Ständig Alarm wegen drohender Luftangriffe seitens Russlands: Das zehrt an den Nerven – und belastet die Ukraine durch den erzwungenen Arbeitsstillstand auch finanziell dramatisch.
Der häufige Luftalarm wegen der Gefahr eines russischen Raketenangriffs in der Ukraine ist nicht nur lästig, sondern auch teuer. Jeder Tag erzwungenen Stillstands durch Luftalarme koste den ukrainischen Haushalt drei Milliarden Hrywna (etwa 76 Millionen Euro) an Steuereinnahmen, rechnete der Chef des Steuerkomitees im Parlament, der Werchowna Rada, Danylo Hetmanzew, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal vor. Pro Monat würden durch die häufigen Alarmsirenen mindestens zwei Tage verloren gehen. Damit liege der Verlust für Budget und Rentenkasse bei monatlich sechs Milliarden Hrywna (152 Millionen Euro). Das sei mehr, als die Ukraine beispielsweise im Monat für die Vorschulausbildung (umgerechnet 112 Millionen Euro) ausgebe, schrieb Hetmanzew.
Ausland finanziert mehr als die Hälfte des ukrainischen Haushalts
Luftalarme werden häufig durch das Aufsteigen russischer Kampfjets provoziert. Nicht immer folgt dann auch ein Raketenabschuss. Allerdings hat Russlands seit vergangenem Herbst regelmässig Städte und zivile Objekte im Hinterland der Ukraine mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern attackiert. Die Angriffe richten sich vor allem gegen die Energieversorgung des Landes.
Der vor 21 Monaten begonnene russische Angriffskrieg hat die ohnehin finanziell angeschlagene Ukraine auch finanziell schwer getroffen. Inzwischen muss der Haushalt des Landes zu mehr als 50 Prozent aus dem Ausland finanziert werden. (dpa/best)
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