Die Bundesregierung hat den Umgang israelischer Soldaten mit einem Palästinenser in der Stadt Dschenin verurteilt und gefordert, der Fall dürfe nicht folgenlos bleiben. Die Videoaufnahmen von einem Verletzten auf der Motorhaube eines Armee-Fahrzeugs seien "schwer zu ertragen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin.
Bei einem Militäreinsatz im Westjordanland hatten israelische Soldaten einen verletzten Palästinenser auf die Motorhaube eines Fahrzeugs gebunden. Die Armee bestätigte am Sonntag den Vorfall vom Vortag. In dem Video ist zu sehen, wie der Jeep mit dem Mann auf der Haube an zwei Krankenwagen vorbeifährt. In der Stellungnahme der Armee hiess es, die Soldaten seien auf dem Weg zu einem Anti-Terror-Einsatz im Grossraum der Stadt Dschenin gewesen.
Dabei seien sie beschossen worden und hätten das Feuer erwidert. "Während des Schusswechsels wurde einer der Verdächtigen verletzt und festgenommen." Die Soldaten hätten im Militär geltende Regeln verletzt, als sie den Mann auf der Motorhaube festbanden. Der Vorfall werde untersucht und "entsprechend behandelt" werden. Der verletzte Verdächtige sei dem Roten Kreuz zur medizinischen Behandlung übergeben worden.
Der Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, er habe zur Kenntnis genommen, dass dieses Verhalten auch für die israelische Armee einen Bruch ihrer Regeln darstelle. Die Bundesregierung erwarte nun "schnelle Aufklärung, schnelle Ergebnisse und auch entsprechende Konsequenzen für die Verantwortlichen". © dpa
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