Es wird eng für Paul Manafort: Der Ex-Wahlkampfleiter von Donald Trump wird von seinem ehemaligen Geschäftspartner vor Gericht schwer belastet. Es geht um Betrug und Steuerhinterziehung. Manafort droht eine lange Gefängnisstrafe.
Im Prozess gegen den früheren Wahlkampfleiter von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, hat dessen ehemaliger Geschäftspartner Rick Gates den Angeklagten belastet. Vor Gericht antwortete er auf die Frage, ob er gemeinsam mit Manafort Straftaten begangen habe, mit "Ja".
Manaforts langjähriger Mitarbeiter und Vertrauter Rick Gates sagte nach Angaben der "Washington Post" am Montag im Gericht in Alexandria nahe der Hauptstadt Washington, er habe gemeinsam mit Manafort 15 schwarze Auslandskonten unterhalten.
Auf Anweisung des Beschuldigten habe er von dort Gelder an Manafort geschickt, die als Darlehen statt als Einkommen deklariert gewesen seien, um Steuern zu hinterziehen.
Die Zeitung berichtete, Gates habe deutlich gemacht, dass er in der Hoffnung auf Strafmilderung gegen Manafort aussage.
Er habe bei seiner Aussage auch eingeräumt, dass er Hunderttausende Dollar von Manafort gestohlen habe. Auf die Frage, ob er gemeinsam mit Manafort Straftaten begangen habe, habe Gates mit "Ja" geantwortet.
Erstes Verfahren gegen Manafort im Zuge der Russland-Untersuchungen
Gates hatte sich im Februar im Rahmen einer Vereinbarung mit Sonderermittler Robert Mueller für schuldig bekannt. Das Verfahren gegen Manafort ist das erste, das sich im Zuge von Muellers Russland-Untersuchungen ergeben hat.
Allerdings haben die Vorwürfe nicht direkt mit dem Kern von Muellers Ermittlungen zu tun, ob es im Wahlkampf 2016 Absprachen des Trump-Lagers mit Russland gab. Trump nennt Muellers Untersuchungen eine "Hexenjagd".
Der 69 Jahre alte Manafort muss sich seit vergangenem Dienstag wegen Steuer- und Bankbetrugs vor dem Gericht in Alexandria verantworten. Er wird beschuldigt, den Behörden Einkünfte in Millionenhöhe verschwiegen zu haben, die er als politischer Berater in der Ukraine machte.
Ausserdem wird ihm vorgeworfen, Banken belogen zu haben, um Kredite in Höhe von 20 Millionen US-Dollar (17 Millionen Euro) zu bekommen.
Trump hat sich von Manafort distanziert
Manafort stand zunächst unter Hausarrest. Seit Juni sitzt er aber im Gefängnis, nachdem die Ermittler ihn beschuldigt hatten, Einfluss auf Zeugen nehmen zu wollen.
Manafort leitete von Juni bis August 2016 den Wahlkampf Trumps. Der Lobbyist und Politikberater war dabei unter anderem für den wichtigen Parteitag zuständig, bei dem sich Trump die Nominierung seiner Partei sicherte.
In einem weiteren Verfahren in Washington, das im September beginnen soll, werden Manafort unter anderem Geldwäsche, Falschaussage und kriminelle Verschwörung vorgeworfen. Im Fall einer Verurteilung droht dem 69-Jährigen eine lange Gefängnisstrafe. (szu/dpa)
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