Russlands Präsident Wladimir Putin hat den USA Pläne zur Wiederaufnahme von Atomwaffenversuchen unterstellt und mit Gegenmassnahmen gedroht.
In einem solchen Fall würde auch Russland erwägen, neue Kernwaffentests zu starten, sagte der Kremlchef in einem Interview im russischen Staatsfernsehen am späten Dienstagabend. Russlands Atomwaffenarsenal sei eins der modernsten weltweit, betonte Putin.
Seinen Angaben nach sind die USA derzeit dabei, ihre atomaren Streitkräfte zu erneuern. Dies bedeute nicht, dass sie dazu bereit seien, einen Atomkrieg zu beginnen, doch es gebe Bestrebungen bei bestimmten Kreisen in Washington, die Möglichkeiten der neuen Sprengköpfe nicht nur am Computer auszuloten, sondern bei realen Tests zu überprüfen. "Wir wissen davon. Und wir werden auch schauen", sagte er. Beweise für seine Behauptungen zu den US-Plänen legte er nicht vor.
Zugleich dementierte Putin einmal mehr, dass Russland im Zuge des Ukrainekriegs den Einsatz taktischer Atomwaffen in Erwägung gezogen habe. Aus technischer Sicht sei Moskau bereit, diese Massenvernichtungswaffe einzusetzen. Dies werde allerdings laut der eigenen Verteidigungsdoktrin nur geschehen, "wenn es um die Existenz des russischen Staats und Schaden für unsere Souveränität und Unabhängigkeit geht", sagte er.
Ein internationaler Kernwaffenteststopp-Vertrag wurde 1996 in der UN-Generalversammlung angenommen. Die USA haben den Vertrag nicht ratifiziert. Russland hat daraufhin seine Ratifizierung Ende 2023 zurückgezogen. Beide Länder haben aber seit den 1990er Jahren keine Kernwaffenversuche mehr durchgeführt. © dpa
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