• 17:56 Uhr: ➤ Experten: Putin zieht Krieg in die Länge - weil er auf Wahlsieg von Trump hofft
  • 14:57 Uhr: Nach Schiffsattacke: Kiews Geheimdienstsprecher kündigt weitere Angriffe an
  • 12:06 Uhr: Kiew: Russisches Kriegsschiff bei Angriff schwer beschädigt - Moskau dementiert
  • 09:40 Uhr: Zahl der Kriegsdienstverweigerer bei Bundeswehr hat sich seit Kriegsbeginn verfünffacht
  • 07:22 Uhr: Russland meldet Abwehr von ukrainischem Angriff auf Schwarzmeerflotte

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Experten: Putin zieht Krieg in die Länge - weil er auf Wahlsieg von Trump hofft

17:52 Uhr

Hochrangige US-amerikanische und europäische Beamte befürchten, dass der russische Präsident Wladimir Putin die US-Präsidentschaftswahl 2024 in seinen langfristigen Kriegsplan mit einbezieht.

Eine Niederlage von Präsident Joe Biden könnte aus Sicht Putins die USA dazu veranlassen, ihre Unterstützung für die Ukraine einzuschränken und die Verhandlungsposition Russlands zu verbessern. Dies berichtet CNN und beruft sich auf die Aussagen von insgesmt vier US-Beamten. Diese hätten "keinerlei Zweifel" daran, dass Putin "versuche, bis zur Wahl 2024 durchzuhalten". Putin wisse, dass Trump ihm helfen und ihn unterstützen würde. Deswegen sei es "genau Putins Plan", den Krieg in der Ukraine bis zu den US-Wahlen auszusitzen.

Bisher handelt es sich bei diesen Annahmen um Spekulationen. Dass die anstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA ein Schlüsselfaktor in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine darstellen werden und das weitere Kriegsgeschehen je nach Ausgang stark beeinflussen werden, ist hingegen Fakt. (lag)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 25. Juli). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 4. August

Kiew: Ukrainische Armee macht südlich von Bachmut Fortschritte

  • 17:15 Uhr

Die ukrainische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Kiew bei der russisch kontrollierten Stadt Bachmut weitere Geländegewinne erzielt. "An der südlichen Flanke setzen unsere Streitkräfte trotz dichtem Artilleriefeuer und Minen ihre Vorwärtsbewegung Schritt für Schritt fort", schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Freitag bei Telegram über die Situation in der Ostukraine. Konkrete Angaben machte sie nicht.

In den Generalstabsberichten wurde indirekt gesagt, dass der Ort Klischtschijiwka südlich von Bachmut nicht mehr völlig unter russischer Kontrolle stehe. Parallel dazu seien russische Angriffe nördlich von Bachmut und an den Abschnitten Kupjansk, Lyman und Swatowe an den Grenzen zwischen den ostukrainischen Gebieten Luhansk, Charkiw und Donezk abgewehrt worden.

"Es finden schwere Kämpfe statt", sagte Maljar. Das russische Militär wolle dabei im vergangenen Jahr verlorene Gebiete zurückerobern. An den südukrainischen Frontabschnitten setze die ukrainische Armee ihre Vorwärtsbewegung trotz "erbittertem Widerstand" fort. Minen und Betonbefestigungen erschwerten den stetigen Vormarsch. (dpa)

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IAEA: Kein Sprengstoff auf Dächern von ukrainischem Akw Saporischschja gefunden

  • 16:03 Uhr

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach eigenen Angaben keine Minen oder Sprengstoff auf Dächern und Turbinenhallen des von der russischen Armee besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja gefunden. Nach "wiederholten Anfragen" habe die Organisation am Donnerstagnachmittag "ungehinderten" Zugang erhalten zu den Dächern "von zwei Reaktoren" und auch die Dächer der Turbinenhallen sehen können, erklärte IAEA-Chef Rafael Grossi.

Fachleute der IAEA hätten auf den Dächern der Reaktorgebäude drei und vier sowie der Turbinenhallen des Akw keinen Sprengstoff oder Minen entdeckt. Die IAEA forderte weiterhin den Zugang zu den Dächern der anderen vier Blöcke des Kraftwerks.

Wie die IAEA weiter mitteilte, waren die erstmals am 23. Juli gesichteten Minen in einer von Russen besetzten Pufferzone am Dienstag weiterhin vorhanden. Sie stellen nach Ansicht der Organisation jedoch keine Gefahr für die Sicherheit der Anlagen dar. (AFP)

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Nach Schiffsattacke: Kiews Geheimdienstsprecher kündigt weitere Angriffe an

  • 14:57 Uhr

Nach dem Angriff einer ukrainischen Seedrohne auf ein russisches Landungsschiff im Schwarzmeerhafen von Noworossijsk hat ein Geheimdienstsprecher in Kiew weitere solche Attacken angekündigt. Der Treffer am Landungsschiff "Olenegorski gornjak" (Olenegorsker Bergmann) sei ein grosser Verlust für die Flotte der Besatzer, sagte der Sprecher des Militärgeheimdienstes HUR, Andrij Jussow, im russischsprachigen Auslandssender Freedom des ukrainischen Staatsfernsehens. "Für die Ukraine ist das eine gute und gerechte Nachricht", sagte er am Freitag. "Das wird weitergehen."

Jussow betonte, dass gerade diese Landungsschiffe eine Gefahr seien für die Ukraine. Für die russische Propaganda sei das eine Tragödie, sagte er. Das russische Verteidigungsministerium hatte behauptet, die Attacke auf seine Schwarzmeerflotte sei abgewehrt worden. Dagegen ist auf Videos und Bildern zu sehen, dass das Schiff Schlagseite hat.

Der Berater im Kiewer Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter, dass die neuen ukrainischen Seedrohnen die Spielregeln komplett ändern würden. Der russischen Flottenpräsenz im Schwarzen Meer werde ein Ende gesetzt. Künftig werde die Ukraine die "Freiheit und Sicherheit im Schwarzen Meer für den Welthandel" sicherstellen. (dpa/lag)

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Kiew: Russisches Kriegsschiff bei Angriff schwer beschädigt - Moskau dementiert

  • 12:06 Uhr

Bei einem ukrainischen Seedrohnenangriff auf den russischen Schwarzmeerhafen von Noworossijsk ist nach Angaben aus Kiew ein Landungsschiff schwer beschädigt worden. Ein Video des Einsatzes zeige, wie eine Seedrohne des Geheimdienstes SBU, beladen mit 450 Kilogramm Sprengstoff, das feindliche Schiff angreife, zitierten mehrere ukrainische Medien einen Informanten.

Südukraine: Nachwachsendes Unterholz erschwert Kämpfe

Nachwachsendes Unterholz erschwert die Kämpfe im Süden der Ukraine. Das berichtet das britische Verteidigungsministerium. Auch die Räumung von Minenfeldern werde dadurch aufwendiger.

Das Schiff soll etwa 100 Mann Besatzung gehabt haben. Das russische Verteidigungsministerium hatte einen Drohnenangriff in Noworossijsk bestätigt, aber behauptet, dieser sei abgewehrt worden.

In dem veröffentlichten Video ist der Angriff aus der Drohnenperspektive bis kurz vor der Schiffswand zu sehen. Es soll sich um eine gemeinsame Operation von SBU und der ukrainischen Marine gehandelt haben, wie Medien in Kiew weiter meldeten.

Spätere Bilder zeigten das 1976 in Dienst genommene Landungsschiff "Olenegorski gornjak" (Olenegorsker Bergmann) in geneigter Lage in der Bucht von Noworossijsk. Nach russischen Angaben gab es keine Schäden. (dpa/lag)

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Zahl der Kriegsdienstverweigerer bei Bundeswehr hat sich seit Kriegsbeginn verfünffacht

  • 09:40 Uhr

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat sich die Zahl der Anträge auf Kriegsdienstverweigerung bei der Bundeswehr verfünffacht. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor, die dem digitalen Medienhaus Table.Media am Freitag vorlag. Gingen bei der Bundeswehr im Jahr 2020 noch 142 und im Jahr 2021 insgesamt 209 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung ein, waren es im vergangenen Jahr 1.123 Anträge.

Bis zum 30. April 2023 sind demnach sogar bereits 672 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung bei der Bundeswehr eingegangen. Unter den Antragstellern im Jahr 2022 waren 450 Ungediente, 438 Reservisten, 226 Zeitsoldaten, acht Berufssoldaten und ein freiwillig Dienstleistender.

Bei einer Teil- oder Generalmobilmachung im Spannungs- oder Verteidigungsfall könnten alle Männer ab 18 Jahren bis zur Vollendung des 59. Lebensjahres eingezogen werden. Wer den Kriegsdienst verweigert, kann zum zeitlich unbefristeten Zivildienst beordert werden. (AFP/lag)

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Russischer Verteidigungsminister Schoigu zum Frontbesuch in der Ukraine

  • 08:43 Uhr

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu ist zum Truppenbesuch an die Front in der Ukraine gereist. Wie die russische Armee am Freitag mitteilte, inspizierte Schoigu vor Ort im ostukrainischen Lyman einen Kommandoposten und traf sich mit hochrangigen Militäroffizieren. Wann der Besuch stattfand, wurde nicht spezifiziert.

In der Kleinstadt Lyman habe sich Schoigu über die Situation an der Front informiert und "Kommandeuren und Soldaten (...) für erfolgreiche Offensivoperationen gedankt", hiess es. Auf Fernsehbildern war Schoigu in Uniform neben General Andrej Mordwitschew, dem Chef der Zentralen Militäreinheit in der Ukraine, zu sehen.

Die Bilder zeigten den Minister ausserdem auf einem schwedischen CV90-Panzer – "eines der vielen gepanzerten Fahrzeuge, die während der Kämpfe erbeutet wurden", teilte die Armee weiter mit. (AFP)

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Russland meldet Abwehr von ukrainischem Angriff auf Schwarzmeerflotte

  • 07:22 Uhr

Russland hat eigenen Angaben zufolge einen nächtlichen Angriff auf seine Schwarzmeerflotte abgewehrt. Die ukrainischen Streitkräfte hätten in der Nacht "unter Verwendung zweier Schiffsdrohnen" versucht, den Marinestützpunkt im südrussischen Noworossijsk anzugreifen, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag im Onlinedienst Telegram. Die Drohnen seien von der russischen Marine erkannt und zerstört worden, hiess es weiter.

Noworossijsk ist ein wichtiger Hafen für Öltanker und liegt am Ende einer etwa 1500 Kilometer langen Pipeline, die Öl aus Kasachstan und mehreren russischen Regionen liefert. Ein Grossteil des für den Export bestimmten kasachischen Öls wird über diese Pipeline transportiert. Die russische Schwarzmeerflotte ist seit Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine immer wieder Ziel von Angriffen gewesen, in den letzten Wochen häuften sich diese.

Wie das russische Verteidigungsministerium weiter mitteilte, schossen russische Kräfte in der Nacht zu Freitag auch 13 Drohnen über der Krim ab. Es seien keine Menschen oder Gebäude zu Schaden gekommen, hiess es. (AFP)

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Mit Material von dpa und AFP

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