Während eines Zwischenfalls in Nordirland wird die Journalistin Lyra McKee getötet. Nun hat sich die Gruppe "Neue IRA" zu der Tat bekannt.
Nach dem Tod der Journalistin Lyra McKee hat es eine Festnahme gegeben. Wie die nordirische Polizei mitteilte, wurde eine 57-jährige Frau wegen Terrorverdachts in Gewahrsam genommen.
Die militante Republikaner-Gruppe Neue IRA hatte sich zuvor zu der Tat bekannt. In einem in der Zeitung "The Irish News" am Dienstag veröffentlichten Bekennerschreiben heisst es: "Im Laufe des Angriffs auf den Feind wurde Lyra McKee tragischerweise getötet, während sie neben den feindlichen Kräften stand."
Man wolle sich bei dem Partner des Opfers, der Familie und ihren Freunden aufrichtig entschuldigen. Der Brief wurde den Angaben zufolge durch ein anerkanntes Kennwort verifiziert.
Polizei geht von Terrorismus aus
Die 29-jährige McKee war am Donnerstagabend bei gewaltsamen Ausschreitungen in der Stadt Londonderry erschossen worden. Sie stand in einer Menschengruppe in der Nähe von Polizeifahrzeugen, als eine Kugel ihren Kopf traf.
Die Ermittler gehen von einem Terrorakt aus. Die Neue IRA hatte sich im März auch zu Paketbomben bekannt, die in London und Glasgow aufgetaucht waren. Sie lehnt das friedensstiftende Karfreitagsabkommen von 1998 ab und strebt ein vereintes Irland an.
Ausschreitungen am Tatort
In Tatortnähe am Rande von Londonderry waren vor dem Mord mehr als 50 Brandsätze auf Polizisten geschleudert worden. Fahrzeuge brannten. Zuvor hatten Polizisten in dem Wohnviertel nach Waffen gesucht. Auslöser für die Krawalle soll der jährliche Protest an Ostern im Zusammenhang mit dem Nordirland-Konflikt gewesen sein. Die neuen Unruhen trugen sich zu einem Zeitpunkt zu, an dem irisch-katholische Nationalisten an den Aufstand gegen die Briten im Jahr 1916 erinnern.
Am Wochenende erst waren zwei nach dem Mord festgenommene junge Männer wieder auf freien Fuss gesetzt worden. Anschuldigungen gegen sie seien nicht erhoben worden, teilte die zuständige Polizei mit. (dpa/ank)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.