Er sieht sich im Recht: Roger Köppel legt nach seiner Attacke auf Bundesrätin Simonetta Sommaruga nach. Die SP-Fraktion verhalte sich "undemokratisch" – Sommaruga sei "entweder dünnhäutig oder hochnäsig".

Mehr aktuelle News

Nach dem Streit in der Sondersession des Nationalrats am Dienstag hat Roger Köppel seinen Standpunkt untermauert. Dass die SP-Fraktion während seines Votums den Saal verlassen habe, sei "eine respektlose, undemokratische Diskussionsverweigerung", sagte er in einem Interview mit "20min.ch".

Köppel hatte am Dienstag in einer Rede gegen die Ausdehnung der Personenfreizügigkeit auf Kroatien Bundesrätin Simonetta Sommaruga angegriffen. Der "Weltwoche"-Chefredaktor und neugewählte SVP-Nationalrat warf Sommaruga unter anderem vor, sie würde sich mit "frivoler Leichtfertigkeit" über die Verfassungsbestimmungen hinwegsetzen.

Portmann: "Köppel hat Grenze überschritten"

Nicht nur in der SP, auch in anderen Fraktionen machte sich Ärger über das Votum breit. "Mit seinen Äusserungen hat Herr Köppel eine Grenze überschritten", sagte etwa der Zürcher FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann dem "Blick".

Auch Grünen-Nationalrat Balthasar Glättli kritisierte Köppels Attacke: "Es zeugt von einer Schwäche an Argumenten, wenn man die Leute unter der Gürtellinie angreift."

Köppel verteidigt Votum

Die Kritik scheint an Köppel abzuprallen. "Frau Sommaruga ist entweder dünnhäutig oder hochnäsig. In der Schweiz darf eine Bundesrätin nicht jede Kritik gleich als Majestätsbeleidigung auffassen. Wir sind hier nicht in einer Monarchie", sagte er im Gespräch mit "20min". Sein Verhalten sei "kritisch, aber immer anständig" gewesen. (rs)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.