Das Baltikum plant neue Verteidigungsanlagen und Hunderte Bunker an den Grenzen zu Belarus und Russland. Damit soll die Ostflanke der Nato verteidigt werden.
Angesichts der russischen Invasion in der Ukraine haben die drei baltischen Staaten den Bau neuer Verteidigungsanlagen an ihren Grenzen zu Belarus und Russland vereinbart. Das Verteidigungsministerium Estlands teilte am Freitag mit, die Minister der Länder hätten in Riga ein Abkommen unterzeichnet, wonach "Estland, Lettland und Litauen in den kommenden Jahren Verteidigungsanlagen zur Einschränkung der Mobilität bauen wollen". Ziel sei es, "abzuschrecken und sich, falls nötig, gegen militärische Bedrohungen zu verteidigen".
Die Elemente am Boden würden "unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Analyse der Absichten des Feindes, der Umgebung und des Verteidigungsplans in der Landschaft positioniert", hiess es. Nähere Angaben zu den Anlagen wurden nicht gemacht.
In Medienberichten hiess es jedoch, die baltischen Staaten würden ihre Grenzen mit Hunderten Bunkern gegen mögliche Angriffe sichern wollen. Der Bau der Anlagen soll demnach 2025 beginnen. Zunächst seien etwa 55 Millionen Euro dafür eingeplant. Der Mitteilung zufolge soll ein System aus Bunkern und Versorgungslinien angelegt werden. In Friedenszeiten sollten weder Stacheldraht noch Minen oder Betonklötze zum Stoppen von Panzern an der Grenze gelegt werden. Sie würden aber in der Nähe in Bereitschaft gehalten, hiess es.
Lettischer Verteidigungsminister: "Wir werden baltische Verteidigungslinie errichten"
"Russlands Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass zusätzlich zu Ausrüstung, Munition und Personal auch physische Verteidigungsanlagen notwendig sind", betonte der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur der Mitteilung seines Ministeriums zufolge. Sein lettischer Kollege Andris Spruds erklärte im Onlinedienst X: "Wir werden die baltische Verteidigungslinie errichten, um die Ostflanke der Nato zu verteidigen und unseren Gegnern die Bewegungsfreiheit zu verwehren."
Die drei Länder sehen sich besonders gefährdet gegenüber möglichen Angriffen. Sie wären aufgrund ihrer Lage im Osten der Ostsee für die Nato schwierig zu verteidigen. Lettland und Litauen haben Grenzen sowohl zu Russland als auch zu Belarus, Estland teilt mit Russland eine Grenze. Die baltischen Staaten sind seit Beginn der russischen Invasion konsequente Unterstützer der Ukraine. (AFP/dpa/tas)
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