Das an Russland grenzende Estland beobachtet immer mehr gezielte Störungen der GPS-Satellitennavigation. "Die Störungen sind häufiger geworden und ihr Ausmass hat zugenommen", sagte der Leiter der Flugsicherung des baltischen EU- und Nato-Landes, Ivar Värk, am Donnerstag im estnischen Fernsehen.
"Jeden Tag erhalten wir 10 bis 20 Berichte von Piloten, dass es in einigen Gebieten, in denen sie Estland durchqueren, GPS-Störungen gibt." Zurückzuführen ist dies nach Einschätzung von Värk wahrscheinlich auf das Ziel Russlands, die Aktivität und den Einsatz von ukrainischen Angriffsdrohnen zu stören.
Nach Angaben der estnischen Behörde für Verbraucherschutz und technische Regulierung (TTJA) werden die GPS-Signalstörungen aus der russischen Region Leningrad nach Estland übertragen - sie haben seit Russlands Invasion in die Ukraine im Februar 2022 stark zugenommen.
Im estnischen Luftraum sind demnach seit vergangenem Sommer mehr Störungen zu beobachten, die zunächst vor allem über Nordost-Estland festgestellt wurden. Seit Anfang 2024 habe sich der Störbereich teils auch auf den Finnischen Meerbusen und Mittelestland ausgeweitet, sagte ein Behördensprecher dem estnischen Rundfunk.
Zu Zwischenfällen im Passagierflugverkehr ist es Värk zufolge wegen der GPS-Störungen in Estland bisher nicht gekommen. © dpa
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