- Oligarch Arkadi Rotenberg hat sich als angeblicher Besitzer der umstrittenen Immobilie geoutet. Er will die Anlage vor Jahren erworben haben.
- Putin-Kritiker Alexej Nawalny hatte in einem Video spekuliert, der russische Präsident sei Eigentümer des Luxus-Palastes.
- Das Nawalny-Video war Mitauslöser der jüngsten Massenproteste in Russland gewesen.
Fast zwei Wochen nach der Veröffentlichung des millionenfach aufgerufenen Enthüllungsvideos "Ein Palast für Putin" des Kremlgegners
Rotenberg ist Ex-Judopartner des Kremlchefs und kennt ihn seit Jahren. Der 69-Jährige gilt als einer der reichsten Menschen in Russland. Er steht auf einer Liste von Russen, die vom Westen im Zuge des Krieges in der Ostukraine mit Sanktionen belegt sind.
Lange gab es Spekulationen darüber, wem das Grundstück mit dem Palast am Schwarzen Meer im Süden Russlands gehört. Putin hatte am Montag bestritten, dass das Anwesen ihm oder seinen engen Verwandten gehöre.
Der Nicht-Putin-Palast soll wohl ein Hotel werden
In dem Video schwärmte Rotenberg von dem Palast: "Dies ist ein Geschenk des Himmels. Der Ort ist wunderschön." Auf die Frage, weshalb er sich nicht früher zu Wort gemeldet habe, nannte er einen "rein menschlichen Faktor" als Grund. "Es gibt ja ohnehin schon Sanktionen gegen mich." Rotenbergs Pressestelle sagte der Agentur Interfax, derzeit liefen Arbeiten für den Bau eines Hotels. Er hoffe, dass diese in ein paar Jahren abgeschlossen seien.
Das Grundstück samt Palast ist Nawalnys Film zufolge fast 40 Mal so gross wie Monaco und soll bereits mehr als 100 Milliarden Rubel (1,1 Milliarden Euro) verschlungen haben. Nach Darstellung des Oppositionellen sind die Besitzverhältnisse gezielt verschleiert worden. Das Video ist bei Youtube bereits mehr als 103 Millionen Mal aufgerufen worden - und hatte den Kreml unter Druck gesetzt.
Neben der Inhaftierung Nawalnys war auch der Film einer der Auslöser der Massenproteste am vergangenen Wochenende. Für diesen Sonntag sind in Russland neue Demonstrationen geplant. (best/dpa)
"Freiheit für Nawalny": Behörden drohen bei Protest-Teilnahme mit Strafen und Sanktionen
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