- Auch nach Israels vierter Wahl in zwei Jahren ist die Regierungsbildung ungewiss.
- Aktualisierte Prognosen zeigen eine Pattsituation zwischen den Lagern oder sogar einen Vorteil für das Anti-Netanjahu-Lager.
- Die Bildung einer Regierung gegen Netanjahus Lukid-Partei dürfte aber schwierig werden.
Nach Israels vierter Parlamentswahl in zwei Jahren ist Regierungschef
Nach Auszählung von mehr 80 Prozent der Stimmen blieb Netanjahus rechtskonservativer Likud mit 31 Mandaten stärkste Fraktion. Auf Platz zwei kam mit 18 Sitzen die Zukunftspartei des Oppositionsführers Jair Lapid, die in der politischen Mitte angesiedelt ist. Lapid lehnt eine Koalition mit Netanjahu ab.
Das rechtsreligiöse Lager um Netanjahu kam demnach auf 56 von 120 Mandaten. Das Anti-Netanjahu-Lager erzielte 57 Sitze. Mit sieben Sitzen der siedlerfreundlichen Jamina-Partei hätte Netanjahus Block aber eine Mehrheit von 63 Mandaten. Der Jamina-Vorsitzende Naftali Bennett ist ein politischer Rivale Netanjahus, das Verhältnis der beiden gilt als angespannt.
Aktualisierte Prognosen zeigen in Pattsituation zwischen Lagern
Das Bild kann sich jedoch bis Auszählung aller Stimmen, mit der nicht vor Freitag gerechnet wird, noch verschieben. Aktualisierte Prognosen von drei Fernsehsendern zeigten in der Nacht eine Pattsituation zwischen beiden Lagern oder sogar einen leichten Vorteil des Lagers, das Netanjahu ablösen will.
Die Bildung einer Regierung dürfte grundsätzlich für das Anti-Netanjahu-Lager äusserst schwierig werden - manch potenzielle Koalitionäre liegen inhaltlich weit auseinander. Eine fünfte Wahl noch im Sommer ist deshalb weiterhin nicht auszuschliessen.
Netanjahu sprach sich in einer Ansprache in der Nacht gegen eine weitere Wahl aus und rief zur Bildung einer stabilen Regierung auf. Dabei schliesse er niemanden als potenziellen Koalitionspartner aus, sagte der 71-Jährige. (jwo/dpa) © dpa
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