Auch im russischen Bombenhagel gibt sich der ukrainische Präsident entschlossen: Russland dürfe nicht gewinnen. Die schweren Kämpfe entlang der Front dauern an, zudem attackiert Russland erneut mit Hyperschallraketen. Die Ereignisse der Nacht im Überblick.
Ungeachtet der verstärkten russischen Angriffe mit Bomben und Raketen auf Städte der Ukraine gibt sich deren
Angesichts der verstärkten Angriffe mit Drohnen, Raketen und Gleitbomben betonte Selenskyj einmal mehr die Notwendigkeit, den Luftschutzschild zu stärken. Seit dem vergangenen Montag habe das russische Militär fast 190 Raketen verschiedener Typen und fast 140 Kamikaze-Drohnen eingesetzt. Dazu seien fast 700 gelenkte Luftbomben auf Ziele in der Ukraine abgeworfen worden, führte Selenskyj weiter aus. "In den mehr als zwei Jahren dieses Krieges hat es keine einzige Woche gegeben, in der Russland auf Terror verzichtet hat." Allerdings bemühe sich die Ukraine, "dass die russischen Besatzungstruppen unsere völlig gerechte Antwort auf diesen Terror genauso zu spüren bekommen - jede Woche, jeden Tag".
Durch die jüngsten Angriffe ist in der ostukrainischen Grossstadt Charkiw und Umgebung die Versorgung mit Strom und Heizung ausgefallen. Fast 200 000 Menschen seien dort ohne stabile Stromversorgung und müssten zudem Abschaltungen hinnehmen, sagte Selenskyj. Stromabschaltungen wurden auch aus der südukrainischen Hafenstadt Odessa gemeldet.
Angriff auf Erdgasspeicher in Lwiw mit Kinschal-Hyperschallraketen
Ein Grossbrand in der Region Lwiw im Westen der Ukraine, ausgelöst durch den Einschlag von zwei Kinschal-Hyperschallraketen, konnte erst am späten Sonntagnachmittag gelöscht werden. "Ein feindlicher Angriff hat die Infrastruktur eines unterirdischen Speichers beschädigt, aber es gibt keine kritischen Folgen", teilte später der Leiter der Naftogas-Gruppe, Olexij Tschernihow, nach einem Besuch des Erdgaslagers mit. "Der Angriff hat keine Auswirkungen auf die Versorgung der ukrainischen Verbraucher mit Erdgas." Zuvor hatten die ukrainischen Medien lediglich von einem russischen Angriff auf ein "kritisches Objekt der Infrastruktur" berichtet.
Neue ukrainische Angriffe auf Belgorod
Die südrussische Stadt Belgorod an der Grenze zur Ukraine ist am Sonntag nach Darstellung der Gebietsverwaltung erneut Ziel eines ukrainischen Raketenangriffs geworden. Nach Darstellung von Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow sind die meisten Raketen rechtzeitig abgefangen worden. Dennoch seien mindestens sieben Wohnhäuser getroffen und beschädigt worden. Dabei seien mindestens vier Menschen verletzt worden. Das ukrainische Militär nimmt Belgorod öfter unter Beschuss, um die Bevölkerung Russlands zu verunsichern.
Erbitterte Kämpfe am Boden dauern an
Russische und ukrainische Bodentruppen haben sich auch am Sonntag an verschiedenen Frontabschnitten erbitterte Kämpfe geliefert. Nach ukrainischer Darstellung wurde dabei bei Cherson im Süden des Landes eine grössere russische Truppenansammlung zerschlagen. Zudem sei auch zahlreiches Kriegsgerät zerstört worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Insgesamt seien von den verschiedenen Frontabschnitten am Sonntag 52 Kampfhandlungen unterschiedlicher Intensität gemeldet worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem Abendbericht mit. (dpa/tha)
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