Der polnische Botschafter in Israel, Marek Magierowski, ist in Tel Aviv angegriffen worden.

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Ein israelischer Polizeisprecher teilte am Mittwoch mit, ein Mann habe sich dem Botschafter am Dienstag genähert, als dieser in seinem Fahrzeug gesessen habe, und ihn angespuckt. Die herbeigerufene Polizei habe den 65-jährigen Tatverdächtigen festgenommen.

Das Gericht in Tel Aviv habe ihn aber am Mittwoch wieder auf freien Fuss gesetzt und unter Hausarrest gestellt. Er dürfe sich 30 Tage lang nicht der polnischen Botschaft nähern. In dem Fall werde weiter ermittelt.

Die israelische Nachrichtenseite "ynet" schrieb, der Mann habe den Botschafter auch physisch angegriffen und beschimpft. Das israelische Aussenministerium in Jerusalem teilte mit, man sei "vollkommen solidarisch mit dem Botschafter und erschüttert von dem Vorfall".

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki schrieb bei Twitter: "Der rassistische Angriff auf den polnischen Botschafter in Israel ist ein unzulässiger Vorfall." Polen verurteile jede Form von Fremdenfeindlichkeit sowohl gegenüber Diplomaten wie auch allen anderen Bürgern. Das polnische Aussenministerium in Warschau berief im Zusammenhang mit dem Vorfall die israelische Botschafterin ein. Der Chef von Morawieckis Regierungskanzlei, Michal Dworczyk, forderte, den Angreifer zu bestrafen.

Andauernde Spannungen zwischen Polen und Israel

Die Beziehungen zwischen Israel und Polen sind seit längerem angespannt. Im vergangenen Jahr hatte Polens umstrittenes Holocaust-Gesetz das Verhältnis erschüttert. Die Vorschrift sah zunächst Geld- und Haftstrafen für diejenigen vor, die dem polnischen Staat oder Volk "öffentlich und entgegen den Fakten" die Verantwortung oder Mitverantwortung für Verbrechen des deutschen Nazi-Regimes zuschreiben.

Kritiker befanden, die Vorschrift könne dazu benutzt werden, von Polen begangene Verbrechen an Juden zu vertuschen. Um den Streit mit Israel zu entschärfen, strich Warschau später die Haftstrafen aus dem Gesetz. Zuletzt hatte es zwischen Polen und Israel neue Spannungen um Entschädigungsansprüche für ehemals jüdisches Eigentum gegeben.  © dpa

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