Die Unruhen in Hongkong halten an. Actionstar Jackie Chan wünscht sich Frieden in seiner Heimat – und erntet für seinen eindringlichen Appell Kritik.
Actionstar
"Wie schmecken die CCP-Pillen?"
Ein erster Kritikpunkt: Das Statement hat er CCTV, Chinas grösstem TV-Sender, gegeben. Der gehört zum Ministerium für Radio, Fernsehen und Film der Volksrepublik. "Guter, alter Jackie Chan. Wie schmecken die CCP-Pillen?", fragt daher ein Twitter-User unter dem Video süffisant. CCP lautet die Abkürzung für Chinese Communist Party, die kommunistische Partei Chinas.
Ebenfalls auf Kritik stösst ein weiteres Zitat aus dem aktuellen Interview: "Ich bin der tiefen Überzeugung, dass Sicherheit, Stabilität und Frieden wie frische Luft sind", soll Chan sagen. "Man weiss nie, wie wertvoll sie ist, bis man sie verliert." Ein User stellt dem entgegen: "Diktatur bedeutet Sicherheit, Stabilität und Frieden.“
Massive Ausschreitungen
Jackie Chan ist für seine Pro-China-Haltung bekannt. Der Actionstar sieht sich als Patriot, wie er in der Vergangenheit immer wieder betonte. Peking-Hörigkeit und gefährliche Linientreue werfen ihm hingegen seine Kritiker vor. In seinem aktuellen Statement wird daher die fehlende Kritik an der chinesischen Regierung bemängelt.
Die frühere britische Kronkolonie Hongkong wird seit der Rückgabe 1997 an China als eigenes Territorium autonom regiert. Anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik geniessen die Hongkonger das Recht auf freie Meinungsäusserung sowie Presse- und Versammlungsfreiheit. Diese Rechte sehen viele nun in Gefahr.
Die aktuellen Proteste haben im Juni 2019 begonnen und richten sich gegen das vorgeschlagene Auslieferungsgesetz Krimineller an China. Die Polizei hat auf die anhaltenden Demonstrationen mit massiver Gewalt reagiert. China droht Hongkong mit einem Militäreinsatz. (cam). © 1&1 Mail & Media/spot on news
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