Bei "Markus Lanz" (ZDF) echauffierten sich Journalist Michael Bröcker und Grünen-Chefin Franziska Brantner über die laufenden Koalitionsverhandlungen von Union und SPD sowie das geplante schwarz-rote Finanzpaket. Bröcker sah eine fehlende Strategie "in dieser werdenden grossen Koalition bei den Verhandlungen" und kritisierte: "Kleine Ambitionen in den Papieren, aber grosse, markige Sprüche vorab. Ich bin entsetzt ehrlicherweise über das, was da teilweise steht." Das harte Fazit von Bröcker? "Was fehlt in dieser Koalition bisher, ist eine Mentalitätswende. Sie haben noch gar nicht verstanden, dass sie etwas Grosses leisten müssen."

Ähnlich streng reagierte auch Grünen-Chefin Franziska Brantner auf das Finanzpaket in Milliardenhöhe. "Wenn man einfach nur Geld nimmt und es in die gleichen Strukturen steckt, das ist doch echt das Problem!" Brantner ergänzte: "Jetzt haben die richtig viel Geld, schaffen aber keinerlei Strukturreform - schaffen nicht, dass wir digitaler werden, dass wir schneller werden." Die Grünen-Vorsitzende redete sich weiter in Rage, als sie sagte: "Ich kann doch nicht zusehen, wenn jemand 500 Milliarden (...) aufnimmt und dann investiert in Pendler-Pauschale, (...) aber nicht in einen Kilometer mehr sanierte deutsche Bahn. Das geht doch nicht! Ich kann doch nicht meiner Tochter sagen, du zahlst mal die Schulden dafür, dass ich heute billiger ins Restaurant gehen kann. Das ist doch grob unfair!"

Lanz wollte daraufhin wissen, ob Merz in Wahrheit ein schlechter Verhandler sei. Michael Bröcker nickte energisch und warnte vor dem wachsenden Unmut in der Union. "Die Kanzler-Wahl ist erstmal nicht gesichert für Friedrich Merz", so der Journalist. Der Grund? Merz habe "den Verhandlungserfolg für seine Partei (...) bisher nicht nach Hause gefahren".


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