• 17:52 Uhr: ➤ Kreml: Westliche Sicherheitsgarantien für Kiew verschlimmern Lage
  • 16:13 Uhr: Litauens Präsident besorgt über Wagner-Söldner in Belarus
  • 15:36 Uhr: Tote und Verletzte durch russischen Beschuss südukrainischer Städte
  • 13:55 Uhr: Ukraine befreit weitere Gebiete - Gegenoffensive kommt langsam voran
  • 11:30 Uhr: Geheimdienst: Russland kann eigene Bevölkerung nicht vor Krieg schützen
  • 09:55 Uhr: Gouverneur: Polizeistation bei ukrainischem Drohnenangriff getroffen
  • 08:22 Uhr: Kiew spricht mit USA über Sicherheitsgarantien

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Kreml: Westliche Sicherheitsgarantien für Kiew verschlimmern Lage

  • 17:52 Uhr

Der Kreml hat mit Blick auf die von der Ukraine angekündigten Verhandlungen über Sicherheitsgarantien des Westens für Kiew vor einer Verschlechterung der Lage in Europa gewarnt. Solche bilateralen Garantien widersprächen dem internationalen Prinzip der "Unteilbarkeit" der Sicherheit, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Damit meint Peskow, dass die Sicherheit der Ukraine nicht zulasten der russischen Bedürfnisse gehen dürfe. "Nach unserer Überzeugung wird dies nur zu einer weiteren Verschlechterung der Sicherheitslage auf dem europäischen Kontinent führen."

Die Atommacht behauptet immer wieder, sie sehe sich durch das Streben der Ukraine in die Nato in ihrer Sicherheit bedroht. Unter anderem damit hatte Kremlchef Wladimir Putin auch seinen vor mehr als 17 Monaten begonnenen Angriffskrieg begründet. Dagegen betont die Nato immer wieder, dass von ihr keine Gefahr für Russland ausgehe.

Die Ukraine will in dieser Woche mit den USA Gespräche über Sicherheitsgarantien beginnen - vor einem später geplanten Nato-Beitritt. Es gehe um konkrete und langfristige Verpflichtungen der USA, um der Ukraine jetzt zu einem Sieg gegen Russland zu verhelfen und danach künftige Aggressionen Moskaus zu verhindern, sagte der Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, am Sonntag. Er kündigte ausserdem ein Treffen mit Sicherheitsberatern der Verbündeten der Ukraine in Saudi-Arabien in dieser Woche an.

Kremlsprecher Peskow sagte dazu, dass Moskau, das zu den Gesprächen nicht eingeladen ist, das Treffen beobachten werde. Russland wolle verstehen, welche Ziele damit verfolgt werden. "Wir haben immer wieder gesagt, dass alle Versuche, die eine friedliche Lösung ermöglichen, einer positiven Bewertung würdig sind." (dpa/lag)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 25. Juli). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Putin begründet Vorgehen gegen Regierungskritiker mit Ukraine-Konflikt

Russlands Präsident Wladimir Putin hat das verschärfte Vorgehen gegen Regierungskritiker in seinem Land mit dem Ukraine-Konflikt begründet. "Bestimmte Regeln" müssten befolgt werden.

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 31. Juli

Litauens Präsident besorgt über Wagner-Söldner in Belarus

  • 16:13 Uhr

Litauens Präsident Gitanas Nauseda hat sich besorgt über die Präsenz russischer Wagner-Söldner im benachbarten Belarus gezeigt. Dies stelle eine ernsthafte Bedrohung dar, sagte das Staatsoberhaupt des baltischen EU- und Nato-Landes der Agentur BNS zufolge am Montag bei einem Besuch am Grenzübergang Medininkai.

Nauseda sprach davon, dass es "wirklich zu verlockend" sei, die Anwesenheit der Wagner-Gruppe nahe der litauischen Grenze nicht für verschiedene Provokationen zu nutzen. Ihm zufolge könnten diese sowohl gegen Polen und Litauen als auch gegen das ebenfalls an Belarus grenzende Lettland organisiert werden. Zugleich räumte er aber ein, dass es keine Anzeichen für die Vorbereitung solcher Provokationen gebe.

Truppen der Privatarmee von Söldnergruppen-Chef Jewgeni Prigoschin waren nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau nach Belarus umgesiedelt worden. Die Militärführung in Minsk hatte mitgeteilt, dass die Söldner in Belarus nun auch für die Ausbildung von Soldaten zuständig seien und ihre Kampferfahrung aus dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine vermitteln sollen.

Litauen hat eine fast 680 Kilometer lange Grenze zum autoritär geführten Belarus - ein enger Verbündeter Russlands. Die Lage ist zudem angespannt, weil Migranten aus Krisengebieten in das EU-Land gelangen wollen, was von den belarussischen Behörden geduldet oder sogar befördert wird. Nauseda warnte zuvor, Wagner-Söldner könnten illegal die Grenzen überqueren und sich als Migranten ausgeben. (dpa)

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Tote und Verletzte durch russischen Beschuss südukrainischer Städte

  • 15:36 Uhr

Russland hat erneut südukrainische Städte angegriffen und dabei Behörden zufolge mindestens sieben Zivilisten getötet und Dutzende weitere verletzt. In der Stadt Krywyj Rih, Heimat des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, schlugen am Montagmorgen zwei russische Raketen in ein neunstöckiges Wohnhaus und ein Gebäude der Universität ein.

Der Militärchef der Stadt, Olexander Wilkul, sprach gegen Mittag von mindestens fünf Toten - darunter eine Mutter und ihre zehnjährige Tochter - und mehr als 50 Verletzten.

Lokale Behörden gingen davon aus, dass unter beiden Gebäuden noch weitere Menschen verschüttet sein könnten. Das getroffene Wohnhaus ist teilweise ausgebrannt und besonders einsturzgefährdet, wie Videoaufnahmen zeigten. Die Rettungsarbeiten liefen noch.

Selenskyj sprach den Angehörigen der Opfer seine Anteilnahme aus und verurteilte den "russischen Terror". "Ukrainische Regionen werden von Besatzern beschossen, die weiterhin friedliche ukrainische Städte und Menschen terrorisieren", schrieb er bei Telegram. (dpa)

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Ukraine befreit weitere Gebiete - Gegenoffensive kommt langsam voran

  • 13:55 Uhr

Die ukrainischen Streitkräfte haben bei ihrer Gegenoffensive nach Angaben aus Kiew in der vergangenen Woche knapp 15 Quadratkilometer von der russischen Besatzung befreit. Mit 12,6 Quadratkilometern entfiel der Hauptanteil auf Abschnitte an der Front in der Südukraine, teilte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag bei Telegram mit.

Im ostukrainischen Gebiet Donezk seien bei der russisch kontrollierten Stadt Bachmut weitere zwei Quadratkilometer hinzugekommen. Damit sind demnach seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive vor etwa acht Wochen insgesamt etwas mehr als 240 Quadratkilometer zurückerobert worden.

Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher militärischer Hilfe seit über 17 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg. Die lang angekündigte ukrainische Gegenoffensive ist bisher hinter den hohen Erwartungen zurückgeblieben. Russland kontrolliert einschliesslich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim weiterhin mehr als 100.000 Quadratkilometer ukrainischen Staatsgebiets. (dpa/lag)

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Geheimdienst: Russland kann eigene Bevölkerung nicht vor Krieg schützen

  • 11:30 Uhr

Die Anhebung des Einberufungsalters für Wehrpflichtige sowie die Erhöhung des Reservistenalters in Russland könnten nach Einschätzung britischer Geheimdienste neue Sorgen im Land schüren. "Die erhöhte Wahrscheinlichkeit, zum Kampf gezwungen zu werden, Drohnenangriffe auf Moskau, das aussergewöhnliche Mass an innerstaatlichen Repressionen und die jüngste Wagner-Meuterei machen deutlich, dass es dem russischen Staat nicht gelungen ist, die Bevölkerung vor dem Krieg zu schützen", teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit.

Reservisten hätten den Grossteil der "Teilmobilisierung" im Herbst 2022 ausgemacht und könnten auch künftig die Zahl der für den Krieg gegen die Ukraine verfügbaren Soldaten erhöhen. Rekruten würden zwar derzeit nicht in der Ukraine eingesetzt. Doch würden zusätzliche Wehrpflichtige professionelle und mobilisierte Soldaten von anderen Aufgaben innerhalb Russlands entlasten, so das Ministerium weiter.

Russland hatte kürzlich die Alters-Höchstgrenze für alle Dienstgrade und Kategorien um generell fünf Jahre angehoben. So können künftig Soldaten, Matrosen und Sergeanten bis zum Alter von maximal 55 Jahren zum Reservedienst eingezogen werden.

Die Altersgrenze bei Offizieren bis zum Hauptmannsdienstgrad liegt künftig bei 60 Jahren, höhere Offiziere dienen bis zum Alter von 65 Jahren. Generäle können nun sogar bis zum Alter von 70 Jahren wieder reaktiviert werden. Die Obergrenze für Einberufungen zum Militärdienst wird um drei Jahre auf 30 angehoben. (dpa/lag)

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Gouverneur: Polizeistation bei ukrainischem Drohnenangriff getroffen

  • 09:55 Uhr

In Westrussland nahe der Grenze zur Ukraine ist nach russischen Angaben in der Nacht zum Montag eine Polizeistation bei einem ukrainischen Drohnenangriff getroffen worden. "Ukrainische Streitkräfte haben in der Nacht den Bezirk Trubtschewsk angegriffen", teilte der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas, im Onlinedienst Telegram mit.

"Eine Drohne hat eine Polizeistation in dem Bezirk getroffen", erklärte Bogomas. Es habe keine Opfer gegeben, die Fenster und das Dach des Gebäudes seien jedoch beschädigt worden.

Drohnenangriffe auf russisches Territorium und die 2014 annektierte Halbinsel Krim haben in den vergangenen Wochen zugenommen. Moskau macht Kiew dafür verantwortlich. Die Ukraine hatte mehr als ein Jahr nach dem russischen Einmarsch in ihr Land Anfang Juni eine Gegenoffensive begonnen. (AFP)

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Kiew spricht mit USA über Sicherheitsgarantien

  • 08:22 Uhr

Die Ukraine will nach Angaben der Präsidialverwaltung in Kiew in dieser Woche mit den USA Gespräche über Sicherheitsgarantien vor einem geplanten Nato-Beitritt des Landes beginnen. Es gehe um konkrete und langfristige Verpflichtungen der USA, um der Ukraine jetzt zu einem Sieg gegen den russischen Angriffskrieg zu verhelfen und danach künftige Aggressionen Moskaus zu verhindern, teilte der Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, am Sonntag mit. Die G7-Gruppe der sieben führenden Industrienationen hatte beim Nato-Gipfel in Vilnius (Litauen) Sicherheitsgarantien angekündigt.

Die Gespräche mit den USA über verlässliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine während einer Übergangsphase bis zu einem Nato-Beitritt des Landes seien der Anfang, teilte Jermak im Nachrichtendienst Telegram mit. Es gehe um Unterstützung bei der Verteidigung und Finanzierung sowie um Sanktionen gegen den russischen Aggressor. Die Ukraine arbeite an bilateralen Vereinbarungen auch mit ihren jeweiligen anderen Verbündeten, hiess es.

Jermak kündigte ausserdem ein Treffen der Berater der Staats- und Regierungschefs der verbündeten Staaten in Saudi-Arabien für die kommende Woche an. Dabei gehe es um die Umsetzung der "Friedensformel" des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für eine Lösung des Konflikts. Kern der Formel ist die Forderung nach einem Abzug russischer Truppen aus der Ukraine. Russland ist an keinem der Prozesse – weder zur Gewährung von Sicherheitsgarantien noch dem Treffen in Saudi-Arabien – beteiligt. (dpa/lag)


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Mit Material von dpa und AFP

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