Nach einer Werbetour durch die Region will der Oppositionsführer wieder selbst in dem Machtkampf mit Staatschef Maduro eingreifen. Tausende Menschen gehen für einen Regierungswechsel auf die Strassen. Guaidó könnte aber bald hinter Gittern landen.
Nach einer rund eineinhalbwöchigen Reise durch Südamerika ist der selbst ernannte Interimspräsident
Weil er trotz eines Ausreiseverbots Venezuela verlassen hatte, könnte Guaidó nun allerdings festgenommen werden. "Wenn das Regime versucht, mich zu verschleppen, sind die weiteren Schritte klar: Demonstrationen, Zusammenarbeit mit unseren internationalen Verbündeten, mit Parlamentariern auf der ganzen Welt", sagte der 35-Jährige in einem auf Twitter veröffentlichten Video. Im ganzen Land gingen am Montag Tausende Menschen für Guaidó auf die Strasse.
Auch die USA bezogen Stellung. "Die sichere Rückkehr von Juan Guaidó nach Venezuela hat für die USA höchste Bedeutung. Jede Art von Bedrohung, Gewalt oder Einschüchterung gegen ihn wird nicht toleriert. Die Welt schaut zu", schrieb US-Vizepräsident Mike Pence auf Twitter.
Maduro drohte Guaidó vor Rückkehr ins Land
Vergangene Woche hatte Maduro seinen Widersacher vor einer Rückkehr gewarnt. "Guaidó kann nicht einfach kommen und gehen; die Justiz hatte ihm das Verlassen des Landes verboten", sagte er in einem Interview des US-Senders ABC.
Guaidó hatte sich am 23. Januar zum Interimspräsidenten erklärt und Maduro damit offen herausgefordert. Zuletzt scheiterte sein Versuch, Hilfsgüter von Kolumbien und Brasilien aus nach Venezuela zu bringen. An den Grenzübergängen kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Oppositionsanhängern und Sicherheitskräften. Dabei wurden mehrere Menschen getötet und Hunderte verletzt.
Das ölreichste Land der Welt leidet unter einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Aus Mangel an Devisen kann Venezuela kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs für die Not leidende Bevölkerung einführen. Viele Menschen hungern, über drei Millionen Venezolaner haben ihre Heimat bereits verlassen. © dpa
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