- Papst Franziskus besucht am Sonntag eine christliche Gemeinde im Norden des Iraks.
- In der kurdischen Hauptstadt Erbil will das Operhaupt der katholischen Kirche zudem eine Messe vor 10.000 Gläubigen in einem Fussballstadion feiern.
- Das sorgte im Vorfeld für Kritik.
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Die Tagestour soll den Papst an Orte führen, die mit dem Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Verbindung stehen. Am späten Nachmittag soll mit einer Messe vor Tausenden Gläubigen im Fussballstadion von Erbil, Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan, der Schlussakkord der Reise gesetzt werden.
Papst besucht Mossul in der Ninawa-Ebene
Der Papst soll unter anderem Mossul in der Ninawa-Ebene besuchen. Die Stadt wurde durch die Herrschaft des IS zu einem Sinnbild für das Leid der Christen im Irak. IS-Kämpfer hatten die Millionenstadt 2014 in ihre Gewalt gebracht. Viele Christen flohen, weil ihnen der Tod drohte. Zwischen 2016 und 2017 eroberten irakische Kräfte die Stadt mit Unterstützung der internationalen Militärkoalition zurück.
Bei den schweren Gefechten wurde Mossul stark zerstört. Franziskus will auf dem Kirchenplatz Chusch al-Bia für die Opfer des Krieges beten. Die Terroristen hatten die Kirchen dort zwischen 2014 und 2017 zerstört. In der Umgebung liegen immer noch Trümmer.
Noch am selben Tag will Franziskus weiter in die nahe gelegene Kleinstadt Karakosch reisen. Auch in ihr blicken die Menschen auf eine finstere Vergangenheit mit Tod und Verfolgung durch Terroristen zurück. Die Kirche der Unbefleckten Empfängnis, in der Franziskus Christen treffen will, wurde zwischen 2014 und 2016 massiv zerstört und steht symbolisch für die Leidenszeit der Gemeinde vor Ort. Sie galt als grösstes Gotteshaus der syrisch-katholischen Kirche. Etwa 2.500 Menschen fanden darin Platz. Zehntausende flohen vor dem IS in Richtung Erbil oder suchten Schutz im Ausland.
Massenveranstaltung in der Pandemie sorgt für Kritik
In der kurdischen Hauptstadt Erbil will Franziskus schliesslich mit einer grossen Messe im Fussballstadion der Stadt feierlich das Ende seines Besuchs einläuten. Rund 10.000 Tickets waren für die Veranstaltung verfügbar - eine Massenveranstaltung mitten in der Corona-Pandemie. Der Papst und seine Begleiter sind gegen das Coronavirus geimpft. Dennoch hatte der gesamte Besuch des Heiligen Vaters in einer Zeit, da die Pandemie auch im Irak wieder stärker wütet, für Kritik gesorgt.
Für die Christen im Irak ist der Papstbesuch gewissermassen ein Jahrhundertereignis. Schon Johannes Paul II. hatte geplant, im Jahr 2000 im Zuge einer Pilgerreise zu den heiligen Stätten des Christentums zu reisen und auch in die Ebene von Ur im Südirak. Der damalige Machthaber Saddam Hussein untersagte den Besuch jedoch. Franziskus ist damit der erste Papst, der das Land mit mehr als 38 Millionen Einwohnern besucht. © dpa
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