Der neue britische Premierminister Keir Starmer hat bei seinem ersten Auftritt als Regierungschef eine Rückkehr zu Stabilität und Wachstum versprochen. Die Menschen hätten sich für Wandel entschieden, sagte er.

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Das Land brauche einen Neustart, betonte der 61-jährige Labour-Politiker in der Downing Street. "Unsere Arbeit ist dringend und wir beginnen heute damit", kündigte er an. Er gestand aber auch ein, dass sich dies nicht kurzfristig erreichen lasse und zeigte Verständnis für Politikverdrossenheit im Land.

"Diese Wunde, dieser Mangel an Vertrauen kann nur durch Taten geheilt werden, nicht durch Worte", sagte Starmer. Er fügte hinzu: "Meine Regierung wird solange kämpfen, bis Sie wieder glauben können."

Überwältigender Sieg für Labour

Zuvor war Starmer von Hunderten Parteifreunden und Unterstützern in der Downing Street unter grossem Jubel empfangen worden. Seine Labour-Partei hat einen überwältigenden Sieg bei der Parlamentswahl eingefahren. Mit mindestens 412 Sitzen hat sie mehr als dreimal so viele Mandate wie die Konservativen, die nun nach 14 Jahren in der Regierung auf den Oppositionsbänken Platz nehmen müssen.

Den Wahlsieg verdankt Labour jedoch vor allem einem Einbruch an Unterstützung für die Tories. Der Anteil an Wählerstimmen für Labour betrug nach Auszählung fast aller Stimmen gerade einmal 34 Prozent. Dass es trotzdem zu einer satten Mehrheit an Sitzen im Unterhaus reichte, liegt vor allem am britischen Mehrheitswahlrecht, bei der in jedem Wahlkreis nur der Kandidat mit den meisten Stimmen ins Parlament einzieht.

Grosse Begeisterung für den neuen Regierungschef, wie es 1997 bei der letzten Machtübernahme von Labour unter Tony Blair der Fall war, gibt es bisher nicht. Kommentatoren warnten daher, die Stimmung im Land könne sich bald gegen die neue Regierung wenden.  © dpa

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