Wieder kommt es zu einem militärischen Zwischenfall an der innerkoreanischen Grenze – und wieder gibt es Warnschüsse. Nordkoreaner sollen Minen verlegt und dabei versehentlich die Grenze nach Südkorea übertreten haben.
Erneut haben nordkoreanische Soldaten nach Angaben des südkoreanischen Militärs für kurze Zeit unerlaubt die Grenzlinie in der Pufferzone zwischen beiden Ländern übertreten. Nach Warnschüssen durch südkoreanische Grenzposten hätten sie sich wieder über die militärische Demarkationslinie zurückgezogen, teilte der Generalstab in Seoul am Dienstag mit. Es war demnach die zweite derartige Grenzverletzung seit Anfang Juni.
Weiter berichtete Yonhap, dass mehrere nordkoreanische Soldaten bei der Explosion von einer Landmine nahe der stark befestigten Grenze verletzt worden seien. Der Vorfall ereignete sich demnach, während die Soldaten Minen entlang der Grenze verlegten.
Wie schon am 9. Juni trugen die Nordkoreaner demnach auch diesmal wieder Geräte für Bauarbeiten bei sich. In der Gruppe hätten sich 20 bis 30 Soldaten befunden. Sie hätten vermutlich die Demarkationslinie unbeabsichtigt übertreten, hiess es. Es seien keine ungewöhnlichen Aktivitäten beobachtet worden.
Nordkorea verrichtet Bauarbeiten an Grenze
Zuletzt hatte Nordkorea mehrfach Soldaten an verschiedene Stellen im nördlichen Teil der demilitarisierten Zone (DMZ) geschickt, um dort Bauarbeiten zu verrichten. Wie Südkoreas Generalstab jetzt mitteilte, scheinen sie neben dem Verlegen von Landminen auch militärisch genutzte Strassen verstärkt und zunächst nicht genau zu erklärende bauliche Anlagen errichtet zu haben. Dabei könnte es sich um Panzersperren handeln. Seit April seien bereits mehrere Soldaten durch Landminen-Explosionen umgekommen, hiess es.
Nord- und Südkorea befinden sich seit dem Ende des Korea-Krieges 1953 formell weiter im Kriegszustand. Die innerkoreanische Grenze ist stark befestigt. Beide Länder trennt eine rund 240 Kilometer lange und vier Kilometer breite entmilitarisierte Zone. In der Mitte dieses von Minen durchsetzten Streifens verläuft die Demarkationslinie.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte angekündigt, die Entwicklung von Waffen auszuweiten – auch die taktischer Atomwaffen. Als Reaktion darauf verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit. (AFP/dpa/tas)
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