Der Absturz eines russischen Überschallbombers wird unterschiedlich dargestellt. Während die Ukraine behauptet, die Maschine abgeschossen zu haben, spricht die russische Seite von einer technischen Ursache. Was ist wirklich passiert? Das britische Verteidigungsministerium hat eine Tendenz.
Der Absturz eines russischen Überschallbombers geht nach britischer Einschätzung sehr wahrscheinlich auf einen Abschuss der Ukraine zurück. Es sei fast sicher, dass dies ein weiterer Erfolg der Ukraine gegen die russische Luftwaffe sei, teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag auf der Plattform X (früher Twitter) mit.
"Dies ist das erste Mal, dass ein strategischer Bomber von ukrainischen Flugabwehrsystemen abgeschossen wurde. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Russland nun bisher mindestens 100 Kampfflugzeuge verloren hat."
Moskau spricht von technischer Ursache
Die russische Luftwaffe hatte am Freitag einen ihrer schweren Überschallbomber vom Typ Tupolew Tu-22M3 verloren. Während das Verteidigungsministerium in Moskau von einem Absturz sprach, der vermutlich technische Ursachen habe, nahm die Ukraine dies als Abschuss in Anspruch.
Nach Moskauer Angaben stürzte das Flugzeug im südrussischen Gebiet Stawropol bei der Rückkehr von einem Kampfeinsatz ab. Die vier Mann Besatzung hätte sich mit dem Schleudersitz gerettet. Die Maschine habe keine Munition an Bord gehabt.
Der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, teilte mit, es sei erstmals gelungen, ein solches Flugzeug mit einer Rakete abzuschiessen. Die Angaben beider Seiten zu dem Vorfall waren nicht unabhängig zu überprüfen.
Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte Russland aber bei dem kombinierten Raketen- und Drohnenangriff in der Nacht auf Freitag mehrere Tu-22M3 ein. Sie hätten über dem Schwarzen Meer und über dem Asowschen Meer sechs Marschflugkörper des Typs Ch-22 auf die Ukraine abgefeuert. Zwei dieser Marschflugkörper seien abgefangen worden.
Die angegebene Absturzstelle im Gebiet Stawropol liegt etwa 600 Kilometer Luftlinie hinter der Front. Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR erläuterte dazu, es sei gelungen, die Tupolew etwa 300 Kilometer von der Ukraine entfernt anzuschiessen. Dann sei die Maschine noch weitergeflogen und kurz vor ihrem Stützpunkt bei Stawropol abgestürzt. Auch diese Angaben waren nicht überprüfbar. (dpa/mbo)
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