Am Samstag jährt sich der russische Angriff auf die Ukraine zum zweiten Mal. Nach dem 24. Februar 2022 flohen mehrere Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer in Richtung Westen vor dem Krieg. Viele davon kamen nach Deutschland, wo besonders die Kommunen mit grossem Aufwand die Erstversorgung stemmen mussten.

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Auch zwei Jahre nach Beginn des Kriegs in der Ukraine gibt es immer noch Probleme bei der Integration von Geflüchteten. Mittlerweile sind sehr viele geflohenen Ukrainerinnen und Ukrainer wieder in ihre kriegsgebeutelte Heimat zurückgekehrt. Ein Überblick über die Lage nach zwei Jahren Ukraine-Krieg.

Wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer sind bis heute vor dem Krieg nach Deutschland geflohen?

Bis Mitte Februar waren im sogenannten Ausländerzentralregister knapp 1,143 Millionen ukrainische Geflüchtete erfasst, etwa 80.000 weniger als noch vor einem Jahr. Davon waren rund 682.000 weiblich und etwa 458.000 männlich. Rund die Hälfte der Geflüchteten lebt in Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Baden-Württemberg. Knapp 350.000 aller Geflüchteten waren minderjährig. Derzeit sind nach Angaben der Kultusministerkonferenz knapp 219.000 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine an Schulen in Deutschland aufgenommen.

Wie viele Geflüchtete sind wieder aus Deutschland in die Ukraine zurückgekehrt?

Etwa 321.000 Geflüchtete, die nach dem Krieg nach Deutschland gekommen sind, leben zwei Jahre später nicht mehr hier. Wie viele davon in die Ukraine zurückgekehrt sind und wie viele nun in einem anderen Land leben, wird nicht statistisch erfasst.

Wie sieht es auf dem Arbeitsmarkt aus?

Angaben der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg zufolge sind etwa 716.000 der nach Deutschland geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer - unter ihnen 461.000 Frauen - im erwerbsfähigen Alter, also zwischen 15 und 65 Jahre alt. Nach den jüngsten verfügbaren Zahlen aus dem November waren 21 Prozent von ihnen berufstätig. 113.000 Menschen waren demnach voll sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 36.000 waren Minijobber.

Dabei haben mehr als 70 Prozent der 2022 Befragten einen Hochschulabschluss, wie eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums betonte. Deutschlands Nachbarländer wie Dänemark und die Niederlande sind deutlich erfolgreicher bei der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt.

Wie erfolgreich ist der "Job-Turbo" der Bundesregierung zur schnelleren Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt?

Bisher sind noch kaum Erfolge zu verzeichnen, allerdings ist das Programm erst Anfang des Jahres effektiv in Kraft getreten. Die sogenannten Abgangsraten aus der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung sind im Januar bei Männern und bei Frauen im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken.

"Wer einen Integrationskurs absolviert hat, soll so schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln und parallel dazu die deutsche Sprache direkt im Berufsalltag weiter vertiefen und weiter qualifiziert werden", sagt der BA-Sonderbeauftragte für den "Job-Turbo", Daniel Terzenbach, der AFP. "Allein im Januar haben 124.000 Menschen aus der Ukraine einen Integrationskurs besucht, davon werden diesen drei Viertel innerhalb des kommenden halben Jahres beenden", so Terzenbach.

Woran scheitert es dann noch?

Terzenbach nennt unter anderem die schwache Konjunktur als Hinderungsgrund, der es Betroffenen erschwere, passende Jobs zu finden. Kinderbetreuung, die Dauer der Anerkennungsverfahren und Sprachkenntnisse blieben ebenfalls grosse Herausforderungen, betont Terzenbach. Der deutsche Arbeitsmarkt sei "viel sprachabhängiger" als der anderer Länder.

Wer in Deutschland arbeiten wolle, brauche in der Regel selbst für Helfertätigkeiten gute Deutschkenntnisse, sagt auch eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums. "Gute Sprachkenntnisse erlangt man aber nicht nur in Kursen, sondern oft erst am Arbeitsplatz. Es braucht daher die Bereitschaft von Unternehmen, auch Menschen einzustellen, die noch nicht sehr gut Deutsch sprechen. (AFP/szu)  © AFP

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