Nordkorea hat nach der Stationierung eines mit Atomwaffen bestückten U-Boots der US-Marine in Südkorea mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.
Die "zunehmende Sichtbarkeit der Stationierung (...) strategischer Kapazitäten" einschliesslich der Entsendung des atomwaffenfähigen U-Boots durch die USA könnte unter Pjöngjangs "Bedingungen zum Einsatz von Atomwaffen" fallen, erklärte der nordkoreanische Verteidigungsminister Kang Sun Nam am Donnerstag laut der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA.
Kang bezeichnete die Stationierung des U-Boots demnach als "unverhohlenste und direkteste atomare Bedrohung" für sein Land "seit 40 Jahren". Die US-Streitkräfte sollten sich darüber "im Klaren sein, dass sie sich mit ihren Atomwaffen in äusserst gefährliches Fahrwasser begeben haben".
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea sind derzeit auf einem historischen Tiefpunkt. Südkorea gehört zu den Verbündeten der USA, das kommunistische Nordkorea zählt die Vereinigten Staaten zu seinen grössten Feinden.
Am Dienstag hatten die USA mitgeteilt, in Südkorea ein atomwaffenfähiges U-Boot der Marine stationiert zu haben. Am Mittwochmorgen feuerte Nordkorea nach Angaben des südkoreanischen Militärs zwei ballistische Kurzstreckenraketen ab - mutmasslich als Reaktion darauf.
Das vorherige, dass die USA eines ihrer atomwaffenfähigen U-Boote nach Südkorea entsandten, datiert in das Jahr 1981 zurück. Washington hatte im April ein Abkommen mit Seoul vereinbart, um den atomaren Schutzschild für Südkorea zu stärken.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region und hat angekündigt, das eigene Atomwaffenarsenal "exponentiell" auszubauen. Washington und Seoul warnen deshalb bereits seit Monaten, dass Nordkorea in näherer Zukunft einen Atomwaffentest ausführen könnte. Es wäre der erste solche Test seit 2017. © AFP
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