Der versuchte Militärputsch in der Türkei ist gescheitert. Präsident Recep Tayyip Erdogan bleibt an der Macht - auch weil Tausende Menschen gegen die Putschisten auf die Strasse gegangen sind. Die Lage bleibt angespannt, zahlreiche Tote und hunderte Verletzte sind zu beklagen. Der Newsticker zum versuchten Putsch in der Türkei in der Nachlese.

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+++ Zahl der Todesopfer steigt auf 265 (11:52 Uhr) +++

+++ Merkel verurteilt Putschversuch (15:37 Uhr) +++

+++ Türkische Regierung sperrt Luftwaffenstützpunkt Incirlik (16:00 Uhr) +++

+++ Bundeswehr dementiert US-Angaben über Sperre (17:21 Uhr) +++


17:55 Uhr: Premier Yildirim dankt Opposition

Bei der Sondersitzung des Parlaments nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei hat Ministerpräsident Binali Yildirim der Opposition und türkischen Bürgern für ihre Unterstützung gedankt. Er erklärte den 15. Juli - den Tag des gescheiterten Putsches - zum künftigen "Demokratie-Festtag".

Yildirim sagte am Samstag in Ankara: "Ich bedanke mich einmal mehr bei den Führern unserer Parteien, den Fraktionschefs und allen Abgeordneten." Er betonte zudem: "Ich danke jedem türkischen Bürger, der auf die Strasse gegangen ist, um die Demokratie zu verteidigen. Ich bin so stolz, Teil dieser Nation zu sein."

17:23 Uhr: Bundeswehr dementiert Sperre von Luftwaffenstützpunkt

Nach Angaben der Bundeswehr hat der Putschversuch türkischer Militärs keine Auswirkungen auf die Soldaten am Luftwaffenstützpunkt Incirlik gehabt. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr widersprach US-Angaben, wonach die türkischen Behörden den Zugang zu der Basis abgeriegelt hätten.

Die Soldaten könnten mit Ausweiskontrolle weiterhin die Basis verlassen und wieder hineingehen, es sei aber die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen worden, sagte der Sprecher. Von dem Putsch hätten sie nur aus den Medien erfahren.

17:08 Uhr: USA würden Auslieferungsantrag prüfen

Die USA würden nach den Worten von US-Aussenminister John Kerry einen türkischen Antrag auf Auslieferung des Predigers Fethullah Gülen prüfen. Bisher sei ein solches Ersuchen jedoch nicht eingegangen.


Einem Bericht der "Washington Post" zufolge sind die USA dazu bereit, Ermittlungen zu unterstützen, um herauszufinden, wer den Putschversuch in der Türkei angezettelt hat und woher die Unterstützung kam. Kerry erwartet demnach, "dass Fragen nach Gülen aufgeworfen werden".

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan macht die Gülen-Bewegung für den Putschversuch verantwortlich. Gülen, nach einem schweren Zerwürfnis 2013 einer von Erdogans Erzfeinden, lebt in den USA.

"Offensichtlich laden wir die Regierung der Türkei ein, wie wir es immer tun, uns jegliche legitime Beweise vorzulegen, die einer Prüfung standhalten", sagte Kerry der "Washington Post" zufolge. Erneut kritisierte er den Putschversuch und erklärte, dass Wahlen der angemessene Weg seien, Dispute in einer Demokratie beizulegen.

16:55 Uhr: Jets überfliegen Istanbul

Korrespondent John Beck meldet, dass neuerlich Kampfjets Istanbul überfliegen - allerdings in grösserer Höhe.


16:29 Uhr: Türkisches Parlament kommt zusammen

Nach dem Putschversuch ist die türkische Nationalversammlung im beschädigten Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Ankara zu einer Sondersitzung zusammengekommen.

Die Abgeordneten verharrten in einem Moment der Stille, bevor die Nationalhymne abgespielt wurde, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim betrat unter dem Applaus der Abgeordneten den Sitzungssaal.

"Die vergangene Nacht war eine dunkle Nacht in der türkischen Geschichte, aber wir haben überlebt", sagte Yildirim. "Ich drücke meine Anerkennung all den Märtyrern, die für unser Land gestorben sind, aus.(...) Wir werden die Terroristen in der Türkei auslöschen." Der Putsch sei ein Wendepunkt in der Geschichte des Landes.



16:11 Uhr: Es wird weiter demonstriert

Auch am Tag nach dem Putschversuch gehen Gegner in Istanbul auf die Strassen. "Das Volk ist hier, wo sind die Randalierer?", skandieren sie auf dem Weg zur Parteizentrale von Präsident Erdogans AKP.


16:00 Uhr: Luftwaffenbasis Incirlik ist gesperrt

Die Türkei riegelt die Luftwaffenbasis Incirlik im Süden des Landes ab. Wie das US-Konsulat im nahegelegenen Aldana mitteilt, wurden der Zugang Zur Basis sowie das Verlassen des Stützpunkts aus Sicherheitsgründen untersagt.

Auch die Energieversorgung soll unterbrochen sein. Von Incirlik aus werden internationale Angriffe gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" in Syrien und im Irak geflogen.

15:52 Uhr: Krisenstab: "Lage scheint sich zu stabilisieren"

Der Krisenstab der deutschen Regierung geht nach dem Putschversuch in der Türkei von einer allmählichen Beruhigung der Lage vor Ort aus. "Die Situation in der Türkei scheint sich nach und nach zu stabilisieren", hiess es im Auswärtigen Amt am Samstagmittag nach einer Sitzung des Krisenstabs.

Die Lage werde aber "auch mit Blick auf die vielen Touristen in der Türkei weiterhin sehr genau" beobachtet, verlautete aus dem Ministerium.

15:48 Uhr: Experten: Putschversuch nützt Erdogan

Experten rechnen damit, dass der Putschversuch Erdogan in die Hände spielen wird. Der türkische Staatschef sehe sich in seiner Paranoia bestätigt, dass es Mächte gebe, die ihn und die Regierung stürzen wollten, sagte der Leiter des Istanbuler Büros der Heinrich-Böll-Stiftung, Kristian Brakel. "Das ist natürlich jetzt Wasser auf die Mühlen all seiner Anhänger, die das auch immer schon geglaubt haben."

Erdogan selbst hatte den Putschversuch zuvor als "Geschenk Gottes" bezeichnet, das die "Reinigung des Militärs" beschleunige.



15:37 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel tritt vor die Medien

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Putschversuch in der Türkei bei einer Pressekonferenz "auf das Schärfste" verurteilt. Deutschland sei mit der Türkei tief verbunden.

"In diesen schweren Stunden leitet uns das Bekenntnis zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit", sagte Merkel. Es sei tragisch, dass so viele Menschen den Putschversuch mit dem Leben bezahlt hätten.

"Panzer auf den Strassen und Luftangriffe gegen die eigene Bevölkerung sind Unrecht", betonte die Kanzlerin. Sie stehe in laufendem Kontakt mit den Zuständigen in der Bundesregierung.

Dem türkischen Volk wünschte sie, dass Frieden einkehre. Das Blutvergiessen müsse ein Ende haben.



15:22 Uhr: Zehn Mitglieder des Staatsrats festgenommen

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldet, sind zehn Mitglieder des türkischen Staatsrats in Ankara festgenommen worden. Unklar ist, ob es sich um Richter oder Staatsanwälte handelt.

Nach 140 Mitgliedern des Kassationshofes werde noch gesucht: Ihnen werfe man vor, den Putsch unterstützt zu haben.

15:18 Uhr: Ägyptische Medien verbreiteten Falschmeldungen

Mehrere ägyptische Zeitungen wie die staatliche "Al-Ahram" sind am Samstagmorgen mit der Schlagzeile "Das türkische Militär stürzt Erdogan" erschienen. Die Zeitung "Youm 7" veröffentlichte auf ihrer Website die "Gründe für den Fall Erdogans". Unter anderem schreibt das Blatt, der türkische Präsident gelte als einer der grössten Unterstützer von Organisationen wie der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).

Hinter der Berichterstattung könnten politische Motive stecken. Im Sommer 2013 hatte das ägyptische Militär den frei gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi nach Massenprotesten gegen ihn abgesetzt. Armee-Kritiker sprachen von einem Putsch. Mursi und seine Muslimbrüder hatten gute Beziehungen zum heutigen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der damals Regierungschef war.

15:13 Uhr: Die Aufräumarbeiten am Parlament haben begonnen




14:48 Uhr: 100 Soldaten in Diyarbakir festgenommen

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen sind auf dem Luftwaffenstützpunkt Diyarbakir rund 100 Soldaten festgenommen worden. Augenzeugenberichten zufolge wurde der Flugbetrieb eingestellt.

14:42 Uhr: Gülen weist Vorwürfe zurück

Der Kleriker Fethullah Gülen, der laut Präsident Recep Tayyip Erdogan hinter dem Putschversuch des Militärs steckt, hat die Vorwürfe vehement zurückgewiesen. "Als jemand, der mehrmals unter Militärputschen in seinem Leben gelitten hat, ist es besonders verletzend, mit diesen Vorwürfen konfrontiert zu werden", sagte der im US-Exil lebende Geistliche. Eine Regierung solle durch freie und faire Wahlen an die Macht kommen - nicht durch Gewalt.

14:35 Uhr: Bosporus-Brücke ist wieder offen

Auf der Bosporus-Brücke, die in der Nacht von Putschisten gesperrt worden war, läuft der Verkehr wieder in normalen Bahnen, wie von "The Wall Street Journal"- und "Dow Jones"-Reporter Emre Peker geschossene Bilder auf Twitter zeigen.


Der Bosporus ist seit dem Mittag auch wieder für Tankschiffe geöffnet: Das Logistikunternehmen GAC teilte mit, dass die Sperre aufgehoben wurde.


14:27 Uhr: US-Aussenminister: "Ruhe wiederhergestellt"

Laut John Kerry sind Ruhe und Ordnung in der Türkei wiederhergestellt. Der US-Aussenminister sicherte der Regierung seine Unterstützung zu. Einen Auslieferungsantrag für den Kleriker Gülen hätten die USA bisher nicht erhalten.



14:15 Uhr: Regierung entlässt 2.745 Richter

Nach Angaben der türkischen Zeitung "Cumhuriyet" hat die Regierung 2.745 Richter freigestellt. Das Medium beruft sich auf das Oberste Verfassungsgericht.

Auch die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldet die Absetzung der Richter. Zudem seien fünf Mitglieder des Hohen Rats der Richter und Staatsanwälte in Ankara vom Dienst entbunden worden. Gegen sie liefen angeblich Ermittlungen.

13:59 Uhr: Meldung über Lynchmord aufgetaucht

Angeblich haben Unterstützer der AKP auf der Bosporus-Brücke einem Soldaten die Kehle durchgeschnitten. Das meldet das türkische Internet-Portal T24.



Wenig später veröffentlichte das Medium eine Meldung, dass sich ein Offizier in den Bauch geschossen und sich so selbst gerichtet habe. Unklar ist, ob es sich um denselben Mann handelt.


13:40 Uhr: Österreichs Aussenminister ruft Erdogan zu Besonnenheit auf

ÖVP-Aussenminister Sebastian Kurz ruft "alle Kräfte in der Türkei" zu Besonnenheit auf. Menschenleben seien zu schützen, ebenso wie Rechtsstaat und Demokratie.

Kurz wandte sich auch direkt an Recep Tayyip Erdogan: "Dieser Militärputsch ist kein Freibrief, um nicht-rechtsstaatlich oder sogar willkürlich zu agieren", warnte der Aussenminister. "Wir brauchen gerade in der Türkei eine Regierung des Rechts."

Zugleich verurteilte Kurz die Putschisten - ihr Vorgehen und vor allem die Tötung von Menschen dabei sei "definitiv nicht zu rechtfertigen".

13:15 Uhr: So kommentiert die nationale und internationale Presse den Putschversuch



12:48 Uhr: CNN Türk veröffentlicht Bilder der Chaos-Nacht

In der Nacht hatten Soldaten den Privatsender CNN Türk gestürmt. Der Sendebetrieb musste unterbrochen werden. Später veröffentlichte der Sender diese Bilder:


12:32 Uhr: Türkischer Aussenminister fordert Auslieferung von Putschisten

Mevlüt Çavuşoğlu, Aussenminister der Türkei, fordert die Auslieferung der acht nach Griechenland geflohenen Putschisten. Auf Twitter bezeichnet er sie als "Verräter".


12:28 Uhr: Georgien macht die Grenzen dicht

Nachbarland Georgien hat die Grenze zur Türkei geschlossen. Ministerpräsident Giorgi Kwirikaschwili hat nach eigenen Angaben mit seinem Sicherheitsrat die Lage in der Türkei und die daraus folgende Instabilität in der Region erörtert. Die rund 250 Kilometer lange Grenze zur Türkei werde zu Land, Luft und See abgeriegelt.

12:24 Uhr: Lionel Messi und Andrés Iniesta reisen nicht in die Türkei

Die Barcelona-Profis Lionel Messi und Andrés Iniesta reisen doch nicht in die Türkei. Die Fussball-Stars hätten an einem Wohltätigkeitsspiel in Antalya teilnehmen sollen.

Ihr Klubkollege Arda Turan sowie die Ex-Profis Carles Puyol, Deco und Eric Abidal halten sich in der Türkei auf, sind nach Angaben des FC Barcelona in Sicherheit.

12:16 Uhr: Acht Putschisten nach Griechenland geflohen

Türkischen Medienberichten zufolge sind acht Putschisten nach Griechenland geflohen und haben dort Anträge auf politisches Asyl gestellt. Sie sollen per Hubschrauber in die Stadt Alexandroupoli geflogen worden sein.



12:09 Uhr: Türkei erwägt Wiedereinführung der Todesstrafe

Der türkische Premier Binali Yildirim erwägt eine Gesetzesänderung, um die Todesstrafe im Land wieder einzuführen. Zwar sehe die Verfassung diese Form der Strafe derzeit nicht vor, die Türkei werde aber über Gesetzesänderungen nachdenken, damit sich ein Putschversuch nicht wiederholen könne.

11:52 Uhr: Zahl der Toten steigt auf 265

Nach Regierungsangaben steigt die Zahl der beim Putschversuch ums Leben gekommenen Menschen auf insgesamt 265. Laut Ministerpräsident Binali Yildirim handelt es sich bei 161 der Toten um regierungstreue Sicherheitskräfte und Zivilisten. Auch 104 Putschisten wurden getötet.

11:46 Uhr: Türkischer Premier: "Wir haben es überstanden"


Auch der türkische Premier Binali Yildirim erklärt den Putsch für gescheitert. "Wir haben es überstanden", sagt er. Yildirim kündigt harte Strafen für die Putschisten an - seiner Ansicht nach "Vaterlandsverräter", die schlimmer seien als die PKK.

Die Lage sei "zu 90 Prozent unter Kontrolle", sagte der türkische EU-Minister Omer Celik. Allerdings würden noch einige Armeekommandeure von Putschisten als Geiseln gehalten.

11:37 Uhr: Soldaten verhandeln ihre Kapitulation

Die Soldaten, die das Hauptquartier der Armee in Ankara besetzt halten, verhandeln allem Anschein nach ihre Kapitulation. Das meldet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Laut BBC ist das die letzte Stellung, die noch in der Hand der Putschisten ist.

11:21 Uhr: Erdogan bittet weiter um Unterstützung

Erdogans Büro bittet via Twitter, Unterstützung für den Präsidenten kundzutun: "Egal, was mit diesem [Putsch-]Versuch bis heute Abend passiert, wir müssen auf die Strassen. Ein neuer Putsch könnte jeden Moment stattfinden."



11:05 Uhr: Video zeigt Bombenangriff auf Präsidentenpalast in Ankara

Passanten haben den Bombenangriff auf den Präsidentenpalast in Ankara mit dem Handy gefilmt:


10:58 Uhr: Politiker stellen sich hinter Erdogan

Weltweit stellen sich Politiker hinter die Regierung von Recep Tayyip Erdogan. Regimekritische Stimmen gibt es nur vereinzelt. US-Präsident Barack Obama rief dazu auf, "Gewalt und Blutvergiessen zu vermeiden".

Mehr Politikerstimmen:


10:46 Uhr: Putschisten droht Lynchjustiz

Die Putschisten müssen nun mit Lynchjustiz rechnen. Im Netz kursiert dieses Bild von der Bosporus-Brücke. Die Masse soll gerufen haben "Werft ihn runter".



10:40 Uhr: Donald Tusk: "Weit von Stabilisierung entfernt"

EU-Ratspräsident Donald Tusk äussert sich besorgt über die Konsequenzen des Putschversuchs. "Die Lage scheint unter Kontrolle, aber die Situation ist weit von einer Stabilisierung entfernt", sagte Tusk am Samstag zum Abschluss des Asien-Europa-Gipfels (Asem) in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator. "Die Spannungen und die Herausforderungen in der Türkei können nicht mit Waffen gelöst werden", sagte Tusk. Ein Militärputsch habe keinen Platz in der modernen Türkei.

10:23 Uhr: Türkisches Militär meldet 194 Tote

Der kommissarisch zum türkischen Militärchef ernannte General Ümit Dündar hat neue Opferzahlen bekannt gegeben. Nach Angaben des Militärs kamen bei dem Putsch 194 Menschen ums Leben. Darunter seien 47 Zivilisten und 104 Putschisten, sagte Dündar.

Er erklärte den Putschversuch für gescheitert. "Dieser Putschversuch wurde vereitelt", sagte der Armeechef.

10:14 Uhr: Lufthansa streicht weitere Türkei-Flüge

Alle drei der für Samstag geplanten Lufthansa-Flüge von Frankfurt in die Türkei sind abgesagt. Noch offen ist, ob die für den Nachmittag von Frankfurt aus geplanten Starts nach Antalya und Bodrum stattfinden. Das werde sich gegen Mittag entscheiden, sagte ein Sprecher der Fluglinie.


Vom Drehkreuz München aus wird die Lufthansa am Samstag keine Ziele in der Türkei anfliegen. Andere Flüge waren bereits am Freitag gestrichen worden.

Die Lufthansa rät allen Passagieren, sich möglichst frühzeitig mit der Airline oder ihren Reiseveranstaltern in Verbindung zu setzen und sich über die aktuelle Lage zu informieren.

Nicht nur die Lufthansa, auch Eurowings und Air Berlin sowie die Schweizer Fluglinien Swiss und Edelweiss Air sagten in der Nacht zum Samstag Flüge aus dem Land und ins Land hinein ab.

09:21 Uhr: Regierungstruppen übernehmen Hauptquartier der Armee

Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu haben sich 200 unbewaffnete Soldaten ergeben und das Hauptquartier der Armee in Ankara verlassen.

09:10 Uhr: Mehr Tote als ursprünglich angenommen

Bei dem Putschversuch sind nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mindestens 90 Menschen getötet worden. 1.154 weitere Menschen seien verletzt worden, meldete Anadolu am Samstag.

08:52 Uhr: Schwere Schäden am türkischen Parlament in Ankara

Bei Twitter tauchen Bilder des Parlamentsgebäudes auf, auf denen die Zerstörungen durch die Angriffe der vergangenen Nacht deutlich zu sehen sind.




08:49 Uhr: Zahl der Verhafteten steigt

"Spiegel Online" zitiert einen türkischen Regierungsvertreter mit der Aussage, dass inzwischen 1.563 Militärmitglieder verhaftet wurden.

08:12 Uhr: Auch am Morgen Luftangriffe in Ankara

In der Nähe des Präsidentenpalastes in Ankara hat es am Samstagmorgen einen Luftangriff gegeben. Wie aus dem Umfeld des Präsidenten verlautete, griffen F-16-Kampfjets Panzer der Putschisten an, die am Präsidentenpalast in der türkischen Hauptstadt aufgefahren waren. Über dem Stadtteil Bestepe, in dem der Präsidentenpalast liegt, stieg dichter schwarzer Rauch auf, wie auf Bildern des Fernsehsenders NTV zu sehen war.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hielt sich zum Zeitpunkt des Angriffes in Istanbul auf. Er war im Urlaub in Marmaris an der Mittelmeerküste gewesen, als der Putsch begann. Am frühen Morgen landete sein Flugzeug dann am Atatürk-Flughafen in Istanbul, wo er von einer jubelnden Menschenmenge empfangen wurde.

07:12 Uhr: 754 Militärangehörige festgenommen

Nach Angaben des Justizministeriums in Ankara wurden nach dem Putschversuch 754 Mitglieder des Militärs festgenommen, die im Verdacht stehen, sich an dem versuchten Militärcoup beteiligt zu haben.

04:19 Uhr: Erdogan will Militär "vollständig säubern"

Erdogan sagte, bei den Putschisten handele es sich um eine Minderheit in den Streitkräften. "Wir haben mit der Operation begonnen, das Militär vollständig zu säubern. Und wir werden diese Operation weiterführen."

03:56 Uhr: Militär soll Flugzeuge der Putschisten abschiessen

Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim hat das Militär nach Angaben aus dem Präsidialamt angewiesen, von den Putschisten gekaperte Flugzeuge abzuschiessen. Kampfflugzeuge mit einem entsprechenden Auftrag seien von der Luftwaffenbasis Eskisehir abgehoben, hiess es aus dem Präsidialamt.

03:50 Uhr: CNN Türk nimmt Berichterstattung wieder auf

Nach einer zeitweisen Besetzung durch Putschisten hat der Sender CNN Türk die Berichterstattung wieder aufgenommen. Soldaten waren in der Nacht zu Samstag in das Redaktionsgebäude in Istanbul eingedrungen, und hatten die Mitarbeiter dazu gezwungen, den Sender zu verlassen.

03:39 Uhr: Was Erdogan sagt

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat die Bewegung des im US-Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch in der Türkei verantwortlich gemacht. "Das war die Parallelorganisation höchstpersönlich", sagte Erdogan am Samstagmorgen in Istanbul. "Sie werden einen sehr hohen Preis für diesen Verrat zahlen."

Gülen ist ein einstiger Verbündeter Erdogans. Beide haben sich aber 2013 überworfen. Gülen - der in der Türkei inzwischen als Terrorist gilt - verurteilte den Putschversuch auf das Schärfste. Eine Regierung müsse durch freie und faire Wahlen an die Macht kommen, nicht durch Gewalt, hiess es in einer Mitteilung. Erdogan wirft Gülen vor, parallele Strukturen aufgebaut zu haben, um ihn zu stürzen.

Zudem sagte er, dass das Hotel, in dem er an der Ägäis war, nach seiner Abreise bombardiert worden sei.


Die Gülen-Bewegung bestreitet die Vorwürfe in einem Statement:



03:23 Uhr: Erdogan gibt Pressekonferenz

Am Flughafen Atatürk gibt der türkische Präsident eine Pressekonferenz. Darin spricht er laut "Bild" von einem Putsch "gegen das Volk, gegen unsere Einheit" und verdammt Teile des Militärs, die "seit 40 Jahren einen Staat im Staat bilden" würden.

03:03 Uhr: Erdogan zurück in Istanbul

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ist offenbar zurück in Istanbul. Demnach ist er mit seinem Flugzeug dort gelandet. Als der Putschversuch gestartet wurde, war er Medienberichten zufolge zum Urlaub im Badeort Marmaris.

Bei seiner Ankunft ist er angeblich von den Menschen gefeiert worden.



02:56 Uhr: Mehrere Explosionen in Istanbul und Ankara

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, kam es zu schweren Explosionen in Istanbul. Laut Augenzeugenberichten explodierte etwas am Flughafen Atatürk - kurz nachdem Erdogan dort angeblich gelandet ist. Zudem sei es nahe des Taksim-Platzes zu Explosionen gekommen. Auch am Parlament in Ankara habe es neue Detonationen gegeben.




02:53 Uhr: Sender CNN Türk geräumt

Der Sender CNN Türk wurde geräumt, die Sendung eingestellt. Zuvor waren Soldaten in das Redaktionsgebäude in Istanbul eingedrungen.

02:52 Uhr: Heftige Knalle in Istanbuler Innenstadt

Die Istanbuler Innenstadt ist innerhalb von Minuten von mehreren heftigen Knallen erschüttert worden. Sie waren so schwer, dass an mehreren Autos in der Umgebung der Alarm ausgelöst wurden, Scheiben bebten. Zeitgleich flogen Kampfjets im Tiefflug über die Stadt. Möglicherweise waren die Knalle darauf zurückzuführen, dass die Jets die Schallmauer durchbrachen. Eventuell eskortierten sie das Flugzeug von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, der kurz zuvor am Atatürk-Flughafen in Istanbul gelandet sein soll.

02:51 Uhr: Sturm des Präsidialbüros in Ankara verhindert

Der Sender NTV berichtete, 13 Soldaten seien bei dem Versuch festgenommen worden, ins Präsidialbüro in Ankara einzudringen.

02:50 Uhr: 50 Soldaten festgenommen

Der Sender NTV berichtete, 50 Soldaten seien festgenommen worden. Auf Fernsehbildern waren Polizisten zu sehen, die Soldaten abführten.

02:48 Uhr: Erdogan in Istanbul gelandet

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ist nach einem Bericht des Fernsehsenders NTV in Istanbul gelandet. Unklar blieb, woher Erdogan angereist war. Während des Putschversuchs hatte es aus dem Präsidialamt lediglich geheissen, der Präsident sei in der Türkei und in Sicherheit.

02:42 Uhr: Soldaten dringen in CNN-Türk-Gebäude ein

Der Sender CNN Türk berichtete, Soldaten seien in das Gebäude des Senders in Istanbul eingedrungen. Auch die Räume der Zeitung "Hürriyet" wurde offenbar von Soldaten gestürmt. Dort soll es auch zu einer Geiselnahme gekommen sein.




02:40 Uhr: Bilder vom bombardierten türkischen Parlament in Ankara



02:36 Uhr: EU unterstützt "demokratisch gewählte Regierung" in Türkei

Die Europäische Union steht hinter der demokratisch gewählten Regierung in der Türkei. "Wir rufen zu einer schnellen Rückkehr zur verfassungsmässigen Ordnung auf", hiess es am Samstag am Rande des Asian-Europa-Gipfels (Asem) in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator in einer Erklärung von EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

"Die Türkei ist ein wichtiger Partner der EU", teilten beide darin weiter mit. "Die EU unterstützt voll die demokratisch gewählte Regierung, die Institutionen des Landes und die Rechtsstaatlichkeit." Die EU werde die Entwicklung aufmerksam verfolgen.

02:34 Uhr: Tote und verletzte Zivilisten in Istanbul

Die Nachrichtenagentur DHA berichtete, in Istanbul seien sechs Zivilisten durch Schüsse getötet und fast hundert verletzt worden. Die Toten und Verletzten seien in ein Krankenhaus auf der asiatischen Seite der Stadt eingeliefert worden.

02:24 Uhr: Präsident Erdogan kündigt Statement an

Erdogans Sprecher Ibrahim Kalin sagte nach Angaben seines Büros: "Der Präsident wird in den nächsten Stunden ein Statement zu dem Putschversuch abgeben. Er beaufsichtigt die anhaltenden Bemühungen direkt." Kalin machte die Putschisten auch für die Explosion am Parlament in Ankara verantwortlich. "Indem sie das Parlament angegriffen haben, haben sie einen neuen Tiefstand erreicht." Weiter sagte Kalin: "Das Volk hat gezeigt, dass es solidarisch zur Demokratie und der gewählten Regierung steht. Diese Situation wird bald ein Ende finden."

02:17 Uhr: Präsidialamt: Putschisten "kleine Gruppe"

Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim sagte nach Angaben aus dem Präsidialamt, Armeechef Hulusi Akar habe die Kontrolle über die Streitkräfte.

Aus dem Präsidialamt hiess es, bei den Putschisten handele es sich "um eine kleine Gruppe" von Offizieren aus der Gendarmerie und der Luftwaffe, die der Gülen-Bewegung nahestünden.

02:14 Uhr: TRT wieder auf Sendung

Der türkische Staatssender TRT ist wieder auf Sendung. Die Putschisten hatten den Sender zwischenzeitlich unter ihre Kontrolle gebracht.

02:12 Uhr: Yildirim: Lage "weitgehend unter Kontrolle"

Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim sagte nach Angaben aus dem Präsidialamt: "Die Situation ist weitgehend unter Kontrolle." Yildirim machte Anhänger der Bewegung des im US-Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen für den Putschversuch verantwortlich.

02:05 Uhr: Erdogan ist in der Türkei

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat nach Angaben aus dem Präsidialamt nicht das Land verlassen. "Der Präsident ist an einem sicheren Ort", hiess es aus dem Präsidialamt. "Er ist in der Türkei."

01:57 Uhr: Widerstand gegen den Putsch

Diese beiden Tweets zeigen, dass es grossen Widerstand gegen den Putsch gibt.




01:51 Uhr: Parlament geschlossen gegen Putschversuch

Alle vier Parteien im türkischen Parlament - auch die drei Oppositionsparteien - sprachen sich gegen den Putschversuch aus. Das teilten sie in Stellungnahmen im Fernsehen und bei Twitter mit. Die ultrarechte Oppositionspartei MHP erklärte in dem Kurznachrichtendienst, sie sei "gegen jede Art von nicht demokratischen Bestrebungen." Die Putschisten sollten vor Gericht gebracht werden.

01:44 Uhr: Angeblich türkisches Parlament bombardiert - schwere Explosion in Istanbul

Die Nachrichtenagentur AFP berichtet, dass das türkische Parlament in Ankara von den Putschisten bombardiert wurde. Gegen 02:40 Uhr Ortszeit (01:40 MESZ) wurde Istanbul von einer schweren Explosion erschüttert. Der Hintergrund war zunächst unklar.

Auch Stunden nach Beginn des Putschversuches waren noch Schüsse zu hören. Hubschrauber mit Suchscheinwerfern und ausgeschalteten Positionslichtern flogen im Tiefflug über die Millionenmetropole.

01:39 Uhr: Geheimdienst: "Putsch ist gescheitert"

Laut dem türkischen Geheimdienst MIT ist der Putschversuch in der Türkei gescheitert. Ein Sprecher sagte dem Sender CNN Türk, der Putschversuch sei "abgewendet". Die Lage ist derzeit äusserst unübersichtlich, so dass weder klar ist, wer hinter dem Putschversuch steckt, noch, ob und wie die Putschisten erfolgreich waren.



01:36 Uhr: Bundeswehrsoldaten in der Türkei nicht in Gefahr

Auf die Bundeswehr-Soldaten in der türkischen Luftwaffen-Basis Incirlik hat der Putschversuch nach ersten Angaben keine Auswirkungen. Aus dem Verteidigungsministerium in Berlin hiess es in der Nacht zum Samstag, aktuell gebe es «keine Auswirkung» auf das deutsche Kontingent.

In Incirlik sind derzeit etwa 240 Bundeswehrsoldaten stationiert, die sich mit «Tornado»-Aufklärungsflugzeugen am Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beteiligen.

01:30 Uhr: Wer steckt hinter dem Putschversuch?

Ursprünglich wurden von Erdogan Gülen-Anhänger beschuldigt, hinter dem Putsch zu stecken. Für die meisten innenpolitischen Krisen macht Präsident Recep Tayyip Erdogan seit längerem die mächtige Bewegung des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen mitverantwortlich. Erdogan wirft seinem einstigen Verbündeten vor, einen Staat im Staate errichten zu wollen und seinen Sturz zu betreiben.

Die Regierung geht massiv gegen mutmassliche Gülen-Anhänger vor, die sie vor allem bei der Polizei und in der Justiz vermutet. Die Gülen-Bewegung wurde zur Terrororganisation erklärt, viele ihrer führende Köpfe stehen auf einer Liste der meistgesuchten Terroristen der Türkei. Mittlerweile wurde ein Stabsoffizier als Strippenzieher genannt (01:23 Uhr). Wer er genau ist, ist noch nicht bekannt.

01:25 Uhr: Obama reagiert auf Putschversuch

US-Präsident Barack Obama hat angesichts des Putschversuches in der Türkei alle Parteien dazu aufgerufen, die demokratisch gewählte Regierung des Landes zu unterstützen. Gewalt und Blutvergiessen müssten vermieden werden, hiess es in einer Mitteilung des Weissen Hauses am Freitagabend. Obama hatte zuvor mit seinem Aussenminister John Kerry telefoniert, der sich derzeit in Moskau aufhält.

01:23 Uhr: Stabsoffizier hinter dem Putschversuch?

Der Putschversuch in der Türkei ist nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu von einem kürzlich aus dem Generalstab abberufenen Stabsoffizier geplant worden. Der Name wurde mit Muharrem Köse angegeben. Auch weitere Mitputschisten wurden namentlich genannt. Der entlassene Stabsoffizier habe im Generalstab die Funktion eines juristischen Beraters innegehabt.

01:21 Uhr: 4 Soldaten in Istanbul "neutralisiert"

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, vier Soldaten - darunter ein Offizier - seien beim Versuch, das Gebäude des staatlichen Senders TRT in Istanbul einzunehmen, von Bürgern und Polizisten "neutralisiert" worden.

01:19 Uhr: Bundesregierung äussert sich zu Putsch in der Türkei

Regierungssprecher Steffen Seibert äussert sich zu dem Putschversuch in der Türkei - und ruft zur Mässigung auf.



01:17 Uhr: Mit Stöcken gegen Putschisten

Offenbar gehen einige Demonstranten mit Stöcken gegen die Putschisten vor.



01:15 Uhr: Offenbar werden schwere Waffen eingesetzt

In Istanbul sind Schüsse und Explosionen zu hören. Dem Klang nach zu urteilen werden auch schwere Waffen eingesetzt. Hubschrauber kreisen über der Stadt.

01:09 Uhr: Putschisten-Helikopter abgeschossen

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, ein Hubschrauber der Putschisten sei über Ankara von F-16-Kampfflugzeugen abgeschossen worden.

01:03 Uhr: Präsidentenamt: Justiz soll Putschisten festnehmen

Das Präsidentenamt teilte auf Twitter mit, die Justizbehörden hätten die Anweisung erlassen, die Verantwortlichen für den Putschversuch festzunehmen.

01:01 Uhr: Militär schiesst offenbar in Menge - 17 Polizisten getötet

Offenbar schiesst das Militär in Istanbul in die Menge von Demonstranten. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Zudem sollen insgesamt 17 Polizisten getötet worden sein. Anadolu berichtet, dass sie bei einem Angriff der Putschisten auf das Hauptquartier der türkischen Spezialeinheit in Ankara getötet wurden.






01:00 Uhr: Yildirim: Opposition auf Seite des Volkes

Yildirim sagte nach Angaben aus dem Präsidentenpalast weiter, er habe mit Oppositionsführern telefoniert, die ihm versichert hätten, dass sie auf der Seite des Volkes stünden. "Heute Nacht ist die Türkei wach und auf ihren Beinen. Das Volk hat uns an die Macht gebracht, und nur das Volk wird uns davon abbringen."

00:59 Uhr: Yildirim: "Einige Rädelsführer festgenommen"

Nach Angaben von Ministerpräsident Binali Yildirim sind einige Anführer des Putschversuchs festgenommen worden. «Einige Rädelsführer des Putsches sind festgenommen worden. Die Demokratie wird gewinnen", sagte Yildirim nach Angaben aus dem Präsidentenpalast. Die Verantwortlichen würden bestraft werden.

00:58 Uhr: Oppositionsführer kritisiert Putschversuch

Der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu sprach sich gegen den Putschversuch aus. Nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA sagte er am Freitag: "Dieses Land hat viel unter Putschen gelitten. Wir wollen nicht, dass es die gleichen Probleme wieder erlebt." Kilicdaroglu ist Chef der Mitte-Links Partei CHP, die traditionell dem Militär nahe steht.

00:57 Uhr: Rufe von Muezzinen Stunden vor dem Morgengebet

In Istanbul ertönten in der Nacht die Rufe von Muezzinen aus zahlreichen Moscheen, mehr als zwei Stunden vor dem normalen Morgengebet.

00:51 Uhr: Erdogan will sich offenbar zeigen

Präsident Erdogan will sich angeblich in Istanbul oder Ankara öffentlich zeigen. Das berichtet CNN Turk. Der US-Sender CNN berichtet, dass er sich in einem Flugzeug befindet.



00:49 Uhr: Menschen gehen in Istanbul auf die Strasse

Der US-Fernsehsender CNN International zeigt Live-Bilder aus Istanbul: Menschen strömen in Massen auf die Strasse und schwenken türkische Fahnen. Die Demonstranten sollen auch einige Panzer besetzt haben.



00:46 Uhr: Schüsse auf Brücke über dem Bosporus

Die britische BBC zeigt Aufnahmen von einer der Brücken über den Bosporus. Schüsse sind zu hören. Laut CNN Türk wurden drei Putschisten angeschossen. Auch Bilder von verwundeten Demonstranten kursieren. Laut Augenzeugenberichten hätten Soldaten das Feuer auf Demonstranten eröffnet, die die Bosporus-Brücken überqueren wollten.




00:40 Uhr: Militär beschiesst Geheimdienstzentrale

Die Gefechte werden in Ankara offenbar immer heftiger. Laut der Agentur Anadolu beschiessen Militärhubschrauber die Geheimdienstzentrale in Ankara.

00:35 Uhr: Gefechte zwischen Polizei und Militär in Ankara

Nach Angaben des Senders CNN Türk ist es in der türkischen Hauptstadt Ankara zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Militär gekommen. Die Armee habe die Polizeidirektion beschossen, hiess es. Augenzeugen berichteten von Panzern in den Strassen der Hauptstadt.

00:33 Uhr: Armee zieht vom Atatürk-Flughafen offenbar wieder ab

Nach der Besetzung des Atatürk-Flughafens in Istanbul durch das Militär ist die Armee nach Angaben aus Präsidialkreisen wieder vom Gelände abgezogen. Die Nachrichtenagentur DHA berichtete, Demonstranten seien auf das Gelände des Atatürk-Flughafens eingedrungen. Daraufhin habe das Militär den Flughafen verlassen. Zuvor hatte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan das Volk zu öffentlichen Versammlungen gegen den Militärputsch aufgerufen.

00:29 Uhr: Erdogan angeblich auf Weg nach Deutschland

Im Moment ist nicht klar, wo sich Erdogan aufhält. Es hiess lediglich, er sei an einem sicheren Ort. Der Nachrichtensender NBC News berichtet, dass Erdogan auf dem Weg nach Deutschland sei.



Erdogan selbst erklärte gegenüber dem Sender CNN Türk, er sei auf dem Weg nach Ankara



00:21 Uhr: Iran "zutiefst besorgt" über Lage in Türkei

Iran hat sich "zutiefst besorgt" über die Lage im Nachbarland Türkei geäussert. Besonnenheit und Sicherheit der türkischen Bevölkerung seien derzeit besonders wichtig und notwendig, schrieb Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif in der Nacht zum Samstag bei Twitter. Die Nachrichtenagentur Fars meldete, dass nach dem Militärputsch in der Türkei Präsident Hassan Ruhani eine Krisensitzung des Sicherheitsrats in Teheran einberufen habe. Eine offizielle Bestätigung jedoch liegt in den frühen Morgenstunden noch nicht vor. Laut Fars wurden auch zumindest zwei iranische Grenzübergänge zur Türkei vorläufig geschlossen.

00:20 Uhr: Offenbar putscht nicht das gesamte Militär

Reuters berichtet zudem, dass nicht das gesamte Militär hinter dem Putschversuch steckt. Das hätten türkische Offizielle mitgeteilt.

00:04 Uhr: Schüsse in Istanbul und Ankara

Die Nachrichten überschlagen sich, offenbar kommt es sowohl in Istanbul als auch in Ankara zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Reuters berichtet, dass das Polizeihauptquartier in Ankara von Militärhubschraubern angegriffen werde. Vor dem türkischen Parlament hätten Panzer das Feuer eröffnet. Auch am Istanbuler Flughafen soll es zu Schusswechseln gekommen sein.

00:02 Uhr: Erdogan vermutet Gülen hinter dem Putsch

Erdogan vermutet Fethullah Gülen hinter dem Putsch. In seiner Ansprache im TV sagte er: "Wir gehen in dieser Angelegenheit bis zum Tod. Dieses Land ist kein Land, dass von Pennsylvania aus regiert wird." Dort befindet sich Erdogans ehemaliger Verbündeter, Gülen. Er lebt seit zwanzig Jahren im Exil.

23:57 Uhr: Erdogan soll sich an sicherem Ort aufhalten

Aus Präsidialamtskreisen hiess es, Erdogan sei an einem sicheren Ort. Nähere Angaben zum Aufenthaltsort gab es zunächst nicht. Zudem sei er nicht abgesetzt: "Der demokratisch gewählte Präsident der Türkei und die Regierung sind an der Macht." Weiter heisst es: "Das ist ein Angriff gegen die türkische Demokratie. Eine Gruppe innerhalb der Streitkräfte hat ausserhalb der Kommandostruktur einen Versuch unternommen, die demokratisch gewählte Regierung zu stürzen. Die Mitteilung im Namen der Streitkräfte war vom Militärkommando nicht autorisiert. Wir drängen die Welt, solidarisch zum türkischen Volk zu stehen."

23:51 Uhr: USA und Russland rufen zu Frieden in Türkei auf

Die USA und Russland haben zum Frieden aufgerufen. "Blutige Zusammenstösse müssen vermieden und sämtliche Probleme ausschliesslich verfassungskonform gelöst werden", mahnte der russische Aussenminister Sergej Lawrow bei einem Treffen mit seinem US-Kollegen John Kerry in der Nacht zum Samstag in Moskau.

Kerry betonte der Agentur Interfax zufolge, er hoffe auf Stabilität, Frieden und Kontinuität in der Türkei. Beide betonten, dass sie erst kürzlich die Berichte gehört und daher keine tieferen Informationen dazu hätten.

23:47 Uhr: Offenbar Explosionen und Schüsse in Ankara

Vor allem in der Hauptstadt Ankara gab es offenbar Schusswechsel und Explosionen. Über Istanbul fliegen Militärjets im Tiefflug.



23:36 Uhr: Erdogan will Macht unter allen Umständen behalten

Der türkische Präsident will den Putsch nicht akzeptieren. Via Skype hat er sich ins türkische Fernsehen zuschalten lassen. Erdogan hat das Volk zu öffentlichen Versammlungen gegen den Militärputsch aufgerufen.

In einem live übertragenen Telefonanruf beim Sender CNN Türk sagte er: "Ich rufe unser Volk auf, sich auf den Plätzen und am Flughafen zu versammeln. Sollen sie (die Putschisten) mit ihren Panzern und ihren Kanonen machen, was sie wollen."



Ministerpräsident Binali Yildirim teilte zudem auf Twitter, dass alles notwendige unternommen wird, um besetzte Gebäude wieder einzunehmen. Auch wenn das den Tod bedeute.



23:30 Uhr: Erdogan will sich in Kürze äussern

Laut der türkischen Zeitung Hürriyet ist Recep Tayyip Erdogan auf dem Weg nach Istanbul. Aus Kreisen des Präsidialamts heisst es, Erdogan werde sich in Kürze äussern. Jene, die die türkische Demokratie angegriffen hätten, würden schnell vor Gericht gestellt, hiess es weiter. Der demokratische gewählte Präsident und die Regierung seien weiter an der Macht. Sie würde keinen Versuch akzeptieren, die Demokratie zu untergraben.



Zuvor wurde berichtet, dass die Polizei vollständig entwaffnet wurde - auch die Einsatzkräfte vor dem Amtssitz des türkischen Präsidenten. Zudem sei die Parteizentrale der Präsidentenpartei AKP vom Militär gestürmt worden.



23:25 Uhr: Militär übernimmt offenbar vollständig die Macht

Militär schickt Soldaten in den staatlichen Fernsehsender TRT. Internet-Beobachtungsgruppen melden, dass der Zugang zu Facebook, Twitter und Youtube eingeschränkt sei. Zudem wurde eine Ausgangssperre verhängt und das Kriegsrecht verhängt.



23:14 Uhr: Erdogan angeblich nicht abgesetzt


Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ist nach Angaben aus Kreisen seines Amtes trotz des Putschversuches des Militärs nicht abgesetzt. "Der demokratisch gewählte Präsident der Türkei und die Regierung sind an der Macht", hiess es am Freitagabend aus Kreisen des Präsidialamtes.

23:07 Uhr: Armee bringt Istanbuler Flughafen unter ihre Kontrolle

Beim Putsch gegen die Regierung in der Türkei hat das Militär einem Medienbericht zufolge den Flugverkehr am Atatürk-Flughafen in Istanbul gestoppt. Soldaten hätten den Tower am grössten Flughafen des Landes am Freitagabend unter ihre Kontrolle gebracht, meldete die private Nachrichtenagentur DHA.



22:45 Uhr: Geiselnahme in Militär-Hauptquartier in Ankara

Im Militär-Hauptquartier in Ankara sind nach einem Bericht des Senders CNN Türk einige Geiseln genommen worden. In der Nähe des Polizei-Hauptquartiers seien Schüsse zu hören gewesen. Auch Reuters berichtete von einer Geiselnahme. Laut der Nachrichtenagentur Anadolu befindet sich unter den Geiseln auch der Militär-Stabschef.

22:35 Uhr: Militär gibt Machtübernahme in der Türkei bekannt

Die türkischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben vollständig die Macht in der Türkei übernommen. Das teilte das Militär am Freitagabend nach Angaben der privaten Nachrichtenagentur DHA mit. Ministerpräsident Binali Yildirim hatte kurz zuvor gesagt, es sei verfrüht, von einem Putsch zu sprechen. "Dieser Versuch wird nicht erlaubt werden." Yildirim kündigte an, die Hintermänner "werden den höchsten Preis bezahlen".

22:24 Uhr: Putschversuch von Teilen des türkischen Militärs

Teile des türkischen Militärs haben nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu einen Putschversuch begonnen. Das meldete Anadolu am Freitagabend. Augenzeugen in Istanbul berichteten von schwer bewaffneten Sicherheitskräften in den Strassen. Über Istanbul kreisten Hubschrauber. DHA meldete, eine der Bosporus-Brücken sei teilweise gesperrt worden.

Mit Material von dpa und afp
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