Ein weiterer Schritt zum Machtwechsel in Polen ist vollzogen. Das Parlament hat den bisherigen Oppositionsführer Donald Tusk mit der Regierungsbildung beauftragt. Sein Kabinett will Tusk am Dienstag vorstellen.

Mehr aktuelle News


Polens Parlament hat den früheren Oppositionsführer Donald Tusk zum künftigen Regierungschef bestimmt. Für den Chef der liberalkonservativen Bürgerkoalition (KO) stimmten am Montag 248 der 449 anwesenden Abgeordneten. Damit vollzieht sich knapp zwei Monate nach der Parlamentswahl der Machtwechsel in Warschau. Zuvor war der nationalkonservative amtierende Ministerpräsident Mateusz Morawiecki mit der Vertrauensfrage für seine neue PiS-Regierung im Parlament gescheitert. Tusk will sein Kabinett am Dienstag vorstellen.

Morawiecki zunächst von Präsident Duda zur Regierungsbildung beauftragt

Bei der Wahl am 15. Oktober hatten drei proeuropäische Parteien der bisherigen Opposition unter Führung des ehemaligen EU-Ratsvorsitzenden Tusk eine klare Mehrheit von 248 der insgesamt 460 Sitze im Sejm errungen. Ein Koalitionsvertrag wurde bereits vor Wochen unterschrieben, auch die Ressortverteilung ist geklärt. Die frühere Regierungspartei PiS wurde zwar stärkste Fraktion, verfehlte aber die absolute Mehrheit.

Lesen Sie auch: Abwahl der PiS-Partei: Diese Lektionen kann Deutschland von Polen lernen

Trotz dieser Mehrheitsverhältnisse hatte Präsident Andrzej Duda, der aus den Reihen der PiS stammt, Morawiecki mit der Regierungsbildung beauftragt und dessen Kabinett Ende November vereidigt. Die von Beginn an chancenlose Regierung blieb zwei Wochen im Amt.

Tusk will eine Regierung am Dienstag vorstellen

Nun ist Tusk am Zug. Der 66-jährige Danziger will sein Kabinett am Dienstag präsentieren und seinerseits eine Regierungserklärung abgeben. Danach muss er die Vertrauensfrage stellen. Da er sich auf eine solide Mehrheit stützen kann, wird er sie höchstwahrscheinlich bestehen. Voraussichtlich am Mittwoch will Präsident Duda die neue Regierung vereidigen. (dpa/br)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © dpa / Michal Dyjuk/AP/dpa