Bei "Günther Jauch" am Sonntagabend wurde das Thema "Pöbeln, hetzen, drohen - wird der Hass gesellschaftsfähig?" diskutiert. Die Jauch-Redaktion hatte dazu unter anderem AfD-Politiker Björn Höcke eingeladen, der prompt eine Deutschlandfahne auf seiner Sessellehne ausbreitete und mit wirren Argumenten versuchte, Angst vor Flüchtlingen und dem Islam zu schüren. Dass Höcke überhaupt zum Jauch-Talk eingeladen wurde, stiess im Netz grösstenteils auf Unverständnis. Doch es gibt auch Reaktionen, die seine Anwesenheit gutheissen.

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Mit leicht entrücktem Blick und übertriebenem Pathos breitete Björn Höcke die Deutschlandfahne über seiner Sessellehne aus. "Aus tiefer Liebe zu Deutschland" tue er das, wie er den anderen Gästen bei "Günther Jauch" erklärte.

Mit ihm in der Runde sassen Bundesjustizminister Heiko Maas, ARD-Kommentatorin Anja Reschke und der saarländische Innenminister Klaus Bouillon. Im Studio des Jauch-Talks herrschte in diesem Moment peinlich berührtes Schweigen. Es sollte nicht der letzte Moment der Sendung sein, in dem Höcke für Fassungslosigkeit sorgte.

Nur Maas bietet dem AfD-Mann Kontra

Kontra bekam Höcke bei seinen Aussagen vor allem von Maas, der die Reden des AfD-Manns in Erfurt für geistige Brandstiftung hält und sie nur knapp mit einem Wort bedachte: "Widerlich".

Doch obwohl sich immerhin die Gäste bemühten, Höckes Aussagen als Fremdenfeindlichkeit und substanzlos zu entlarven, blieb Günther Jauch blass. Bereits während der Sendung fragten sich viele: War es sinnvoll, diesen Mann überhaupt zum Jauch-Talk einzuladen?

Geteilte Meinung zu Höcke auf Twitter

Bei Twitter kristallisieren sich recht schnell zwei Lager heraus: Diejenigen, die es nicht gutheissen, dass Höcke in der Sendung überhaupt zu Wort kommt; und jene, die glauben, dass sich Höcke mit seinem Auftritt selbst entlarvt hat.

Verschiedene Politiker wie Christopher Lauer, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, Caren Lay, Mitglied des deutschen Bundestages oder auch Marco Buschmann, Bundesgeschäftsführer der FDP äussern sich mit drastischen Worten zu Höcke.

Doch es gibt auch Stimmen, die Höckes Einladung bei "Günther Jauch" gutheissen. Unterstützung erfährt die ARD beispielsweise von Dominik Rzepka, Redakteur im ZDF-Hauptstadtstudio und von Andreas Petzold, dem Herausgeber des "Stern".

Auch wenn die ARD selbst nicht für die Auswahl der Gäste bei "Günther Jauch" zuständig ist, so meldete sich die Presseabteilung des Senders nach mehreren Anfragen zu Höcke dann doch via Twitter zu Wort.

Der Einwand des Senders mag stimmen. Allerdings hätte es für den Geschmack vieler Zuschauer doch ein bisschen mehr Widerspruch sein dürfen.

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