In Litauen hat am Sonntag die Präsidentenwahl begonnen. Rund 2,5 Millionen Stimmberechtigte sind aufgerufen, ein neues Staatsoberhaupt für die nächsten fünf Jahre zu bestimmen. Als klarer Favorit gilt nach Umfragen der 59 Jahre alte Amtsinhaber Gitanas Nauseda. Der Ökonom steht seit 2019 an der Spitze des Baltenstaates, der sowohl EU- als auch Nato-Mitglied ist und an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad sowie Russlands engen Verbündeten Belarus grenzt. Gegen den parteilosen Politiker Nauseda treten sieben Kandidaten an.
Wahllokale schliessen um 20 Uhr - Stichwahl möglich
Die Wahllokale schliessen um 20.00 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MESZ). Mit aussagekräftigen Ergebnissen wird in der Nacht zum Montag gerechnet. Erreicht kein Kandidat die absolute Mehrheit, gehen die beiden Bestplatzierten am 26. Mai in eine Stichwahl. Wahlberechtigt sind rund 2,4 Millionen Menschen. Zeitgleich mit der Präsidentenwahl findet ein Referendum zur Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft statt.
Schwerpunkt auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine
Im Mittelpunkt des Wahlkampfs standen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Auswirkungen auf die nationale Sicherheit sowie sozialpolitische Themen. In Litauen hat das Staatsoberhaupt vorwiegend repräsentative Aufgaben, im Vergleich zum deutschen Bundespräsidenten aber weitergehende Kompetenzen in der Aussen- und Verteidigungspolitik.
Litauen wird für die Bundeswehr in den kommenden Jahren absehbar der Schwerpunkt ihres militärischen Engagements. Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa und das aggressive Auftreten Russlands hat die Bundesregierung zugesagt, eine gefechtsbereite Brigade mit bis zu 5000 deutsche Soldaten dauerhaft in dem Baltenstaat zu stationieren. © dpa
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