- Während Kanzler Olaf Scholz zum Antrittsbesuch in den USA ist, reist Aussenministerin Annalena Baerbock zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen in die Ukraine.
- Es dürfte erneut um Waffenlieferungen gehen - ein heikles Thema.
Aussenministerin
Ukraine übermittelt Deutschland Liste mit Waffenwünschen
Kurz vor Baerbocks Reise übermittelte die Ukraine dem Auswärtigen Amt und dem Verteidigungsministerium angesichts des Dauerkonflikts mit Russland eine Liste mit Waffenwünschen. Sie bittet um Flugabwehr-Raketensysteme mittlerer Reichweite, tragbare Flugabwehr-Raketensysteme, Anti-Drohnen-Gewehre, Mikrowellen-Zerstörungssysteme, elektronische Ortungssysteme, Nachtsichtgeräte, Überwachungskameras und Munition. Es handele sich dabei um "Waffensysteme defensiver Natur", so die ukrainische Botschaft in Berlin.
Aus deutschen Regierungskreisen hiess es, die Anfrage werde derzeit geprüft. Sie sei nach Erkenntnissen der Regierung an mehrere westliche Partner der Ukraine gerichtet worden.
Kanzler
Das ist in Kiew geplant
In Kiew will Baerbock auch eine Gedenkstätte besuchen, die an die Opfer einer grossen Hungersnot 1932/33 erinnert. Damals starben mehrere Millionen Menschen. Am Abend ist der Besuch eines Militärkrankenhauses in Kiew geplant, das von Deutschland mitfinanziert wird. Anschliessend will Baerbock in den Osten des Landes Ukraine reisen, wo sie am Dienstag die Frontlinie zwischen ukrainischen Regierungstruppen und den von Russland unterstützten Separatisten im Konfliktgebiet Donbass besichtigen will. Die Ministerin war bereits im Januar in der Ukraine.
Ein Friedensplan, der 2015 mit Beteiligung Deutschlands und Frankreichs in der belarussischen Hauptstadt Minsk vereinbart wurde, liegt auf Eis. Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig vor, dagegen zu verstossen. Seit 2014 wurden im Donbass nach UN-Schätzungen mehr als 14 000 Menschen bei Kämpfen getötet. © dpa
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