Erstmals seit mehr als 50 Tagen haben russische Truppen die ukrainische Hauptstadt Kiew wieder mit Raketen angegriffen.

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Zudem seien in der Nacht mehrere weitere Städte des Landes beschossen worden, teilten die ukrainischen Behörden am Freitag mit. Dabei seien zwölf Menschen getötet worden. Die ukrainische Armee vermeldete ihrerseits, sie habe bei den erneuten Angriffen 21 russische Marschflugkörper und zwei Drohnen abgeschossen.

In Kiew wurden die Bewohner aufgerufen, Schutz zu suchen und nicht auf die Strassen zu gehen."Nach einer Pause von 51 Tagen hat der Feind wieder einen Raketenangriff auf Kiew geflogen", erklärte der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko. Die Luftabwehr sei aktiviert worden.

Zudem wurde die südlich von Kiew gelegene Stadt Uman mit mehreren Raketen angegriffen. Dabei seien zehn Menschen getötet worden, teilte das Ministerium für innere Angelegenheiten mit. Mindestens eine russische Rakete traf laut Angaben der Stadtverwaltung ein Wohnhaus. Ein AFP-Fotograf sah ein zerstörtes und ausgebranntes Wohnhaus, in dem Rettungskräfte nach Überlebenden suchten.

In der weiter östlich gelegenen Stadt Dnipro wurden durch die Angriffe mindestens zwei Menschen getötet, wie Bürgermeister Borys Filatow mitteilte. Raketen "töteten erneut Zivilisten in Dnipro", schrieb er im Onlinedienst Telegram. Die Todesopfer seien eine junge Frau und ein drei Jahre altes Kind.

Während des Winters hatten die russischen Streitkräfte regelmässig die Städte und die Infrastruktur der Ukraine bombardiert. Zuletzt wurden diese Angriffe etwas seltener, die Hauptstadt Kiew war seit Anfang März nicht mehr mit Raketen beschossen worden. Allerdings wurde sie in der vergangenen Woche nach ukrainischen Angaben von russischen Drohnen angegriffen, die aus iranischer Bauart stammten.

Hauptschauplatz der Kämpfe in der Ukraine ist derzeit der Donbass mit seinen Industrieregionen im Osten der Ukraine und vor allem die Stadt Bachmut, die inzwischen fast vollständig zerstört ist.

Die Ukraine bereitet nach eigenen Angaben seit Monaten eine Gegenoffensive vor, um die russischen Streitkräfte aus den von ihnen besetzten Gebieten im Süden und Osten zurückzudrängen.  © AFP

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