Nordkorea drangsaliert das Nachbarland im Süden immer wieder mit Ballons mit unangenehmer Ladung: Viehmist, Zigarettenstummel und Toilettenpapier. Jetzt meldet Südkorea erneut eine Belästigung.

Mehr aktuelle News

Nordkorea hat südkoreanischen Angaben zufolge erneut Ballons über die Grenze nach Südkorea geschickt, die vermutlich Müll transportieren. Der Norden habe erneut mutmassliche Müllballons "auf den Süden gerichtet", die derzeit die Grenze überquerten, erklärte Südkoreas Generalstabschef am Donnerstag. Er rief die Bürger auf, sich vor herabfallenden Trümmern in Acht zu nehmen.

"Wenn Sie heruntergefallene Ballons finden, fassen Sie diese nicht an und melden Sie sie der nächsten Militäreinheit oder Polizeistation", erklärte der Generalstabschef weiter.

Viehmist und Zigarettenstummel

Behörden in der Hauptstadt Seoul warnten am Donnerstag, dass ein mutmasslicher Müllballon aus Nordkorea "in den Luftraum der Provinz Nord-Gyeonggi eingedrungen ist". Bürger sollten "bei Aktivitäten von aussen vorsichtig sein".

Es ist bereits das achte Mal seit Ende Mai, dass Pjöngjang Müllballons in das Nachbarland fliegen lässt. In den vergangenen Wochen hatten rund tausend solche Ballons die Grenze überquert. In den Sendungen waren unter anderem Zigarettenstummel, Toilettenpapier und Viehmist enthalten.

Mit den Müllballons reagiert Pjöngjang eigenen Angaben zufolge auf Ballons südkoreanischer Aktivisten, die gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un gerichtete Flugblätter und Geld für die Bevölkerung im verarmten Norden enthielten.

Südkorea hatte als Reaktion auf die Müll-Sendungen ein Militärabkommen mit Nordkorea aus dem Jahr 2018 ausgesetzt. Das Abkommen zielt darauf ab, die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel abzubauen und eine unbeabsichtigte Eskalation zu vermeiden, insbesondere entlang der stark befestigten Grenze. Seoul hatte auch mit Lautsprecher-Durchsagen an der Grenze reagiert. (afp/fab)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.