Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak hat mitgeteilt, dass ein russisches Spionagenetzwerk aufgelöst wurde. Die Gruppe habe "Informationen für diejenigen" gesammelt, "die die Ukraine angegriffen haben".
Die polnische Spionageabwehr hat Regierungsangaben zufolge ein russisches Spionagenetzwerk aufgelöst. "Das gesamte Netzwerk wurde zerschlagen", sagte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Donnerstag dem Radiosender PR1.
"Es war eine Spionagegruppe, eine Gruppe von Menschen, die Informationen für diejenigen sammelten, die die Ukraine angegriffen haben", fügte er mit Verweis auf die russische Invasion des Nachbarlandes hinzu.
Der Verteidigungsminister sprach von einer "realen Bedrohung" durch das Netzwerk, ohne Details zu nennen. Das polnische Innenministerium kündigte für den Vormittag eine Pressekonferenz an.
Bericht: Sechs Spione festgenommen
Am Mittwoch hatte der private polnische Radiosender RMF FM unter Verweis auf anonyme Quellen berichtet, dass der polnische Inlandsgeheimdienst ABW sechs Ausländer festgenommen habe, die für russische Geheimdienste gearbeitet hätten. Die Spione sollten demnach Sabotageakte in Polen vorbereiten.
In den vergangenen Monaten wurden vielerorts russische Spione in Europa enttarnt. Ende 2022 war ein mutmasslicher deutscher Doppelagent aufgeflogen. Der Mitarbeiter des Bundesnachrichtendiensts (BND) soll Staatsgeheimnisse an Russland verraten haben.
Mitte Januar hatte ein schwedisches Gericht einen ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter und seinen Bruder verurteilt, weil sie sensible Informationen an den russischen Militärgeheimdienst GRU weitergegeben hatten.
Ende Februar warnte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) angesichts des fortdauernden russischen Angriffskriegs in der Ukraine vor einer hohen Gefahr durch russische Desinformation, Spionage und Sabotage. (AFP/tas)
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