Die Ukraine und Russland greifen regelmässig Ziele im Hinterland des Kriegsgegners mit Drohnen und Raketen an. Nun hat die ukrainische Armee massiv in der Region Lipezk zugeschlagen.
Die ukrainische Armee hat sich zu einem Drohnenangriff auf einen Militärflugplatz in der russischen Region Lipezk bekannt. Bei dem Angriff seien "Depots mit Lenkbomben und andere Einrichtungen im Bereich des Luftwaffenstützpunkts" getroffen worden, erklärte am Freitag der ukrainische Generalstab. "Es brach ein Grossbrand aus, und es wurden mehrere Detonationen gemeldet", hiess es weiter.
Die Ukraine hatte in der Nacht zum Freitag ihre Angriffe auf russisches Gebiet erneut ausgeweitet und Ziele in Lipezk ins Visier genommen. Örtliche russische Behörden meldeten einen "massiven" Drohnenangriff und einen Brand auf einem Militärflugplatz sowie Schäden an einem Elektrizitätswerk.
Gouverneur Igor Artamonow teilte bei Telegram mit, um die Stadt Lipezk sei zur Beseitigung der Folgen der Explosionen der Notstand erklärt worden. Vier Dörfer um den Militärflughafen sollten evakuiert werden. In Lipezk und Umland wurde laut dem Gouverneur der öffentliche Nahverkehr gestoppt. Es kam wegen Schäden an einer Energieanlage zu Stromausfällen. Infolge der Angriffe seien neun Menschen verletzt worden. Der Militärflughafen liegt gut 280 Kilometer Luftlinie von der ukrainischen Grenze entfernt.
Offensive in der Region Kursk
Die Stadt Lipezk ist rund 330 Kilometer von der hinter der ukrainischen Grenze gelegenen Stadt Kursk entfernt. Pro-ukrainische Kräfte führen in der Region Kursk nach Angaben der russischen Armee seit mehreren Tagen eine Offensive mit rund tausend Soldaten und mehr als zwei Dutzend gepanzerten Fahrzeugen und Panzern aus.
Die Ukraine hat die Bodenoffensive auf russischem Gebiet bislang nicht offiziell für sich reklamiert. Am Donnerstagabend erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner allabendlichen Ansprache allerdings, Russland habe den Krieg über die Ukraine gebracht, nun solle es "spüren, was es getan hat". (afp/dpa/bearbeitet von mbo)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.