Markus Söder gegen die SPD, Katarina Barley gegen die CSU, Robert Habeck gegen AKK: Im Rahmen des traditionellen Schlagabtauschs am politischen Aschermittwoch haben viele Politiker wieder die Gelegenheit genutzt, den Gegner hart zu kritisieren.
Am politischen Aschermittwoch stehen Deutschlands Spitzenpolitiker unter einem besonderen Druck. Sie sollen witzig sein, gleichzeitig dem politischen Gegner eins auswischen, aber nicht komplett in den Duktus einer Büttenrede verfallen und die Themen, die die Wähler bewegen, zugunsten des Applauses ins Lächerliche ziehen.
Söder kritisiert SPD für "Linksrutsch"
CSU-Chef
Er wiederholte seine Ablehnung für die Reformpläne der SPD zur Grundsteuer und zur Grundrente, zudem unterstrich er seine Forderung nach einem vollständigen Abbau des Solidaritätszuschlags.
Steuererhöhungen, Hartz IV abschaffen, ein immer höherer Mindestlohn, eine Grundrente für alle und jeden - "für den Tank ist das Zucker und für die Konjunktur Gift", sagte Söder. "Einen Linksrutsch darf es nicht geben."
Das No-Groko-Genörgel der SPD gehe den Leuten auf den Geist. "Wir werden nichts tun, was der SPD nutzt, wir tun nur etwas, was Deutschland nutzt", betonte Söder.
Barley bezeichnet CSU als europafeindlich
Die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl,
Die SPD-Politikerin verwies darauf, dass die CSU lange Zeit den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán "hofiert" habe. Jetzt drehe sie "ihr Fähnlein nach dem Wind", sagte Barley. "So jemand will kein funktionierendes Europa, das auf einem solidarischen Geben und Nehmen beruht."
Baerbock stört sich an Finanz- und Steuerpolitik
Grünen-Chefin
Dass es immer noch keine Regulierung der Finanzmärkte gebe, sei "der Vater aller Krisen in Europa", sagte die Grünen-Chefin. "Glauben die denn, mit einer Blockadehaltung gewinnen wir die Menschen für Europa?", fügte Baerbock mit Blick auf die Europawahl Ende Mai hinzu.
Wenn die Menschen sich an einer ungerechten Steuerpolitik störten, sei das "kein Nein zu Europa", sondern ein Hadern eben mit dieser Ungerechtigkeit. Die Menschen wollten ein anderes Europa.
Baerbock forderte weiter mehr "soziale Kompetenz" für die EU. Dies scheitere bislang daran, dass die Nationalstaaten sich weigerten, davon etwas abzugeben.
Habeck: AKK muss sich entschuldigen
Grünen-Chef
Kramp-Karrenbauer sei eine nette Frau, sagte Habeck beim politischen Aschermittwoch in Biberach. Aber sie habe ein bisschen zu viele Probleme mit zu viel bunt. Sie solle sich für ihre Äusserung entschuldigen. Es sei immer billig, auf Minderheiten herumzureiten.
Die CDU-Chefin hatte vergangene Woche im baden-württembergischen Stockach in einer Karnevalsrede einen Witz über die Einführung von Toiletten für das dritte Geschlecht gemacht: "Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür, dazwischen, ist die Toilette." (hau/dpa)
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