• Andrij Melnyk ruft die deutsche Regierung dazu auf, Schiffe mit russischer Ladung zu boykottieren.
  • Vor allem Öltanker sollen abgewiesen werden.
  • Aktuell geht es um den Tanker "Advantage Point" im Rostocker Hafen.

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Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat dazu aufgerufen, Schiffe mit russischen Lieferungen nicht in deutschen Häfen zu entladen. "Ich rufe die Ampel-Regierung, alle Landesregierungen sowie alle deutschen Häfen auf, sämtliche russischen Schiffe oder Schiffe mit russischer Ladung – vor allem Öltanker – zu boykottieren", sagte Melnyk dem "Spiegel" (Montag). Am Samstag hatten Mitarbeiter des Amsterdamer Hafens ein mit Dieselöl beladenes Tankschiff aus Russland abgewiesen.

Der Tanker Sunny Liger sei vor der niederländischen Küste vor Anker gegangen, nachdem die Hafenarbeiter sich geweigert hätten, das Schiff zu entladen, hiess es vom Sender NOS. Zuvor hatten Hafenarbeiter in Schweden bereits den Tanker abgewiesen, woraufhin er Kurs auf die Niederlande nahm.

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Rostocker Hafen: Rechtliche Lage lässt keine Verweigerung der Entladung zu

Melnyk sagte dem "Spiegel" zufolge, der in Rostock liegende Tanker "Advantage Point", der nach Internetangaben aus dem russischen Primorsk kommt und russische Erdölprodukte geladen habe, solle nicht entladen werden. Die Entladung ist den Informationen zufolge für Montag oder Dienstag geplant. Rostock spielt eine wichtige Rolle bei der Versorgung der ostdeutschen Raffinerien in Schwedt (Brandenburg) und Leuna (Sachsen-Anhalt) mit Öl und Ölprodukten.

Aus dem Umfeld des Rostocker Hafens hiess es, dass es nach aktueller Rechtslage keine Möglichkeiten gebe, die Entladung zu verweigern. Weitere Informationen über die Ladung des unter der Flagge der Marshall Islands fahrenden Tankers beziehungsweise den Termin der Entladung waren nicht zu erhalten.(dpa/mme)

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