Der Kreml hat eine "Einmischung" der USA in den Fall des inhaftierten russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny kritisiert. "Wir sprechen über einen Gefangenen, der vom Gesetz für schuldig befunden wurde und die ihm auferlegte Haftstrafe verbüsst", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag. Die Unterstützer des Oppositionellen hatten am Montag erklärt, seit fast einer Woche keinen Kontakt zu ihm zu haben.

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"Jegliche Einmischung, einschliesslich von Seiten der USA, ist inakzeptabel", sagte Peskow. Die Vereinigten Staaten hatten sich am Vortag "tief besorgt" um Nawalny gezeigt und die "sofortige" Freilassung des Kreml-Kritikers gefordert.

Der Kreml-Kritiker habe mehrere Gerichtstermine versäumt und Anwälten sei mitgeteilt worden, dass er aus seinem Gefängnis gebracht worden sei, teilten Nawalnys Unterstützer mit. Seine Sprecherin Kira Jarmisch erklärte, Nawalny habe auch am Dienstag nicht an einer gerichtlichen Anhörung teilgenommen, zu der er per Videoleitung zugeschaltet werden sollte. Ein Mitarbeiter der IK-6-Strafkolonie habe gesagt, dass Nawalny "die Kolonie verlassen" habe. Es wisse jedoch niemand, wohin er gebracht wurde.

Ein Gericht hatte Nawalnys Haftstrafe im Sommer auf 19 Jahre erhöht. Es ordnete ausserdem seine Überführung in ein Gefängnis mit schärferen Haftbedingungen an. Überführungen von einer Strafanstalt zur anderen dauern in Russland häufig mehrere Wochen.

Nawalnys Unterstützer brachten das Verschwinden des Kreml-Kritikers und seine mögliche Überführung in ein Gefängnis mit schärferen Haftbedingungen mit der Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin in Verbindung, sich bei der Präsidentschaftswahl im März kommenden Jahres zur Wiederwahl zu stellen.  © AFP

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