Krieg andauert. © dpa
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