Die Erschiessung eines autistischen Palästinensers durch Polizisten sorgt in Israel für Entsetzen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Vorfall nun als Tragödie bezeichnet.

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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Erschiessung eines autistischen Palästinensers durch israelische Polizisten als Tragödie bezeichnet. Die Regierung erwarte nun das Ergebnis einer Untersuchung des Justizministeriums, sagte Netanjahu am Sonntag. Zuvor hatte er sich zu dem Vorfall am 30. Mai nicht zu Wort gemeldet.

Die israelische Polizei hatte in der Altstadt von Jerusalem eigenen Angaben zufolge einen unbewaffneten Palästinenser erschossen. Demnach missachtete er mehrere Aufforderungen, stehenzubleiben. Der autistische Mann war, begleitet von einer Lehrerin, auf dem Weg zu seiner Schule. Er soll Anfang 30 gewesen sein.

Handy anstatt Waffe in der Hand

Wie der israelische Armeerundfunk nach dem Vorfall berichtete, hatten die Polizisten zunächst angenommen, der Mann halte eine Waffe in der Hand. Sie eröffneten demzufolge nach einer Verfolgung zu Fuss das Feuer. Doch der Gegenstand habe sich als Handy des Mannes entpuppt. Netanjahu sagte, was mit dem Mann passiert sei, sei eine Tragödie. Er sei vermutlich für militant gehalten worden, in einer hochgradig sensiblen Gegend.

Palästinenser hatten die Tötung als "Kriegsverbrechen" verurteilt. In sozialen Medien wurde die Tat mit dem brutalen Tod des Schwarzen George Floyd in den USA verglichen, der Ende Mai bei einem Polizeieinsatz starb.

Die Palästinenser wollen in dem 1967 von Israel eroberten Westjordanland sowie im Gazastreifen einen unabhängigen Staat gründen, mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. (br/dpa)

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