Nordkorea testet nach eigenen Aussagen derzeit seine "realen Kriegsfähigkeiten". Machtbaber Kim Jong Un beaufsichtigte Übungen mit Mehrfachraketenwerfern. Die Beziehungen zum Nachbarland Südkorea befinden sich auf einem Tiefpunkt.

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Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat nach Angaben von Staatsmedien Militärübungen beaufsichtigt. Daran seien "neu ausgerüstete, besonders grosse" Mehrfachraketenwerfer beteiligt gewesen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag.

Am Vortag hatte das südkoreanische Militär erklärt, während eines Besuchs von US-Aussenminister Antony Blinken den Start mehrerer Raketen durch Nordkorea registriert zu haben.

Rakete könnte mit Nuklearsprengkopf bestückt werden

Nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap handelt es sich bei dem grossen Mehrfachraketenwerfer um ein Exemplar des Systems, das vom Militär in Seoul und Washington als KN-25 bezeichnet wird - und das die gleichnamigen ballistischen Kurzstreckenraketen abfeuert. Nordkorea hat erklärt, die Waffe könne mit einem taktischen Nuklearsprengkopf bestückt werden.

KCNA meldete, Kim habe die Übungen am Montag geleitet, bei denen die "realen Kriegsfähigkeiten" von 600-Millimeter-Mehrfachraketenwerfern getestet worden seien.

© AFP/NICHOLAS SHEARMAN

Am Donnerstag vergangener Woche hatten die USA und Südkorea ihr gemeinsames Militärmanöver "Freedom Shield" beendet, das unter anderem Übungen zum Abfangen von Raketen und zu Luftangriffen beinhaltete. Am letzten Tag des Manövers hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un laut staatlichen Medien einen neuen Panzer vorgestellt und sich bei der Präsentation auch selbst hinter das Steuer gesetzt. Zuvor hatte Pjöngjang erklärt, Washington und Seoul würden einen "hohen Preis" für ihre Übungen zahlen.

Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Kim will die Waffenentwicklung ausweiten, darunter auch jene von taktischen Atomwaffen. Als Reaktion darauf haben Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit verstärkt. (afp/fab)

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Teaserbild: © REUTERS/KCNA