Trotz grosser Worte hat es nach dem Gipfel zwischen Donald Trump und Kim Jong Un bislang nicht den erhofften Durchbruch bei der atomaren Abrüstung gegeben. Beide Seiten arbeiten daher an einem zweiten Treffen.
Das Weisse Haus und die Regierung Nordkoreas bereiten ein zweites Spitzentreffen zwischen US-Präsident
Ort und Zeit eines möglichen Treffens blieben unklar. Zuvor hatte Trump einen Brief von
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Bolton: "Warten auf Schritte Nordkoreas"
Trumps Nationaler Sicherheitsberater John Bolton hatte wenige Stunden zuvor erklärt, dass der Ball bei Nordkorea liege und das Land die notwendigen Massnahmen für eine atomare Abrüstung ergreifen müsse.
"Sie sind diejenigen, die die Schritte zur Denuklearisierung unternehmen müssen, und darauf warten wir", sagte Bolton bei einem Auftritt in Washington.
Kim habe dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In im April vorgeschlagen, innerhalb von zwei Jahren atomar abzurüsten. Moon habe daraufhin vorgeschlagen, es innerhalb eines Jahres zu tun und der nordkoreanische Machthaber sei darauf eingegangen, fügte der Sicherheitsberater hinzu.
Auch Moon selbst meldete sich zu Wort und forderte eine "kühne Entscheidung" zur Denuklearisierung. "Die vollständige Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel sollte grundsätzlich zwischen den USA und Nordkorea durch Verhandlungen geregelt werden", sagte Moon am Dienstag im Kabinett in Seoul.
Bis die Kommunikation zwischen den USA und Nordkorea "aktiver" werde, werde er weiter als Vermittler agieren, sagte Moon. Darum hätten ihn beide Seiten gebeten. Moon hatte bereits den Gipfel zwischen Trump und Kim im Juni in Singapur vermittelt. Kommende Woche reist Moon zu seinem dritten Treffen mit Kim in diesem Jahr nach Pjöngjang.
Trump lobt Nordkorea nach Parade
Am Sonntag lobte Trump die Führung in Nordkorea dafür, dass bei einer Militärparade in Pjöngjang keine Interkontinentalraketen gezeigt wurden. Tatsächlich hatte das Regime bei der Schau auf die Drohgebärden der vergangenen Jahre verzichtet.
Diese Zurückhaltung wurde auch als Signal Kims gewertet, die Verhandlungen mit den USA über das Atomwaffenprogramm seines Landes möglichst bald fortsetzen und die Annäherung nicht abbrechen zu wollen.
Bei seinem ersten Treffen mit Trump im Juni hatte Kim in die atomare Abrüstung seines Landes eingewilligt. Genauere Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmassnahmen für den Abrüstungsprozess wurden aber nicht genannt, weshalb die Vereinbarung vielfach als zu vage kritisiert wurde. (mgb/dpa)
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