Im Netz verbreitet sich ein irreführender Artikel eines Blogs über amerikanische Ölimporte aus Russland. Darin wird behauptet, die USA hätten ihre Ölimporte aus Russland dauerhaft erhöht. Richtig ist: Die Importe schwankten in der Vergangenheit, seit dem 8. März gibt es in den USA jedoch einen Importstopp für russisches Öl, der am 22. April wirksam wird.
Anfang April schrieb die Website Anti-Spiegel: "USA erhöhen Import von russischem Öl um über 40 Prozent und heben einige Russland-Sanktionen auf". Die Webseite verbreitete bereits zuvor falsche Behauptungen im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Krieg.
Als Quelle für die Behauptung über den Ölimport aus Russland soll eine Äusserung des stellvertretenden Sekretärs des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Michail Popow dienen. Tatsächlich sagte Popow gegenüber einer russischen Zeitung, dass die USA ihre Importe erhöht hätten, doch ohne Kontext ist seine Aussage irreführend.
Lesen Sie auch: Alle aktuellen Informationen rund um Russlands Krieg gegen die Ukraine im Live-Ticker
US-Ölimporte aus Russland unterliegen Schwankungen
Die USA verhängten am 8. März einen Importstopp für Öl, Kohle und Flüssiggas aus Russland. Alle bestehende Verträge müssen innerhalb von 45 Tagen abgewickelt werden. Die Ölimporte der USA aus Russland unterliegen Schwankungen. So auch zwischen dem 18. und 25. März, als die Importe von täglich 70.000 auf 100.000 Barrel und damit um rund 43 Prozent stiegen.
Bereits in den beiden Wochen danach waren die Importe laut der US-Energie-Informationsbehörde schon so niedrig, dass sie mit "0" angegeben wurden. Die Importe werden in Tausend Barrel gelistet, folglich liegen sie seit April mindestens unter 1.000 Barrel. Insgesamt nimmt der Ölimport aus Russland seit Beginn des Ukraine-Kriegs also nicht zu, sondern ab.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.