- China fürchtet offenbar eine Ausweitung des Krieges in der Ukraine.
- Nachdem Putin zur Teilmobilmachung aufgerufen hat, fordert Peking Verhandlungen über einen Waffenstillstand.
- Der ukrainische Präsident Selenskyj glaubt, Putin wolle "die Ukraine in Blut ertränken, aber auch im Blut seiner eigenen Soldaten".
Nach der von Kremlchef
"Wir fordern alle massgeblichen Parteien auf, durch Dialog und Konsultationen einen Waffenstillstand zu erreichen", sagte der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, Wang Wenbin, am Donnerstag in Peking. Es müsse so schnell wie möglich eine Lösung gefunden werden, "die den legitimen Sicherheitsbedenken aller Parteien Rechnung trägt".
China will "konstruktive Rolle bei der Deeskalation der Situation" spielen
China habe sich stets für "die souveräne und territoriale Integrität aller Länder" sowie für die Einhaltung der UN-Charta eingesetzt, sagte Aussenamtssprecher Wang. Sein Land sei bereit, gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft eine "konstruktive Rolle bei der Deeskalation der Situation" zu spielen.
Nach Meinung des ukrainischen Präsidenten
Sie seien in die Ukraine gekommen, um zu sterben. Putin brauche "eine millionenschwere Armee", sehe aber, "dass seine Einheiten einfach weglaufen", sagte Selenskyj weiter. Putin wolle "die Ukraine in Blut ertränken, aber auch im Blut seiner eigenen Soldaten."
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu nannte 300.000 Reservisten, die für Kämpfe mobilisiert werden sollen. Eingesetzt werden sollen demnach Menschen mit Kampferfahrung. In Russland gebe es 25 Millionen Reservisten.
Der Ende Februar begonnene russische Angriffskrieg gegen die Ukraine war bislang eher schleppend vorangekommen. Die ukrainischen Streitkräfte hatten auch dank westlicher Militärhilfen zuletzt wichtige Erfolge bei ihren Gegenoffensiven erzielt.
Selenskyj glaubt nicht an Einsatz russischer Atomwaffen
Zu Putins indirekter Androhung eines Einsatzes von Atomwaffen sagte Selenskyj der "Bild": "Ich glaube nicht daran, dass er diese Waffen einsetzen wird. Ich glaube nicht, dass die Welt es zulassen wird, dass er diese Waffen einsetzt." Er räumte aber ein: "Wir können diesem Menschen nicht in den Kopf schauen, es gibt Risiken."
Selenskyj betonte, dass man Putins Drohungen in keinem Fall nachgeben dürfe: "Morgen kann Putin sagen: Wir wollen ausser der Ukraine auch einen Teil von Polen haben, sonst werden wir Atomwaffen einsetzen. Wir können diese Kompromisse nicht eingehen." (hub/dpa/afp/thp)
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