- 22:30 Uhr: ➤ Ukrainisches Militär meldet weitere Vorstösse bei Bachmut
- 19:50 Uhr: Moskau kritisiert G7-Beschlüsse als russland- und chinafeindlich
- 17:37 Uhr: Kiew: Ukraine hält weiter Teile im Südwesten Bachmuts
- 16:02 Uhr: USA: Selenskyj-Zusage, F-16 nicht für Vorstoss nach Russland zu nutzen
- 15:20 Uhr: Papst Franziskus: "Gewöhnen wir uns nicht an den Krieg!"
- 13:56 Uhr: Geheimdienst: Russland bereitet Angriffe mit Drohnen vor
- 12:55 Uhr: Südkorea sagt Ukraine Ausrüstung für Minenräumung zu
- 11:19 Uhr: Verwirrung um Selenskyj-Aussage: Sprecher rudert zurück
- 9:47 Uhr: Selenskyj äussert sich zu Bachmut: "Es ist eine Tragödie"
- 9:08 Uhr: Biden sagt der Ukraine weitere Militärhilfen zu
- 8:30 Uhr: Scholz: Ausbildung von ukrainischen Piloten an Kampfjets "längerfristiges Projekt"
➤ Ukrainisches Militär meldet weitere Vorstösse bei Bachmut
- 22:30 Uhr
Das ukrainische Militär ist nach eigenen Angaben nahe der Stadt Bachmut im Osten des Landes weiter vorgerückt. "Speziell in den letzten 24 Stunden sind wir an einigen Teilstücken etwa 200 Meter vorgestossen", sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Sonntagabend im ukrainischen Fernsehen. Bereits die ganze Woche sei das ukrainische Militär in der Umgebung der Stadt auf dem Vormarsch. Russland führt seit 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Schlacht um Bachmut gehört zu den blutigsten.
Moskau hatte am Samstag die Eroberung der seit Monaten schwer umkämpften und fast völlig zerstörten Stadt verkündet. Kiew bestreitet hingegen, dass Bachmut gefallen ist. Tscherewatyj zufolge halten sich ukrainische Kräfte im Südwesten der Stadt in einigen Gebäuden und Befestigungsanlagen verschanzt. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben beider Seiten nicht. In der Stadt waren früher mehr als 70 000 Menschen zuhause. Heute harren dort nur noch wenige Zivilisten aus.
Die bei Bachmut eingesetzte 3. Sturmbrigade der Ukrainer erklärte, auf einem Frontabschnitt von 1700 Metern sogar 700 Meter vorgerückt zu sein. Dazu stellte sie später auf Facebook ein Video von der Gefangennahme russischer Soldaten. (dpa)
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Die Lage im Überblick
Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 8,2 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 9. Mai). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)
Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 21. Mai
Moskau kritisiert G7-Beschlüsse als russland- und chinafeindlich
- 19:50 Uhr
Russland hat die Beschlüsse des G7-Gipfels der führenden demokratischen Industrienationen am Wochenende in Hiroshima kritisiert. Dessen wichtigstes Ergebnis sei eine "Ansammlung von Erklärungen, die mit Passagen antirussischen und antichinesischen Charakters angefüllt sind", hiess es am Sonntag in Moskau in einer Mitteilung des Aussenministeriums. Die Entscheidungen der Siebener-Gruppe (USA, Grossbritannien, Frankreich, Kanada, Italien, Japan und Deutschland) zielten auf die Vertiefung der Trennlinien in der internationalen Politik.
Moskau, das vor 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, warf den G7 zum wiederholten Male auch vor, eine "umfassende Konfrontation" mit Russland zu suchen. Die westlichen Sanktionen seien ebenso Teil eines "hybriden Kriegs" wie Waffenlieferungen an die Ukraine. Die russische Regierung machte die G7 auch für den jüngsten Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise verantwortlich.
(dpa)
Kiew: Ukraine hält weiter Teile im Südwesten Bachmuts
- 17:37 Uhr
Das ukrainische Militär hält nach eigenen Angaben weiter Teile der Stadt Bachmut unter seiner Kontrolle. "Unsere Soldaten halten Befestigungsanlagen und einige Räumlichkeiten im Südwesten der Stadt", sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Er räumte allerdings ein, dass die Lage kritisch sei und es schwere Kämpfe gebe. Am Samstag hatte das russische Militär bereits die Eroberung der Stadt verkündet. Unabhängig lassen sich die Angaben der Kriegsparteien nicht überprüfen.
Tscherewatyj nahm auch Stellung zu den missverständlichen Äusserungen von
Später teilte die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar mit, dass den ukrainischen Truppen an den Flanken weitere Vorstösse gelungen seien. Das Militär habe mehrere Höhenzüge eingenommen, was es den Russen schwer mache, in Bachmut zu bleiben. Die ukrainischen Kräfte hätten bereits einen Halbkreis um die Stadt gebildet, schrieb sie am Sonntag auf Telegram. (dpa)
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Biden: Selenskyj-Zusage, F-16 nicht für Vorstoss nach Russland zu nutzen
- 16:02 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Joe
Biden hatte am Rande des Gipfels führender demokratischer Wirtschaftsmächte grundsätzlich den Weg dafür freigemacht, im Rahmen einer Koalition von Verbündeten Jets des amerikanischen Typs F-16 an die Ukraine zu liefern.
Biden begründete seine Kehrtwende bei den Kampfjets mit einer veränderten Situation. So machte er deutlich, dass es bei Fortschritten der Ukrainer zu einer Situation kommen könnte, wo diese Waffen grösserer Reichweiten brauchen, als ihnen bisher zur Verfügung stehen. Er argumentierte zudem, dass die Kampfjets der Ukraine im Fall einer künftigen Friedensvereinbarung auch die Zuversicht geben könnten, den Russen bei einem erneuten Angriff Widerstand leisten zu können. "Also ist es ein anderer Bedarf. So wie die Panzer anfangs nicht gebraucht wurden, aber jetzt gebraucht werden." (dpa)
Papst Franziskus: "Gewöhnen wir uns nicht an den Krieg!"
- 15:20 Uhr
Mit Blick auf die blutigen Kämpfe im Sudan und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat
Auch einen Monat nach dem Ausbruch der Gewalt im Sudan sei die Lage weiterhin ernst. "Ich begrüsse die bisher erzielten Teilvereinbarungen, erneuere jedoch meine Aufforderung, die Waffen niederzulegen." Er appellierte zudem an die internationale Gemeinschaft, "keine Mühen zu scheuen, um dem Dialog zum Durchbruch zu verhelfen und das Leid der Bevölkerung zu lindern". In dem Land am Horn Afrikas war ein lange schwelender Machtkampf am 15. April gewaltsam eskaliert. Der Pontifex erinnerte ausserdem wie schon zuvor bei anderen öffentlichen Auftritten an das "Leid der gequälten Ukraine". (dpa)
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Geheimdienst: Russland bereitet Angriffe mit Drohnen vor
- 13:56 Uhr
Zur Vorbereitung seiner Luftangriffe auf die Ukraine nutzt Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste zunehmend Überwachungsdrohnen. Es handele sich meist um von Russland produzierte Fluggeräte namens Supercam, die relativ günstig seien und über ausreichend Reichweite verfügten, um potenzielle Angriffsziele zu überfliegen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit. Experten schätzen, dass die Drohnen rund vier bis fünf Stunden in der Luft bleiben und bis zu fünf Kilometer hoch fliegen können.
Diese Taktik solle Russland helfen, Kampfschäden schneller einzuschätzen und die Zielgenauigkeit zu verbessern. "Der langsame und ineffiziente Zielprozess des russischen Militärs war eine grosse Schwäche des Einsatzes in der Ukraine", hiess es in London. "Allerdings sind langsame Überwachungsdrohnen sehr anfällig für die ukrainische Luftabwehr." Die russischen Raketenangriffe würden sich mittlerweile auf Schläge gegen die ukrainische Flugabwehr konzentrieren.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa)
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Südkorea sagt Ukraine Ausrüstung für Minenräumung zu
- 12:55 Uhr
Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hat der Ukraine weitere Hilfen zugesagt. Yoon traf am Sonntag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima. Dabei habe Yoon die rasche Lieferung von Gütern versprochen, die die Ukraine benötige, darunter Ausrüstung zur Minenräumung und Krankenwagen für das Militär, berichteten südkoreanische Medien unter Berufung auf das Präsidialamt in Seoul.
Es war das erste Treffen der beiden Präsidenten seit der russischen Invasion in die Ukraine. Südkorea beteiligt sich an den Finanzsanktionen gegen Russland und leistet humanitäre Hilfe für die Ukraine. Trotz entsprechender Bitten Kiews schickt das ostasiatische Land aber keine Kriegswaffen dorthin.
Beim Treffen mit Yoon bedankte sich Selenskyj laut dem Präsidialamt in Seoul für die bisherige Unterstützung Südkoreas. Beide Seiten hätten sich zudem auf die Zusammenarbeit beim Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg verständigt. Südkorea stehe hinter den Ukrainern, bis der Frieden wiederhergestellt sei, sagte Yoon. (dpa)
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Verwirrung um Selenskyj-Aussage: Sprecher rudert zurück
- 11:19 Uhr
Nach einer missverständlichen Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Schlacht um Bachmut hat Kiew erklärt, er habe die Einnahme der Stadt durch die Russen dementiert. Selenskyj sei falsch verstanden worden, schrieb sein Sprecher Serhij Nykyforow am Sonntag auf Facebook. Mit "Ich denke nicht" habe der ukrainische Staatschef auf die Aussage des Reporters geantwortet, dass die Russen nach eigenen Angaben Bachmut eingenommen hätten, so Nykyforow. Diese Aussage war zuvor vielfach als Bestätigung des Falls der Stadt in der Ostukraine verstanden worden.
Selenskyj hatte sich bei einem bilateralen Treffen mit US-Präsident Joe Biden am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima am Sonntag nicht eindeutig dazu geäussert, ob russische Truppen die Stadt Bachmut vollständig eingenommen haben. Ein Reporter fragte ihn, ob Bachmut noch in ukrainischer Hand sei. Der Journalist schob nach, die Russen hätten gesagt, dass sie Bachmut eingenommen hätten. Der ukrainische Präsident antwortete mit den Worten: "Ich denke nicht."
Selenskyj betonte, die Stadt sei fast vollständig zerstört. Es gebe dort keine Gebäude mehr "und eine Menge toter Russen". Er sagte weiter: "Es ist eine Tragödie." Aber heute sei Bachmut "nur in unseren Herzen".
Die Einnahme Bachmuts hatte zuerst der Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, verkündet. Später wurde diese Meldung in Moskau bestätigt. Der russische Präsident Wladimir Putin gratulierte den Söldnern und der regulären Armee zur Eroberung. Kiew hingegen bestätigte dies bislang nicht offiziell. Der ukrainische Generalstab berichtete in seinem morgendlichen Lagebericht ebenfalls noch von anhaltenden Kämpfen in Bachmut. Die Stadt, in der vor dem Krieg rund 70 000 Menschen lebten, ist durch die schweren Gefechte der vergangenen Monate völlig zerstört worden. Zuletzt hielten die ukrainischen Verteidiger nur noch im äussersten Westen Bachmuts ein paar Häuserblocks. (dpa)
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Selenskyj äussert sich zu Bachmut: "Es ist eine Tragödie"
- 9:47 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nicht eindeutig dazu geäussert, ob russische Truppen die Stadt Bachmut vollständig eingenommen haben.
Bei einem bilateralen Treffen mit US-Präsident Joe Biden am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima am Sonntag fragte ein Reporter Selenskyj, ob die Stadt im Osten der Ukraine noch in ukrainischer Hand sei. Der Journalist schob nach, die Russen hätten gesagt, dass sie Bachmut eingenommen hätten. Der ukrainische Präsident antwortete mit den Worten: "Ich denke nicht."
Selenskyj betonte, die Stadt sei fast vollständig zerstört. Es gebe dort keine Gebäude mehr "und eine Menge toter Russen". Er sagte weiter: "Es ist eine Tragödie." Aber heute sei Bachmut "nur in unseren Herzen". Selenskyj dankte den ukrainischen Soldaten dort für ihren Einsatz.
Russland hatte zuvor die monatelange Schlacht um Bachmut für entschieden erklärt und die vollständige Einnahme der Stadt im Osten der Ukraine verkündet. Der Generalstab in Kiew schrieb in seinem morgendlichen Lagebericht: "Der Kampf um die Stadt Bachmut geht weiter." (dpa)
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Biden sagt der Ukraine weitere Militärhilfen zu
- 9:08 Uhr
US-Präsident Joe Biden hat ein weiteres Paket mit militärischer Ausrüstung für die Ukraine angekündigt. Biden stellte das Paket am Sonntag bei einem bilateralen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima in Aussicht. Welchen Umfang die Hilfen diesmal haben, sagte Biden zunächst nicht. Das Paket umfasse unter anderem Munition, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge, erklärte er.
Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und stellten in den vergangenen Monaten in rasanter Abfolge Militärhilfen in gewaltigem Umfang bereit. Das US-Verteidigungsministerium hatte den Gesamtwert der militärischen Unterstützung Amerikas für Kiew seit Kriegsbeginn zuletzt mit mehr als 36,9 Milliarden US-Dollar angegeben. Diese Zahl dürfte allerdings nachträglich nach unten korrigiert werden, weil das Pentagon den Wert der aus eigenen Beständen abgerufenen Militärhilfen für die Ukraine nach eigenen Angaben um rund drei Milliarden US-Dollar zu hoch angegeben hatte. Einen genauen bereinigten Wert hat die US-Regierung bislang noch nicht genannt.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine gehörte zu den Hauptthemen des G7-Gipfels in Hiroshima. Selenskyj war als Überraschungsgast zu dem Treffen nach Japan angereist. Zur G7-Gruppe der führenden demokratischen Industriestaaten gehören neben den USA und Japan noch Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Italien und Kanada sowie die Europäische Union. (dpa)
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Scholz: Ausbildung von ukrainischen Piloten an Kampfjets "längerfristiges Projekt"
- 8:30 Uhr
Bundeskanzler
Moskau solle nicht darauf setzen, "dass, wenn es lange genug durchhält, am Ende die Unterstützung für die Ukraine nachlässt", führte Scholz aus. Es bleibe die Botschaft: "Russland muss Truppen zurückziehen."
Die USA hatten am Freitag erklärt, die Ausbildung ukrainischer Piloten an westlichen Kampfjets einschliesslich der F-16 unterstützen zu wollen. Erst später soll entschieden werden, wann und wie viele Jets geliefert werden. Bisher hat noch kein Land konkrete Zusagen gemacht. (afp)
Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 20. Mai finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 19. Mai finden Sie hier
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- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 17. Mai finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 16. Mai finden Sie hier
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